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PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

Titel: PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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wüsstest, hättest du keine Möglichkeit, dorthin zu kommen.
    »Ich könnte die TIA'IR nehmen.«
    Und Rhodan und die anderen auf Tinios gestrandet zurücklassen? Du weißt, dass das keine Option ist. Ihre Mission zu unterstützen ist wichtiger als deine Gefühle für Thora. Denk daran, es war auch eure Mission, auch Thoras Mission! Wenn ihr Erfolg habt, wird das einen weiteren Schlag gegen den Regenten bedeuten, der seine Stellung schwächt. Vielleicht ergeben sich sogar Möglichkeiten, endlich seinen Sturz einzuleiten. Ist es nicht das, worauf ihr hingearbeitet habt? Du und Thora? Würde sie wollen, dass du diese Chance aufgibst?
    »Nein«, murmelte Crest. »Sie würde es mir nie verzeihen, wenn ich meine Pflicht gegenüber Arkon vernachlässigte. Es war kein ernst gemeinter Gedanke.«
    »Gibt es ein Problem, Lefkin? Kann ich dir helfen?« Erst die Frage der Positronik machte Crest bewusst, dass er laut gesprochen hatte – ein weiterer Beweis für den Druck, unter dem er stand. Normalerweise führte er die Gespräche mit seinem Extrasinn lautlos.
    Die rauchige Frauenstimme holte ihn aber zu den praktischen Dingen zurück. Schlagartig war ihm klar, was er tun musste.
    »Ja, es gibt etwas, wobei du mir helfen kannst«, sagte er.
    Was hast du vor?
    Mag sein, dass ich im Moment nichts tun kann. Aber das Leben wartet immer wieder mit Überraschungen auf. Vielleicht ergibt sich etwas. Außerdem haben wir bislang sträflich die Möglichkeit außer Acht gelassen, dass mir etwas zustoßen könnte.
    Was meinst du damit?
    Ich werde nicht zwingend auf Arkon gebraucht. Wohl aber mein Wissen.
    »Ich stehe zur Verfügung«, sagte die Positronik. »Was soll ich tun?«
    Crest begann bereits, eine Verbindung von seinem Armband zur Positronik zu initiieren. »Ich werde gleich einige Daten überspielen und dazu mündliche Ergänzungen machen. Dieses gesamte Datenpaket soll anschließend verschlüsselt und so versteckt wie möglich in deinen Datenspeichern verankert werden, in der höchsten Sicherheitsebene. Eine Freigabe erfolgt erst, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind ...«
     
    Je näher Rhodan der Mitte kam, umso besser erkannte er, was dort geschah. Als eines der großen dürren Wesen in eine Säule trat, wurde klar, dass diese den Durchgang darstellten, durch den alle den Raum verließen. Das Wesen verschwand so plötzlich, als hätte jemand eine Klappe im Boden geöffnet und es wäre hindurchgestürzt.
    Rhodan drängte sich neben die vor ihm gehende Belinkhar. Ishy Matsu und Iwan Goratschin gingen direkt davor. Das ungleiche Paar hielt sich an den Händen, während beide die Umgebung fasziniert betrachteten.
    »Da vorne scheint es wieder abwärtszugehen«, sagte Rhodan. »Direkt schade. Ich hätte lieber noch mehr von diesem Park gesehen.«
    »Vielleicht ergibt sich nach der Zeremonie noch eine Gelegenheit dazu. Mir hätte es auch gefallen, dort einen kleinen Spaziergang mit dir zu machen, Sirran.«
    Der kokette Augenaufschlag, den Belinkhar ihm bei den Worten schenkte, war vermutlich nur Teil der Tarnung. Rhodan zog es jedenfalls vor, davon auszugehen. Unzählige Gäste standen dicht bei ihnen, jeder konnte Gesprächsfetzen auffangen und sie beobachten. Besser, man benahm sich so, wie es von Gha'essold erwartet wurde.
    »Bist du eigentlich schon einmal auf Tinios gewesen, Sibelh?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe es vom Raum aus gesehen, aber damals war die Einladung zur Zeremonie tatsächlich nur eine Einladung. Ich blieb an Bord. Es gab auch da genug interessante Dinge für mich.«
    »Also ist es für uns alle das erste Mal. Hoffen wir einmal, dass das zu keinen Fehltritten führt.«
    »Religiöse Zeremonien haben es meist an sich, dass die Menge brav durch alles geführt wird, was sie zu tun hat. Außerdem sind die Khe'Mha'Thir an Leute aus allen möglichen Kulturen gewöhnt. Würde mich wundern, wenn es noch Dinge gäbe, an denen sie Anstoß nehmen.«
    »Dein Wort in Anetis' Ohr.«
    Schweigend ließen sie sich weiter von der Menge voranschieben, bis die am nächsten stehende Säule erreicht war. Das Stimmengewirr und die Vielfalt der Eindrücke und Gerüche brachten Rhodans Kopf langsam zum Schwirren.
    »Zwölf Säulen«, murmelte Rhodan. »Eine symbolische Zahl in vielen Kulturen, wie mir scheint.«
    »Denkst du an die zwölf Heroen?«
    Rhodan blinzelte und hob die Schultern. Seine Unkenntnis arkonidischer Kultur mochte noch zu einem Problem werden, wenn es so weiterging. Er nahm sich vor, nach

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