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PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

Titel: PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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ihrer Rückkehr die Daten im Speicher eingehender zu studieren – gerade die über arkonidische Glaubensformen und Mythen. Er hätte es schon nach Isinglass und der Begegnung mit den Dienern der Sternengötter tun sollen, den She'Nerkh. Ihre Art, über die Sternengötter zu reden ...
    Er zuckte zusammen.
    Isinglass! Qinshora! Daher kenne ich den Namen! Und Ikemrah hat von ihr gesprochen wie von einer Anführerin der Bewegung, nicht einem fernen Wesen – so, wie jetzt Khe'Rhil über Anetis spricht. Ist er auch ein She'Nerkh? Oder gehören womöglich alle Lotsen dazu?
    Vor ihnen traten Goratschin und Matsu gerade gemeinsam in die Säule. Aus dieser unmittelbaren Nähe konnte Rhodan jetzt auch erkennen, dass eine Kabine von hinten in die Röhre hineingeschoben wurde, ehe sie sich für den nächsten Besucher öffnete. Diese Kabinen kamen aus einem Loch in der Mitte der Halle und verteilten sich von dort auf die zwölf Säulen. Lotsen bewachten Absperrungen in den Zwischenräumen, damit niemand dem Mechanismus in die Quere kam.
    Hinter dem Pärchen schloss sich die Tür. Einen Augenblick später sausten sie nach unten. Die nächste Kabine glitt nach vorne.
    Rhodan machte eine Kopfbewegung zur Säule. »Ich schätze, das ist zu eng für uns drei. Willst du den Vortritt, oder sollen Chabalh und ich als Erste zu den Raubtieren, damit sie tot oder satt sind, wenn du ankommst?«
    Belinkhar lachte auf. »Ich schätze, wenn sie mich sehen, werden sie sich mir winselnd zu Füßen werfen. Ich gehe vor.«
    Während die Mehandor in die Säule trat, warf Rhodan einen Blick nach hinten. Atlan war nirgends zu sehen. Als er seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne richtete, war Belinkhar bereits verschwunden. Die Runde war an ihm und Chabalh.
    Mit leicht flauem Gefühl im Magen trat er in die komplett transparente Kabine, die lediglich durch das sanfte goldene Schimmern der Säule sichtbar war. Der Purrer blieb dicht an seiner Seite und setzte sich im Inneren, um weniger Platz einzunehmen. Sein Fell verschmolz mit der Dunkelheit unter ihnen.
    Die Transportröhre, von der Perry Rhodan vermutete, dass sie sie aufnehmen würde, war unbeleuchtet.
    Die Tür glitt zu. Schlagartig herrschte absolute Stille. Umso lauter wirkte das Klicken, mit dem die Kabine ausgehängt wurde.
    Im freien Fall stürzten sie in die Nacht.

6.
    Palor
     
    Der Tanz erzählt die Geschichte eines Mädchens, das sich in einen Stern verliebt hat. Sie gibt ihr Leben am Tag auf und tanzt nur noch die ganze Nacht für ihn. Endlich gewinnt sie seine Liebe, und er ruft sie zu sich. Sie steigt auf Bäume, Türme und den höchsten Tempel der Stadt, aber sie kann ihn nicht erreichen. Sie sieht jedoch sein Spiegelbild in einem See. Überglücklich, ihm hier endlich nahe sein zu können, tanzt sie erneut ihre Liebe. Um mit ihm zusammen sein zu können, steigt sie in den See und ertrinkt.
    Die Tänzerin und Choreografin Sharmila Jain ist dafür bekannt, klassische indische Tanzkunst mit zeitgenössischen Strömungen zu kombinieren. Auch in diesem Stück stellt sie den traditionellen Manipuri dem modernen Ballett gegenüber. Während sie sonst jedoch stets um eine harmonische Mischung bemüht war, nutzte sie hier zum ersten Mal die Gegensätze, um zwei parallele Welten aufzuzeigen – auf der einen Seite die des Märchens, in dem der Prinz am Ende die Schöne heimführt, und auf der anderen die der realen Welt, in der ein Mädchen all seine Träume verliert und am Ende sein Glück nur im Selbstmord findet.
    Kritiker schreiben die Veränderung in Jains Umgang mit den Tanzstilen äußeren Einflüssen durch andere Künstler zu. Unter anderem für dieses Stück erhielt sie neben mehreren indischen Preisen im Jahr 2034 den Movimentos-Tanzpreis, ihre erste internationale Auszeichnung.
    Aus dem Programmheft der 18. Internationalen Tanztage in Varenna, September 2036
     
     
    Die Schöne und das Sternenbiest
     
    Als Sharmila aufwachte, lag sie nur mit ihrem Unterrock und dem Oberteil bekleidet auf ihrer Pritsche. Der Sari fehlte. Sie musste ihn verloren haben, als sie gestürzt war. Sie konnte sich nicht mehr an den Moment erinnern, doch sie wusste, dass es passiert sein musste.
    Die Schwächung durch die Strapazen der Gefangenschaft hatte zusammen mit der Anstrengung des Tanzes und dem Schock von Hélders Tod ihren Tribut gefordert.
    Jetzt kann niemand mehr behaupten, ich wüsste nicht, wie es den Bettlern in Neu-Delhis Straßen geht, sagte sie. Ich verliere langsam alles, meine

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