Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
Zellaktivator, wäre unsterblich. Sie würde den Regenten überdauern. Einen Regenten, der keinen Nachfolger hat. Ich werde mich nicht verstecken, Stiqs. Sobald wir an die Oberfläche zurückgekehrt sind, werde ich mich selbst zum neuen Regenten aufschwingen.«
    Bahroff blieb die Luft weg. »Das ist ... großartig.«
    »Ich werde mit Verstärkung zurückkommen und mir Rhodan schnappen. Dann nehme ich ihm das Tarkanchar ab, das mein Vorgänger bei Crysalgiras Leiche gesucht hat. Ich bin mir sicher, dass er es gestohlen hat.« Da Teffron machte eine kurze Pause. »Und dann überreden wir unsere Gefangenen dazu, mir die Position der Erde zu verraten. Egal, wie lange es dauert, ich werde es herausfinden und den Planeten auslöschen.«
    Egal, wie lange es dauert.
    Stiqs Bahroff wusste, was das bedeutete: Mit dem Zellaktivator hatte die Hand des Regenten ... nein, mit dem Zellaktivator hatte der neue Regent alle Zeit der Welt, sich an den Menschen zu rächen. Da Teffron würde ihm das Gerät abnehmen. Dann würde er ihn töten, weil er ihn nicht mehr brauchte. Und weil er als Einziger mitbekommen hatte, dass sich da Teffron gegen seinen Vorgänger gestellt hatte. Da Teffron konnte es sich nicht erlauben, jemanden am Leben zu lassen, der davon wusste.
    Seine Tage waren gezählt. Ach was, seine Stunden!
    Bahroff stand auf, arbeitete sich zum Platz des Steuermanns, achtete nicht auf den unsicheren Grund unter seinen Füßen, packte da Teffron an den Schultern, schleuderte ihn über Bord, übergab ihn den tosenden Fluten, die sich um den Rest kümmern würden, und ...
    ... wünschte sich, er hätte den Mumm, genau das tatsächlich zu tun – und nicht nur in seiner Vorstellung. Aber den Herrn zu töten war etwas anderes, als ihm in Kleinigkeiten den Gehorsam zu verweigern.
    Er war ein Feigling. Dessen war er sich nun sicher.
    Wenn es darum ging, Hilflose zu foltern, weil die Hand des Regenten es von ihm verlangte, wenn sich seine Opfer nicht wehren konnten, dann fühlte er sich stark. Es hatte sogar Zeiten gegeben, da hatte er diese Macht genossen, ließ sie ihn doch vergessen, was für ein jämmerlicher Wurm er in Wirklichkeit war.
    Doch dann hatte Sergh da Teffron ihm den Zellaktivator umgehängt.
    Seitdem war Bahroff ein unsterblicher jämmerlicher Wurm. Zumindest so lange, bis die Hand des Regenten ihm den Aktivator wieder abnahm.
    Seit er ihn trug, hatte sich seine Sichtweise auf das Leben verändert. Er hatte sich verändert. Eine ungekannte Stärke wuchs in ihm heran. Er hatte es nicht mehr nötig, Hilflose zu quälen, um sich selbst größer zu fühlen.
    Bahroff distanzierte sich zunehmend von da Teffron. Erst innerlich, Schritt für Schritt. Später auch in Taten. Er hatte geringen Ungehorsam oder Trotz gezeigt, die der Hand des Regenten womöglich gar nicht aufgefallen waren, von denen jede einzelne aber einen Sieg Bahroffs gegen sein altes Ich dargestellt hatte.
    In diesen Augenblicken war er sich sogar mutig vorgekommen.
    Doch was war davon übrig geblieben? Nichts. Weniger als nichts.
    Er war vor dem Regenten und dessen Hand blindlings davongelaufen. Und nun saß er hinter seinem Herrn, wagte es nicht, ihn ins Wasser zu stoßen, und freute sich stattdessen darüber, dass da Teffron das Lösen des zweiten Bootes missverstanden hatte. Die einzigen Verfolger, die Bahroff hinter sich hatte zurücklassen wollen, waren nämlich Sergh da Teffron und der Regent gewesen.
    Stiqs Bahroff musste an die Welt Palor denken, wo sie versucht hatten, aus ihren menschlichen Gefangenen die Position der Erde herauszubekommen. Das Unterfangen war nicht nur schiefgegangen, es hatte in einem totalen Fiasko geendet. Er erinnerte sich an den Mut eines Manns, den sie an eine Bestie verfüttert hatten, um so an sein Wissen zu gelangen. Er war aufrecht und mit sonderbaren Tönen auf den Lippen in den Tod gegangen. Noch mehr beeindruckt hatte ihn allerdings Sharmila Jain, die Tänzerin. Sie hatte seine Demütigungen an sich abperlen lassen und den Tod mit einer Tapferkeit empfangen, wie er es bei noch niemandem erlebt hatte. Am wenigsten bei sich selbst.
    Bahroff klammerte sich fester an die Reling. Könnte er im Angesicht des Todes auch die Haltung bewahren? Vermutlich würde ihm der zukünftige Regent Sergh da Teffron bald Gelegenheit geben, es herauszufinden.
    »Du bist plötzlich so schweigsam«, sagte da Teffron. »Haben dir meine Pläne die Sprache geraubt?«
    »Ich habe darüber nachgedacht, ob ...«
    Mit einem lauten Knall zerbarst

Weitere Kostenlose Bücher