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PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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hätte später nicht mehr zu sagen vermocht, wie lange er in seinem Sessel gesessen und ins Nichts gestarrt hatte. Irgendwann stand er auf, ging zur Nasszelle hinüber und schöpfte sich mit beiden Händen eiskaltes Wasser ins Gesicht. Er wechselte die Kombination, verließ die Kabine und legte den kurzen Weg zu den Labortrakten zurück. Santek war wie immer schon vor Ort und erwartete ihn. Keiner der beiden Männer sprach ein Wort. Sie nickten sich nur knapp zu, und der Ara begann mit der gewohnten Untersuchung.
    Erst als der Mediziner fertig war, brach Bahroff das Schweigen. »Ich glaube, ich habe mir den Magen verdorben«, sagte er.
    »Gut«, erwiderte Santek. »Ich mache vorsichtshalber eine Ultraschall-Gastroskopie.«

12.
     
    Sie hatten schließlich beständig an Höhe verloren und waren im Schutz einer Senke am Rand einer erstaunlich breiten Straße niedergegangen. Während des Anflugs hatten sie in einigem Abstand eine kleine Ansiedlung entdeckt, sich jedoch zur Sicherheit dazu entschlossen, mehrere Kilometer davon entfernt zu landen. Viel weiter wären sie mit den Gleitschirmen auch nicht mehr gekommen.
    Perry Rhodan half Belinkhar, das Gestell abzulegen, nachdem er sich selbst von seinem eigenen Gleitschirm befreit hatte. Danach schlüpften sie aus den Anzügen und verstauten sie in ihren Rückentornistern.
    Bereits während des langen Fluges hatten sie ausgiebig über die neue Situation diskutiert. Fest stand, dass die Positronik der AR'KELESS ihre Ankunft bemerkt hatte. Offenbar waren zumindest Teile der Ortungsanlagen noch intakt, doch das war im Grunde genommen gleichgültig. Der Schaden war angerichtet – jetzt kam es darauf an, die Katastrophe zu verhindern.
    »Die Sironer dürften die Nachricht der Positronik ebenfalls empfangen haben«, sagte Crest und nestelte unwillig an dem spitzen Kragen seiner Jacke, der der aktuellen Mode in Keless entsprach. »Wahrscheinlich ist die Evakuierung schon in vollem Gange.«
    »Das wissen wir nicht«, stellte Rhodan fest. »Wir wissen überhaupt ziemlich wenig.«
    »Ich frage mich immer noch, warum die AR'KELESS eine Frist gesetzt hat«, wunderte sich Iwan Goratschin. »Warum hat sie sich nicht sofort in die Luft gejagt? Seit wann nimmt eine Maschine Rücksicht auf Opfer unter der Stadtbevölkerung?«
    »Ist das nicht offensichtlich?« Atlan machte einen Schritt auf den Zündermutanten zu. »Jede Positronik eines arkonidischen Schlachtschiffs besitzt eine Grundprogrammierung, die auf zwei maßgeblichen Prinzipien basiert. Erstens: Es ist unter allen Umständen zu verhindern, dass arkonidische Hochtechnologie in die Hände des Gegners oder einer anderen Partei fällt, insbesondere wenn diese als technologisch unterentwickelt gelten muss. Zweitens: Leib und Leben von Arkoniden ist zu bewahren und nach besten Kräften zu schützen.«
    »Sie glauben also, dass die AR'KELESS die Sironer als Arkonidenabkömmlinge akzeptiert und ihnen deshalb Zeit gibt, sich in Sicherheit zu bringen?«
    »Genau. Schließlich hat sie die Vorfahren dieses Volkes vor zehntausend Jahren selbst hierher gebracht. Außerdem lässt sich daraus ableiten, dass das Schiff keine oder nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten besitzt, sich gegen uns zu wehren.«
    »Das ist eine gewagte Hypothese«, sagte Crest.
    »Das ist eine rein auf Logik beruhende Schlussfolgerung«, behauptete Atlan. »Ihr Extrasinn wird es Ihnen bestätigen. Die Selbstzerstörung ist das ultimative Mittel der Verteidigung. Es wird nur eingesetzt, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind. Die AR'KELESS weiß, dass wir ein Raumschiff besitzen, also einer hoch entwickelten Spezies entstammen. Wenn sie bereit ist, sich selbst zu zerstören, muss sie sicher sein, dass sie uns nicht auf andere Weise, also mit ihren konventionellen Waffen, aufhalten kann.«
    »Das bedeutet aber auch, dass wir uns dem Schiff nicht nähern dürfen«, warf Belinkhar ein. »Sobald es uns bemerkt, wird es die Sprengung vorzeitig auslösen.«
    »Es wird keine Sprengung geben«, sagte Rhodan entschlossen. »Nicht vorzeitig und nicht in drei Tagen!«
    »Verraten Sie uns auch, wie Sie das zu verhindern gedenken?«, wollte Crest wissen.
    »Ich habe keine Ahnung. Aber mir wird etwas einfallen. Zunächst einmal gehen wir weiter nach Plan vor. Iwan, du brichst mit Ishy und Belinkhar auf. Marschiert zu der Siedlung, die wir entdeckt haben. Versucht dort eine Möglichkeit zu finden, unauffällig nach Keless zu gelangen. Sammelt alles an Informationen, das ihr

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