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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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fallend.«
    »Keine auffälligen Energiekonzentrationen, keine geladenen Waffensysteme«, sagte Tyr'Fhe, die Feuerleitoffizierin. Fahrig strich sie über ihre blonden, fast goldenen Augenbrauen.
    Der »Raumhafen« entpuppte sich als vier nahe beieinanderliegende Krater, die durch Röhren miteinander verbunden waren. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, den gesamten Komplex zu überdachen oder mit einem Schutzschirm abzusichern. Deshalb führten schlauchförmige Gebilde von den Bodenschleusen der beiden gelandeten Raumschiffe zu den Endpunkten der Röhren, die durch die Kraterwälle bis zur flachen Ebene inmitten der Wälle reichten. Von außen unsichtbar erstreckte sich in der Mitte der Anlage eine Art Kontrollgebäude mehrere Etagen in den Boden von Usgroll. Der Scan ergab, dass die Röhren ebenso wie das Gebäude eine atembare Sauerstoffatmosphäre enthielten.
    Die beiden Schiffe ähnelten einander, zwei 80-Meter-Korvetten, die ihre besten Tage vor Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten gehabt haben mussten. Dellen von Meteoriten und Schrammen wie von Parkschäden in zu engen Häuserschluchten wechselten sich mit rostig braunen Flächen ab. En'Imh fragte sich, welche Atmosphäre eine derartige Reaktion hervorrief, konnte doch nichts von Salzwasser bis Salzsäure dem Raumschiffsstahl etwas anhaben.
    In der letzten Phase der Landung drehte sich die ANETIS'KHOR, bis der Beiboothangar zum Zentralgebäude zeigte. Dabei erkannte En'Imh auch den Grund, warum der Raumhafen ausgerechnet an dieser Stelle angelegt worden war. Neben dem Krater mit dem vermeintlichen Schiff der Schatzjäger fuhr ein Muldenkipper über eine Rampe in die Tiefe eines Tagebaus. Deshalb waren sie also hier.
    Ein Ruck ging durch das Schiff.
    »ANETIS'KHOR gelandet«, sagte Bhe'Num mit einem eine Spur zu militärischen Gehabe. Der erfahrene Lotse sah es bestimmt nicht gern, dass Khe'Rhil ihm einen Jüngling wie Che'Den vor die Nase gesetzt hatte.
    Leise grollend liefen die Impulstriebwerke aus. Che'Den hielt es nicht in seinem Kommandantensessel. Klackend sprang der Verschluss seines Sicherheitsgurts auf.
    »Ich wünsche euch viel Erfolg!«, sagte En'Imh und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Kommst du nicht mit?«, fragte Che'Den.
    »Nein. Ich bin noch immer nicht überzeugt, dass der Kugelraumer da drüben die getarnte IQUESKEL sein soll.«
    »Du bist ein ewiger Pessimist.« Che'Den hob seine Waffe und klopfte auf das Energiemagazin.
    En'Imh schüttelte kurz den Kopf. »Nein, Realist.«
    »Los!« Tyr'Fhes Befehl hallte von den Wänden der Verbindungsröhre. Obwohl es sich um künstliche Produkte handelte, muteten sie ob ihrer verschiedenen Braun- und Grüntöne wie organisch gewachsene Strukturen an. Dazu ragten aus den Wänden Gebilde hervor, die Ranken und Gräsern ähnelten. Die Luft roch etwas streng, aber eher wie in einem Garten als in einer sterilen Raumstation, die von der Außenwelt abgeschottet war.
    Die Lotsen gingen in zwei Ketten vor, eine am linken Rand des Ganges, eine am rechten. In ihren schwarzen Kampfanzügen wirkten sie in dieser Welt seltsam deplatziert, mit Strahlern im Anschlag und eingehüllt von flirrenden Individualschutzschirmen.
    Che'Den marschierte als Letzter, da er den kampferprobten Leuten von Tyr'Fhe nicht im Weg stehen wollte.
    Sie hob die Hand, und augenblicklich stoppten alle Mitglieder ihres Trupps. Inzwischen mussten sie im Zentrum der Anlage angekommen sein, denn vor ihnen weitete sich der Gang zu einer Halle.
    Che'Den schloss zu ihr auf. Auch hier dominierten die reliefartigen Strukturen an den Wänden.
    »Sieh mal!«, sagte Tyr'Fhe und deutete auf zwei Antigravaufzüge in der Mitte der kuppelförmigen Halle, die in die Tiefe führten. Rund um die beiden Röhren breiteten sich die Tische und Stühle eines Restaurants aus, das bis auf einen Robotkellner verlassen wirkte. Auf einem der Tische standen ein halb gefüllter Teller und daneben ein dickbauchiges Glas mit einer roten Flüssigkeit.
    »Da hatte es jemand offenbar besonders eilig«, bemerkte Che'Den. Er blickte auf die Anzeige seines Armbands und drehte sich um die eigene Achse, doch der Infrarotscan zeigte lediglich Schlieren von Personen, die den Raum längst verlassen hatten. »Hier ist niemand!«
    Tyr'Fhe nickte. »Vielleicht haben wir im Schiff der Unither mehr Glück.«
    »Gut, gehen wir!«, ordnete Che'Den an.
    Zwei Lotsen rannten zur gegenüberliegenden Seite der Halle, während die übrigen sicherten.
    Nichts geschah. Kein Alarm gellte, kein

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