Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
Vom Netzwerk:
schon alles erzählt.«
    »Es war ziemlich unvorsichtig von Ihnen, ohne Führer einen Ausflug in die Dorrun-Wüste zu unternehmen. Sie können von Glück reden, dass Sie nicht von einem Sandsturm überrascht wurden.«
    »Ja«, stimmte Crest zu. »Wir haben uns wohl ein bisschen überschätzt.«
    Mestor Taragoran drückte einen blauen Knopf auf dem übersichtlichen Armaturenbrett vor ihm, und das Brummen des Motors wurde eine Oktave tiefer. Trotz der entspannten Situation war Rhodan unruhig. Sie waren hier fremd und wussten kaum etwas über die sironische Kultur. Was würde geschehen, wenn ihr Fahrer misstrauisch wurde? Wie sie aus dem abgehörten Funkverkehr erfahren hatten, gab es auf dieser Welt zahlreiche Interessengruppen. Zudem stand man kurz vor einem möglichen Krieg. Wenn sie einen Fehler machten und aus Unkenntnis oder mangelnder Vorsicht etwas Falsches sagten, würde man sie womöglich als Spione verhaften und aburteilen.
    Überhaupt hatte sich die Lage seit ihrer Ankunft kontinuierlich verschlechtert. Immerhin war es im Nachhinein richtig gewesen, nicht mit fliegenden Fahnen und der geballten Präsenz der HIS-KEM-IR nach Keless vorzustoßen. Vermutlich hätte eine solche Aktion zur sofortigen Selbstzerstörung der AR'KELESS und damit zu Tausenden von Toten geführt. Eventuell wäre dabei sogar das Depot beschädigt worden.
    »Seid ihr Kelessa?«
    Die Frage Mestor Taragorans beendete Rhodans Grübeleien. Kelessa ? Bevor er die richtige Verbindung herstellte, antwortete Atlan bereits.
    »Nein, wir leben nicht in der Stadt. Wir sind ... Nun, man könnte uns wohl so etwas wie Abenteurer nennen. Wir haben ein bisschen Geld und sehen uns in unserer schönen Heimat um.«
    Rhodan nickte anerkennend. Das war eine ausgesprochen kluge Tarngeschichte, die ihnen viele Freiheiten ließ. Kein Wunder – der Arkonide hatte während seiner Ausflüge in die irdische Historie der vergangenen zehntausend Jahre ausreichend Gelegenheit gehabt zu üben.
    »Beneidenswert«, sagte der Sironer. »Ich habe drei Jahre lang sparen müssen, um mich diesem Pilgerzug anschließen zu können. Ich komme aus Geramain in Torland. Wart ihr dort auch schon?«
    »Nein«, antwortete Atlan. »Lohnt es sich?«
    »Eigentlich nicht.« Mestor blies seine Hamsterbacken auf und stieß ein meckerndes Lachen aus. »Da solltet ihr nur hinfahren, wenn ihr alles andere schon gesehen habt.«
    Rhodan, Crest und Atlan fielen in das Lachen des Sironers ein. Rhodan räusperte sich.
    »Wo ist eigentlich ... Chabalh?«, fragte er vorsichtig.
    »Ihre Katze?« Mestor stieß einen Pfiff aus. »Komischer Name, aber ein prächtiges Exemplar. Ihre Freunde haben mir erzählt, dass es aus dem Grüngürtel von Tashka stammt. Ich wusste bislang gar nicht, dass es dort so große Tiere gibt.«
    »Chabalh hat einen Platz im Materialwagen bekommen«, sagte Crest eine Spur zu hastig. »Tiere sind auf Pilgerzügen normalerweise nicht erlaubt.«
    »Ich hoffe, wir bringen Sie damit nicht in Schwierigkeiten«, erkundigte sich Rhodan.
    »Nein, keine Sorge. Schließlich war das ein Notfall.«
    Für einige Atemzüge war nur das Brummen des Motors zu hören. Draußen zog die eintönige, lediglich ab und an durch ein paar Felsen oder einen vertrockneten Busch unterbrochene Wüstenlandschaft vorbei. Kaum zu glauben, dass auf Siron zwei Milliarden Individuen lebten. Andererseits gab es sicher auch Landstriche, die bessere äußere Bedingungen boten.
    Rhodan musste unwillkürlich an eine Urlaubsreise vor einigen Jahren denken. Damals war er für vier Wochen nach Australien geflogen und hatte einen Kontinent kennengelernt, der gleichsam zu großen Teilen unbewohnbar gewesen war. Das Leben entlang der fruchtbaren Küstengebiete hatte sich dafür umso vielfältiger und bunter präsentiert.
    »Wir haben noch nie einen Pilgerzug mitgemacht«, sagte Atlan in die Stille hinein. »Können Sie uns nicht ein wenig darüber erzählen?«
    »Aber gern.« Der Sironer war geradezu erfreut über die Frage. »Die Pilgerzüge kommen aus allen Teilen der Welt. Oft sind die Pilger Wochen, sogar Monate unterwegs. Die meisten schließen sich einem der organisierten Züge an, aber die sind mir zu unpersönlich. Deshalb haben ich und ein paar Freunde auch diesen privaten Konvoi zusammengestellt. Wir sollten Keless noch heute Abend erreichen – und dann wird erst einmal gefeiert. Sie sind natürlich alle herzlich eingeladen!«
    »Das ist ausgesprochen großzügig von Ihnen. Es gibt sicher sehr viele Pilger in

Weitere Kostenlose Bücher