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PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

Titel: PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Lebensauffassung der Lotsen passt damit nicht zusammen.«
    »Und wie können die Lotsen gegen die Piraten helfen?«
    »Das Bilden von Konvois hilft dagegen. Und darin, einen Konvoi zu ordnen und geschlossen über den Abgrund zu bringen, sind die Lotsen eben seit Jahrtausenden geübt.«
    Sie unterbrachen ihr Gespräch, als Crest im Eingang der Zentrale erschien. Sein Blick huschte über die Anwesenden und die Kontrollen. In der Hand hielt er das Artefakt der Goldenen, das er von den Trebolanern geschenkt bekommen hatte. Rhodan fragte sich, wie oft der Arkonide bereits Thoras Botschaft angeschaut haben mochte, die sie überraschend darauf gefunden hatten.
    »Crest. Haben die Lotsen Sie aus Ihrer Kabine vertrieben?«, begrüßte er den alten Derengar.
    »Nein. Aber ich wollte sehen, warum sie noch hier sind. Gibt es Schwierigkeiten?« Er setzte sich auf einen der freien Sessel, lehnte sich aber nicht zurück.
    »Es scheint, als hätten die Vorbesitzer dieser Jacht uns ein Kuckucksei hinterlassen«, meinte Rhodan. »Es wurde eine verbotene Substanz gefunden, Nori...«
    »Norakulan«, fiel Belinkhar ein. »Und was ist ein Kuckuck?«
    Rhodan winkte ab. »Nicht wichtig. Jemand, der unwillkommene Geschenke macht. Aber ich denke, die Sache sollte bald geklärt sein. Es muss sich doch nachweisen lassen, dass die Sachen da schon lange liegen.«
    »Hoffen wir es. Und hoffen wir, dass die Lotsen überhaupt Wert darauf legen, diesen Nachweis zu führen. Es schmeckt mir immer noch nicht, dass sie an Bord gekommen sind.« Die Mehandor runzelte die Stirn.
    Rhodan hörte die Schritte mehrerer Leute im Gang zur Zentrale. »Scheint, als würden wir unsere Antwort bald haben.«
    Atlan kam als Erster herein. Wie so oft war in seiner Miene nichts zu lesen. Er ließ sich auf dem verbliebenen Sessel nieder. Für den hinter ihm eintretenden Lotsen blieb somit kein Platz frei. Das schien Khe'Rhil aber nicht sonderlich zu stören. Er trat an ein Pult an der Rückwand und nahm etwas auf – eines der Geräte, mit denen er zuvor die Zentrale untersucht hatte.
    Rhodan wurde kalt. Das Gerät hatte die ganze Zeit in der Zentrale gelegen. Wenn es ein Aufnahmegerät enthielt ...
    Und warum hätte der Lotse es liegen lassen sollen, wenn es nicht so war? Verdammt, über was haben wir alles geredet ... Hoffentlich war nichts Verfängliches dabei.
    Khe'Rhil befestigte sein Gerät am Gürtel. Er nickte knapp in Atlans Richtung.
    »Sie konnten für den Moment ausreichend glaubhaft machen, dass die Substanzen bereits an Bord waren. Somit werden Sie in der Konvoiliste registriert und erhalten eine vorläufige Kennung sowie die Koordinaten des Sammelpunktes.«
    »Wir haben gesehen, dass bereits eine größere Menge Schiffe versammelt ist«, sagte Belinkhar. »Heißt das, es wird bald eine Passage für uns geben?«
    »Bald, wenn auch nicht gemeinsam mit diesen Schiffen. Es wird zwar heute noch ein Konvoi starten, aber die Liste ist bereits geschlossen. Sie werden warten müssen, bis die nächste Gruppe vollständig ist. Hier bei Hela Ariela wartet man allerdings maximal zwei Tage, bis das Gwalontar an Schiffen erreicht ist.«
    »Zwei Tage!« Rhodan dachte an all die Dinge, die in zwei Tagen geschehen mochten. Sie hatten bereits so viel Zeit verloren durch das ständige Versteckspiel mit dem Imperium, dass ihm jeder weitere Tag Magengrimmen bereitete. »Unsere Auftraggeber werden ungeduldig werden. Gibt es keinen Weg, uns doch noch in diese Liste aufzunehmen?«
    »Nein«, antwortete Khe'Rhil sofort und in einem Tonfall, der klarmachte, dass es darüber keine Diskussion gab. »Das Gwalontar ist voll. Wir werden nicht für ein paar Gha'essold den Zorn der She'Huhan riskieren.«
    Rhodan presste die Lippen zusammen. Er verstand nicht genau, worum es ging, aber es war klar, dass er so nicht weiterkam. Die She'Huhan waren die Sternengötter, und wo Religion ins Spiel kam, waren Diskussionen meist fruchtlos.
    Der Lotse trat einen Schritt zurück. Erneut ließ er den Blick durch die Zentrale schweifen.
    »In wenigen Tontas beginnt eine Zeremonie in der Halle der Endlichen Nacht«, sagte er. »Ich denke, es wäre angemessen, wenn Sie sich dort Anetis vorstellen und ihm gegenüber Ihrer Dankbarkeit dafür Ausdruck verleihen würden, dass das Missverständnis ohne Schaden aufgeklärt werden konnte. Wir werden Sie zum Sammelpunkt begleiten. Dort können Sie Ihr Schiff versiegeln und mit unserem Boot nach Tinios übersetzen. Sie alle.«
    Rhodans und Atlans Blicke begegneten

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