PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne
Kampfroboter erschien. Ohne Zwischenfall erreichten sie den Tunnel, der zum anderen Schiff führte. Die beiden vordersten Lotsen pressten sich an die Wände und zielten mit ihren Waffen auf einen Punkt am Ende der Röhre. Die anderen rückten in der Mitte des Ganges vor, um den Vorgang alle zwanzig Meter zu wiederholen.
Die Sicherheitsvorkehrungen erwiesen sich jedoch als unnötig, denn kein einziger Unither kam ihnen entgegen. Selbst der transparente Verbindungstunnel zur Bodenschleuse der IQUESKEL war frei.
»Gesichert«, rief einer der Lotsen, der inzwischen am Schiff der Unither angekommen war.
Zusammen mit Tyr'Fhe stieg Che'Den den leicht ansteigenden Verbindungsgang hoch. Erstaunt erkannte er, dass die Unither die Schleuse offen gelassen hatten. Die Lotsen brauchten nicht einmal höflich anzuklopfen ...
Alles in ihm sträubte sich dagegen, in diese Falle zu tappen, aber Khe'Rhils Befehl war unmissverständlich gewesen. Sie mussten diesen Arkoniden aus der Hand der Unither befreien!
»Ich glaube nicht, dass das eine Falle ist.« Tyr'Fhe schien seine Gedanken zu erraten. »Viel eher haben die Entführer eingesehen, dass sie gegen uns keine Chance haben.«
Dein Wort in Anetis' Ohr!
»Trotzdem dürfen wir kein Risiko eingehen«, sagte Che'Den laut. Wenn die Unither an Bord waren, wussten sie längst über ihre Besucher Bescheid. Flüstern hätte sowieso keinen Sinn.
»Nein, natürlich nicht.« Tyr'Fhe deutete auf den zentralen Antigravschacht vor ihnen. »Je drei Mann – wir treffen uns in der Zentrale!«
Sie schickten zwei Dreiertrupps voraus, dann betrat Che'Den zusammen mit Tyr'Fhe den Schacht. Nach zwei Öffnungen, die zu den peripheren Räumen des 80-Meter-Schiffes führten, folgte der Bereich des Überlichtantriebs, der den Großteil des Schiffes einnahm. Nur eine weitere Öffnung im Schacht leitete sie hinaus auf eine lichtlose Plattform in der Mitte der Strukturkonverter.
Che'Den sah nach oben. Die ersten Lotsen verließen über ihnen unangefochten den Schacht, dann die zweite Dreiergruppe. Er spannte die Muskeln und umkrampfte den Abzug seiner Waffe noch fester. Noch fünf Meter, drei ...
Das seitwärts gepolte Feld schob ihn aus dem Schacht hinaus in die Zentrale des Schiffes. Zu beiden Seiten standen je drei Lotsen und hielten ihre Waffen auf etwas gerichtet, was im exakten Mittelpunkt der Zentrale stand – der Sessel des Kommandanten, der in diesem Moment herumschwang.
Gekleidet in eine grün gefleckte Montur, saß darin ein klobiger Unither. Seine Haut war wie bei den meisten Unithern glatt und hellbraun. Der kaum bewegliche Kopf saß direkt auf seinen Schultern, der Rüssel wie in einer demütigen Geste eingerollt.
Aus großen, lauernden Augen sah er Che'Den direkt ins Gesicht. »Ich habe Sie bereits erwartet.«
Che'Den ließ die Waffe sinken. »Dann können wir uns die Höflichkeitsfloskeln sparen. Wo ist der Arkonide?«
Der Rüssel des Unithers zuckte. »Sie wissen von dem Arkoniden? Das überrascht mich jetzt aber.«
»Genau deswegen sind wir hier«, sagte Che'Den mit Nachdruck.
»Oh«, machte der Unither.
»Und wir werden ihn mitnehmen«, fügte Che'Den hinzu.
Die Gesichtsfarbe des Unithers wechselte zu einem dunklen Braun. »Sie glauben aber nicht ernsthaft, dass er noch an Bord ist, oder?«
Che'Dens Herz schlug schneller. Wollte das Rüsselwesen damit sagen, dass sie dem Schiff der Entführer umsonst nachgejagt waren?
»Sie bluffen!«, sagte er laut.
»Wieso sollte ich? Jetzt, da Sie mich aufgespürt haben, sehe ich keinen Grund dazu. Sie werden mir schon glauben müssen ...« Er zögerte. »Oder Sie müssen, wenn Ihnen das lieber ist, jeden Kubikzentimeter der BLUME VON UNITH durchsuchen.«
In Che'Den kochte es. Was bildete sich dieser Unither ein? Selbst in seiner aussichtslosen Lage gab er nicht zu, dass sein Schiff in Wirklichkeit IQUESKEL hieß.
»Was ich tun oder nicht tun muss, bestimme immer noch ich. Deshalb werde ich nur genau einmal fragen: Wo ist der Arkonide?«
»Ich dachte, das wüssten Sie. Wie hätten Sie mich sonst aufgespürt?«
Che'Den verengte seine Augen zu Schlitzen. Sein Gesichtsausdruck veranlasste den anderen dazu, schnell weiterzusprechen.
»Gut, gut, ich sage es ja«, presste der Unither hervor. »Ich habe ihn zuletzt an unserem Treffpunkt in Sub-Ariela gesehen.«
»Was?« Da hatte Che'Den den Auftrag, den Arkoniden zu verfolgen und nach Hela Ariela zurückzubringen, und dann hatte der Unither ihn zehn Lichtjahre vom Leuchtfeuer
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