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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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›normale Rahmen‹ ist?«
    »Gute Frage. Ich halte es mit dem alten Sprichwort: ›Je mehr wir wissen, desto mehr wissen wir, dass wir nichts wissen.‹«
    »Ich glaube, den Spruch habe ich schon einmal irgendwo gehört.« Iga zwinkerte Mercant zu. »Was wollen Sie damit sagen, Homer?«
    »Dass wir auf alles gefasst sein müssen.« Adams griff in eine Tasche des Jacketts und holte eine Waffe heraus. Sie war klein, passte auf die Handfläche des Briten.
    »Was ist das?«, fragte Mercant. Als Agent, der jahrzehntelang in den Diensten der amerikanischen Homeland Security gestanden hatte, kannte er sich mit Waffen aus. Doch dieser Typ war ihm unbekannt.
    »Ein Geschenk von Novaal. Ein arkonidischer Paralysator. Seine Ladung reicht aus, um einen Menschen innerhalb von Sekunden zu betäuben. Sollte ich mich wider Erwarten über die Maßen unwohl fühlen, weiß ich mir zu helfen.« Adams steckte die Waffe wieder weg. »Haben Sie die neuesten Paraentladungen mitbekommen?«
    »Ich dachte, in Lakeside war es ruhig.«
    »War es auch. Bis vor ein paar Minuten. Während Sie und Ihre Begleitung von der VEAST'ARK hierher geflogen sind, kam es zu neuen Explosionen. Insgesamt neunzehn. Seit einer Viertelstunde ist wieder Ruhe.«
    »Gibt es eine Erklärung dafür?«
    »Mir fallen aus dem Stegreif ungefähr ein Dutzend ein. Keine davon können wir auch nur im Ansatz nachprüfen. Ich sehe mit Sorge, dass sich die Lage zuspitzt. Als Administrator kann ich nicht mehr lange tatenlos zusehen ...«
    Adams hatte die Stimme gesenkt. Die Mutanten waren seine Freunde. Adams hatte sich bis vor Kurzem selbst für einen gehalten. Mehr noch. Der Brite hatte noch vor der Rückkehr Perry Rhodans zum Mond damit begonnen, Mutanten aufzuspüren und ihnen eine Heimat zu geben ... Lakeside war für Adams kein Problem, das es aus der Welt zu schaffen galt. Es war eine Tragödie, der er hilflos zuschauen musste. Und irgendwann würde ihn seine Verantwortung für die Menschheit zwingen einzugreifen. Wohl wissend, dass er damit die Tragödie zu ihrem bitteren, womöglich tödlichen Abschluss brächte.
    »Ich weiß«, entgegnete Mercant. »Deshalb bin ich hier. Vielleicht kann ich zu den Mutanten durchdringen.« Die Idee war aus der Verzweiflung geboren. Natürlich hätte Mercant Lakeside stürmen und die Mutanten betäuben lassen können. Aber die Mutanten hätten sich gewehrt – mit unabsehbaren Konsequenzen. Weder Mercant noch Adams waren an diesem Punkt angelangt. Noch nicht.
    »Ich bete darum, Allan.« Adams schloss für einen Moment die Augen. »Ich habe alles vorbereiten lassen. Was Sie sagen, wird auf allen Radio- und Funkfrequenzen und Datenstreams übertragen. Verschlüsselt natürlich, damit nicht die gesamte Erde mithört, aber die Rechner in Lakeside kennen den Kode und werden Ihre Worte entschlüsseln.«
    »Werden die Mutanten mich sehen können?«, fragte Mercant.
    »Das hoffe ich.«
    »Wo soll ich mich hinstellen?«
    »Wohin Sie wollen. Das Equipment folgt Ihnen.« Adams schnippte mit dem Finger, und ein Schwarm mit Kameras und Mikrofonen bestückter Miniaturquadrocopter stieg summend auf. Sie schienen auf derselben Basis entwickelt wie die Maschinen, die in der VEAST'ARK die Obduktion ermöglicht hatten.
    Mercant ging langsam in die Mitte des Büros. Es nahm das gesamte fünfzigste Stockwerk des Turms in Anspruch. Statt Wänden verfügte es über Glasflächen, die den Blick über Terrania und die Gobi erlaubten. Im Westen schlängelten sich endlose Fahrzeugkolonnen durch die Wüste, zogen riesige Staubfahnen wie Schleppen hinter sich her. Die Evakuierung. Von Bai Jun mit der Effizienz betrieben, wie sie von einem General zu erwarten war, dessen Geschäft jahrzehntelang das geordnete Verschieben von Truppen gewesen war.
    Im Osten glitzerte die Morgensonne auf der Oberfläche des Goshun-Sees. Sie blendete Mercant. Er hielt eine Hand schützend vor die Augen. Die VEAST'ARK, eine stählerne Kugel mit einem Durchmesser von achthundertfünfzig Metern, ließ die Landschaft spielzeughaft erscheinen, als handele es sich um eine Modellanlage. Die Kuppel aus Energie, unter der die Mutanten eingesperrt waren, war dagegen kaum zu erkennen. Nur ein Flirren verriet Mercant ihre Existenz.
    »Haben Sie ein Manuskript vorbereitet?« Adams war neben Mercant getreten.
    »Ein paar Stichworte.« Er kramte den Zettel hervor, auf den er seine Gedanken gekritzelt hatte. »Und Frank hat mir noch das hier mitgegeben.« Es war ein Briefumschlag. Darauf stand in

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