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PR NEO 0045 – Mutanten in Not

PR NEO 0045 – Mutanten in Not

Titel: PR NEO 0045 – Mutanten in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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nicht zu sehr an, hörst du, Junge? Ich habe dich gesundgeschrieben; aber dass du dich lieber noch ein wenig schonen sollst, war nicht bloß so dahingesagt, klar?«
    »Klar.«
    »Merk dir's. – Was führt euch zu mir?«
    »Wir wollten uns verabschieden«, sagte Caroline Frank. »Ich fliege im Auftrag der Administration nach Europa, um Nachforschungen über diesen André Noir anzustellen. Lekoche möchte ich mitnehmen – vorausgesetzt, du erhebst keine Einwände.«
    »Wie schon gesagt, ich begrüße es, dass der Bursche sich aus Lakeside hinauswagt. Und bei dir ist er in besten Händen. Übertreibt es nur nicht mit dem Sichtbarwerden.«
    Caroline legte den Arm um die Leere unterhalb des verblassenden Flecks. »Kein Problem. Lekoches Gabe nützt uns gegebenenfalls mehr, wenn er sie nicht unterdrückt. Nicht, dass ich vorhätte, ihn zu illegalen Aktionen anzustiften!«
    »Wer könnte auf diese verwegene Idee kommen?« Haggard drehte sich zu einem Arzneimittelschrank um und zog eine Lade auf. »Ich gebe euch zwei der Notfallpakete für Mutanten mit, die ich kürzlich mit Fulkar zusammengestellt habe.«
    »Das war der zweite Grund unseres Besuchs.«
    »Dachte ich mir's doch.« Er hob einen warnenden Zeigefinger. »Auch dabei ist Zurückhaltung geboten. Etliche der Medikamente befinden sich noch im Experimentalstadium. Du weißt ja, dass Fulkar es mit Dauer und Nachdruck der Versuchsreihen für ein neues Präparat nicht immer so genau nimmt. Also lest gefälligst die Beipackzettel vollständig durch, bevor ihr etwas davon einwerft!«
    Die Findermutantin und der mittlerweile wieder gänzlich Unsichtbare versprachen, Vorsicht walten zu lassen. Haggard wünschte ihnen gute Reise.
     
    Wenige Minuten nachdem sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, wurde erneut geklopft. Dieses Mal beschränkte Haggard sich auf ein mäßig einladendes Knurren.
    Es war Reginald Bull. »Störe ich?«
    Haggard verkniff sich die Gegenfrage, ob der Papst katholisch sei. Stattdessen schaltete er das Elektronenmikroskop auf Stand-by. Bull liebte es, über technische Geräte zu fachsimpeln, und hielt seine zugegebenermaßen geschickten Finger dabei nicht immer im Zaum. »Was verschafft mir die Ehre?«
    »Ein kleines Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du ein Freundschaftsspiel gegen eine Mannschaft aus Naats vereinbart hast.«
    »Das ging aber schnell.«
    »Was Tratsch betrifft, ist Terrania ein Dorf.«
    Unwillkürlich ging Haggard in Verteidigungshaltung. »Falls du der Meinung bist, ein solches Verletzungsrisiko wäre mit meinen Aufgaben als Arzt und Forscher unvereinbar ...«
    »Aber ganz im Gegenteil! Ich darf dir in meinem und auch Adams' Namen ganz offiziell zu deinem Mut gratulieren. Und zu der cleveren Idee, die dahintersteckt.«
    Nun hatte er Haggard auf dem falschen Fuß erwischt, fast wie mit einem goose-step der Art, wie der legendäre australische Flügel David Campese weiland seine Gegner ausgetrickst hatte. »Äh ... welche Idee?«
    »Na, die Naats zu Sympathieträgern zu machen.«
    Haggard kratzte sich die kahle Stelle am Hinterkopf, die er manchmal als sein persönliches Ozonloch bezeichnete. »Ach, die Idee meinst du.«
    »Die Jungs sind unsere Freunde, wahrscheinlich sogar unsere Lebensversicherung. Aber seien wir ehrlich: Sie sehen zum Fürchten aus. Wir müssen sie den Menschen näherbringen – und dafür ist euer Match goldrichtig.«
    »Wir wollen eigentlich nur ein bisschen Rugby ...«, setzte Haggard zum Widerspruch an.
    Bull ließ ihn nicht ausreden. »Natürlich gehört die Sache richtig aufgezogen; richtig groß. Nicht auf einem Flecken Gras inmitten von Bauschutt und Wüstensand. Sondern im größten Rugby-Stadion der Welt, wo seit dem jüngsten Ausbau 85.000 Zuschauer Platz finden und sämtliche Technik für eine weltweite Liveübertragung fix installiert ist.«
    »Murrayfield?«, entschlüpfte es Haggard nahezu tonlos. »In Edinburgh?«
    »Exakt. Adams und meine Wenigkeit haben bereits alles arrangiert. Anpfiff wird am zwölften Mai um Punkt sechzehn Uhr Ortszeit sein.«
    Haggard war fassungslos. »Reg, ich ...«
    »Nichts zu danken, Frank. Der Anstoß kam von dir, wir helfen nur ein wenig nach. Müßig zu erwähnen, dass ein knappes Spielergebnis wünschenswert wäre, idealerweise ein Unentschieden. Wie ich dich kenne, wirst du uns keine Schande machen.«
    »Stopp. Stopp! «
    »Was passt dir daran nicht?« Bull schaute treuherziger drein als ein ganzer Wurf Dackelwelpen.
    »A-a-alles. Von vorn bis hinten.

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