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PR NEO 0045 – Mutanten in Not

PR NEO 0045 – Mutanten in Not

Titel: PR NEO 0045 – Mutanten in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Hose zu reinigen.«
    »Sinnlos. Die ist hinüber.« Colas stand trotzdem vorsichtig auf. Was hätte sie sonst tun sollen? Mit wutverzerrtem Gesicht und abgespreizten Armen stakte sie neben Rhino her.
    Er versuchte sie zu beschwichtigen: »Wir ersetzen selbstverständlich den Schaden. Auf Ihre heutige Konsumation sind Sie sowieso eingeladen.«
    »Mir ist der Appetit vergangen.«
    Der Satz traf Rhino wie ein Peitschenhieb. Wenn er etwas niemals in seinem Restaurant hatte hören wollen, dann diese fünf Wörter. »Hat Ihnen denn wenigstens die Vorspeisenplatte zugesagt?«
    »Weiß nicht. Kann mich nicht mehr erinnern. Die Soße in Verbindung mit dem Baumwollstoff ergibt einen grauenhaften Gestank, der alles überdeckt. Igitt! Ich kotze mich gleich an.«
    Das hätte gerade noch gefehlt ... Hastig bugsierte Rhino die zornbebende Spanierin in den Personalbereich. Fast meinte er, über ihrem Kopf eine schwarze Gewitterwolke zu erkennen. »Ich schwöre Ihnen hoch und heilig, das alles wiedergutzumachen. Eine Mitarbeiterin wird Ihnen bei der Säuberung helfen. Außerdem schicke ich sofort jemand los, um Ihnen Ersatzkleidung zu bringen. Was Sie wollen, von wo auch immer.«
    »Echt?« Colas kniff ein Auge zusammen. »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach acht.«
    »Hm ... Da sollte die neue Dior-Boutique am Clark Flipper Boulevard noch geöffnet haben.« Ihre Stirn glättete sich. »In der Auslage gibt es ein wirklich entzückendes Teilchen aus Leder mit Strass-Applikationen. Ist aber nicht ganz billig.«
    »Geld spielt keine Rolle.« Zumindest, solange Adams und Renate nichts davon erfuhren. Beide waren keineswegs knauserig zu nennen; von Simon Wus finanziellen Ressourcen konnte Rhino trotzdem nur träumen.
    Wu!
    Plötzlich wusste Rhino, wie er dem Erzrivalen, dessen kaum verhohlene Kampfansage ihn so erschüttert hatte, auf die Schliche kommen konnte. »Ariane, dies ist vielleicht nicht der ideale Zeitpunkt, aber ... ich brauche Ihre Hilfe! Es geht um Leben und Tod! Würden Sie mich nach Las Vegas begleiten?«
    »Vegas? Wozu?«
    »Nur zusammen mit Ihnen bin ich in der Lage, Simon Wu als Betrüger zu entlarven. Woher sollte er auf einmal extraterrestrische Zutaten in Hülle und Fülle haben, während ich nur winzige Kontingente bekomme? Ich bitte Sie auf Knien, verweigern Sie mir diesen Freundschaftsdienst nicht!«
    Die Mutantin zog einen Flunsch. »Jetzt besorgen Sie erst einmal das Dior-Teil, Smutje, ehe der Laden zusperrt. Dann reden wir weiter.«
    »Ich eile, ich fliege!«

4.
    Rekrutierung
     
    Der erste Mai wurde auch in Terrania als Feiertag begangen. Man müsse nicht gleich sämtliche Traditionen über den Haufen werfen, hatte Bürgermeister Bai Jun gemeint, zumal der »Tag der Arbeit« seit vielen Jahrzehnten außer in der Volksrepublik China noch in über achtzig weiteren Ländern zelebriert worden war. Zudem habe schon die diesbezügliche Versammlung der Sozialistischen Internationale von 1904 unter anderem »universellen Frieden« proklamiert ... Eine Militärparade gab es in Terrania allerdings keine, sondern einen lockeren Umzug durch die Innenstadt, bei dem sich die verschiedensten Volks- und Berufsgruppen präsentierten, zum Teil recht humorvoll und selbstironisch. Einige Zehntausend Personen wirkten mit.
    Frank M. Haggard sah nur selten aus dem Fenster seines Labors auf den farbenprächtigen Korso, der sich am Stardust Tower vorbeiwälzte. Er untersuchte Gewebeproben von Sid González und dessen Spießgesellen Maurice Hollander. Beide waren über den Berg, aber unansprechbar, und vor allem der Zustand des Teleporters war rätselhaft.
    Nicht nur die Maiparade erschwerte Haggards Konzentration. Immer wieder glitten seine Gedanken ab zum mit den Naats vereinbarten Rugby-Match. Durfte er das seinen Teamkameraden, die entweder Amateure oder – wie er – längst zu alt für den Profisport waren, tatsächlich antun?
    Zu allem Überdruss klopfte es jetzt auch noch an der Tür. Haggard seufzte, legte den Objektträger ab und strich den weißen Kittel glatt. »Herein, wenn's kein Bauchaufschneider ist!«
    »Hallo! Wir stören nur kurz.« Caroline Frank strahlte. Neben ihr hing etwas wie der Hauch eines zweiten Lächelns in der Luft.
    »Lekoche?«
    »Guten Tag, Doktor Haggard. Kannst du mich etwa ohne Kamera sehen?«
    »Fast. Ansatzweise.« Die helle Krümmung saß in einem runden, dunkleren Fleck. »Ich nehme definitiv etwas von deinem Gesicht wahr.«
    »Hurra! Dann ist mein Bemühen nicht vergeblich.«
    »Streng dich

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