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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Verdacht, dass derzeit so viele Soldaten landen, dass die militärischen Transportmöglichkeiten erschöpft sind.«
    »Ist es nicht normal, dass Soldaten landen?«, fragte Belinkhar. »Dies ist eine Militärwelt, oder?«
    »In Friedenszeiten«, sagte Atlan. »Hoffentlich.«
    Rhodan hob die Schultern. Es war plötzlich nicht mehr nur der Wind, der ihm kalt erschien. Er sah sich um. Gut zweihundert Neuankömmlinge warteten wie sie auf den öffentlichen Transportgleiter. Von ihrem Standpunkt aus konnten sie über das Meer zur Insel hinsehen. Einige Meter neben ihnen bildeten sich Trauben von Besuchern unter einem Flachdach um etwas, das Rhodan nicht erkannte. Er ahnte, was die Massen anzog. »Sind das Informationsterminals?«, fragte er.
    »Sehen wir nach.« Dieses Mal ging Atlan voran. Rhodan war es recht.
    Eine Gasse bildete sich vor ihnen. Offensichtlich wollte niemand Chabalh zu nah kommen. Manche warfen Rhodan böse Blicke zu, die ihm eindeutig sagten, wie wenig die Betreffenden von dem vermeintlich frei herumlaufenden Raubtier hielten. Dank Chabalh gelangten sie schnell an eines der Bodenfelder und hatten freie Sicht.
    Vor ihnen verkündete ein männlicher Avatar mit kunstvoller Flechtfrisur und erhobenen Händen die Neuigkeiten des Tages. Seine Gesten und Worte waren so übertrieben wie die orangegelbe Kleidung. »Der Regent hat Artekh 17 erwählt. Er wird sich dem Volk zeigen und zu ihm sprechen. Geplant sind zwei Straßenzüge sowie in deren Mitte die Rede unseres allseits beliebten Herrschers höchstselbst. Wir bitten die Besucher, sich rechtzeitig entlang der Strecke sowie auf dem Platz des Stolzes einzufinden und die Etikette zu wahren. Jeglicher Verstoß wird geahndet und kann zu einer Freiheitsstrafe sowie zu planetarer Verbannung führen.«
    »Netter Typ«, murmelte Belinkhar sarkastisch. Als Mehandor musste der Begriff »planetare Verbannung« unangenehme Gefühle in ihr auslösen. Für ihre Kultur existierte keine schlimmere Strafe.
    Rhodan sah auf den Plan der Insel, der nun vor ihnen auftauchte. Es gab einen Platz namens Mirun'tek, die siegreiche Weite, der vor einem gut achthundert Meter hohen Turm lag. Dort sollte die Rede des Regenten stattfinden. Der Turm hatte überraschende Ähnlichkeit mit dem Stardust Tower in Terrania. War es der Überrest eines Weltraumfahrstuhls?
    »Der Transportgleiter«, sagte Atlan. »Kommt, sicher gibt es auch auf der Insel noch genug Informationspunkte.«
    Sie stiegen in den geräumigen Gleiter, der gut dreihundert Personen fasste. Ein uniformierter Bediensteter wies Rhodan einen Extraplatz zu, der Chabalh von der Menge abgrenzte.
    Der Purrer wirkte nach wie vor nervös. Seine Ohren zuckten und reichten nach vorn, die Barthaare zitterten. Er war es inzwischen gewohnt, nahezu lautlos neben Rhodan herzutrotten, doch der enge Raum behagte ihm anscheinend wenig. Immer wieder schnüffelte er, als würden die vielen fremden Gerüche ihn verwirren. Bei jedem unerwarteten Geräusch zuckte er zusammen.
    »Bald geschafft«, sagte Rhodan und klopfte Chabalh aufmunternd auf den Rücken. Dabei fragte er sich, ob es auf der winzigen Insel tatsächlich besser werden würde. Aufgrund des nahenden Auftritts des Regenten würden die Straßen überfüllt sein.
    Rhodan wandte sich an eine Frau, die ein Stück entfernt saß. Im Gegensatz zu den meisten Fahrgästen war ihr Haar schwarz, und sie trug schlichte Freizeitkleidung. »Wissen Sie schon, wann der Regent seine Rede halten soll?«
    »Noch heute. In vier Stunden«, sagte sie prompt. Der Translator übersetzte Rhodan auch die Zeitangabe und rechnete sie um. »Haben Sie nicht das Informationsprogramm gesehen?«
    »Bloß einen Teil. Wir mussten los.« Rhodan überlegte, was er die Halbarkonidin noch fragen könnte, doch die wandte sich ihrem Armbandgerät zu und vertiefte sich in ein Holo.
    »Vier Stunden«, wiederholte Matsu auf seiner anderen Seite. Sie sah bestürzt aus.
    Verdammt wenig Zeit für Vorbereitungen, dachte Rhodan, der sich so unter Druck gesetzt fühlte, wie Ishy Matsu klang. Sie hatten wie besprochen keine Waffen oder auffällige Werkzeuge mitgenommen. Lediglich eine Rolle trebolanischer Tarnseide, die Ril-Ohm-Er ihnen zum Abschied geschenkt hatte – ein Material, nach dem sich das Imperium wegen dessen Ortungsschutz verzehrte. Das gut zwölf Quadratmeter große Stoffstück befand sich zusammengefaltet in einem Tornister, den Atlan auf dem Rücken trug.
    Was sie vor allem brauchten, waren Informationen.
    Mit

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