PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder
fragte Thalyan.
»Ich schlage vor, dass wir Ihre vertrauenswürdigsten Männer mit Strahlern ausrüsten, sie in die Bedienung einweisen und beim nächsten Dunkelzyklus die Seite der Khal stürmen. Wenn sie mit nichts Bösem rechnen. Als Beauftragter von Prinzessin Crysalgira muss ich allerdings darauf bestehen, dass Sie mir zum Ausgleich etwas aus dem Raum des Hoffnungsbringers überlassen.«
Thalyan schaute ihn lange an. »Gut, wie Sie wünschen. So soll es geschehen.«
»Wie geht es Ihnen?«, fragte Rhodan, nachdem Ellert von seiner Geistreise und den Beobachtungen erzählt hatte.
Sie saßen im Kreis auf ihren Matten und hatten zugehört, als lauschten sie einer Geschichte am Lagerfeuer.
»Ich fühle mich wohl. Aber sehr erschöpft«, antwortete Ellert. Rhodan beobachtete, wie ihm für einen Moment die Augen zufielen. »Ich glaube, mein Geist hat sich ein letztes Mal dagegen aufgebäumt, dass ich körperlich werde. Deshalb diese unkontrollierte Reise durch das Land der Nethor. Es hat viel Kraft gekostet, aber ...« Sein Kopf sackte nach vorne auf die Brust. Er riss ihn hoch, lächelte verlegen und fuhr fort: »... aber jetzt ist es vorbei. Ein paar Stunden Schlaf, dann bin ich wieder auf dem Damm. Wenn wir das alles erst einmal hinter uns haben, beantworte ich Ihnen sämtliche Fragen. Versprochen.«
Er legte sich auf eine Matte und war nur Augenblicke später eingeschlafen. Schon wieder.
Rhodan seufzte. »Gut, lassen wir ihm seinen Schlaf. Eine Flucht kann nur gelingen, wenn wir ausgeruht sind.«
»Wie sieht dein Plan aus?«, fragte Belinkhar.
»Er besteht zu einem großen Teil aus Hoffnung, der Rest ist Improvisation.« Er lächelte. »Keine Sorge, wir schaffen das. Wir warten ab bis zum nächsten Dunkelzyklus. Im Schutz der Dunkelheit sprengst du, Iwan, die Kette vor der Tür. Wir schlagen uns zu der Hütte des Manns mit dem Federumhang durch.«
»Von der wir nicht wissen, wo sie liegt«, wandte Atlan ein.
»Von der ich hoffe, dass wir ihre Lage mit Ishys Fähigkeiten herausfinden werden.«
Die Japanerin nickte.
»Wir holen uns die Strahler«, sagte Rhodan. Mit Blick auf den Arkoniden fügte er hinzu: »Und das Tarkanchar.« Er und Atlan hatten bereits einmal ein solches Wunderding gesehen. Auf der ehemaligen arkonidischen Venuszuflucht, die jetzt als Terrania Orbital um die Erde kreiste. Der Baumeister der Station, Kosol ter Niidar, war ihnen erschienen und hatte behauptet, dass sein Geist dank des Tarkanchars zehntausend Jahre überdauert hätte. Wenn das der Wahrheit entsprach ... war dann womöglich Crysalgiras Geist in dem Edelstein gespeichert? »Dann pirschen wir uns zu den Thas. Dort machen wir da Teffron und seinen Adjutanten ausfindig, falls sie noch leben.«
»Von denen wir nicht wissen, wo man sie eingesperrt hat«, sagte Atlan.
»Von denen ich hoffe, dass sie in einem ähnlichen Gefängnisgebäude sitzen wie wir, es im Gegensatz zu uns aber nicht verlassen können. Auch hier wird uns Ishy große Dienste erweisen. Wir schnappen uns die Kerle und fliehen mit dem Boot, das Ellert gesehen hat, den Fluss hinab.«
»Von dem wir nicht wissen, wohin er führt.«
»Das mag sein. Aber er ist der einzige Weg nach draußen, den wir kennen. Wir können Thinche bis morgen keine Antwort liefern, die ihn zufriedenstellen wird. Ich habe keine Lust, den Dunkelzyklus damit zu vergeuden, nach einem Kaninchen zu suchen, das vielleicht gar nicht existiert.«
»Dein Plan enthält viele Unwägbarkeiten«, sagte Goratschin.
»Ich weiß. Aber es ist der einzige Plan, den ich habe. Aber ich bin nicht egoistisch. Wenn jemand einen besseren hat, bin ich gerne bereit, meinen fallen zu lassen.«
Niemand hatte einen. Also kam man überein, es zu riskieren.
Und an den richtigen Stellen zu hoffen und zu improvisieren.
Chabalh schnuppert an dem Flackermann – und riecht ihn.
Er flackert nicht mehr. Chabalh beschließt, ihn dennoch weiterhin Flackermann zu nennen.
Ernstellert liegt auf seiner Matte, atmet tief und gleichmäßig und verströmt seinen Geruch. Das ist gut.
Denn das bedeutet, dass der Flackermann ist. Ab jetzt gehört er richtig zu ihnen.
Sie wussten nicht, wie lange der lichte Zyklus dauerte. Deshalb beschlossen sie, die Zeit bis zu ihrem Ausbruch zu nutzen.
Während Belinkhar und Iwan Goratschin versuchten, ein wenig Schlaf zu bekommen, und Atlan durch das Fenster die Sternschwärmer beobachtete, machte sich Ishy Matsu auf die Suche nach dem Mann im Federumhang.
»Wenn es dich zu
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