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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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einem See ertrunken und hatte, nachdem sie ihn herausgezogen hatten, fast genauso dagelegen wie da Kirtol in diesem Augenblick. So friedlich.
    Tineriaan ließ sie los. Er kniete sich neben den Leichnam. »Ich wünschte, ich hätte ihn besser kennenlernen können. Auch wenn er uns Naats verachtet hat, war er ein guter Kerl.«
    »Was tun wir? Ich weiß nicht, ob ich das Schiff steuern kann. Und selbst wenn, bin ich vielleicht nicht schnell genug, und dann schnappt uns die Flotte.«
    »Wir senden die Nachricht ab. Du hast da Kirtol gehört. Alle sollten wissen, dass der Regent nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Wir schicken das aufgezeichnete Gespräch an Charron da Gonozal und erfüllen damit unseren Auftrag. Du verschlüsselst es so, dass sich die Felskriecher vom Imperium die Fleischzähne daran ausbeißen, und stellst ein, dass die Nachricht erst in zwei Tagen abgesendet wird, damit sie unseren Standort nicht sofort herausfinden.«
    »In Sicherheit?« Ageare sah auf da Kirtols wächsernes Gesicht. »Gibt es so etwas?«
    »Wir haben eine Zuflucht, die ich bisher zurückgehalten habe.« Tineriaan aktivierte ein Holo über seinem Handgelenk, das eine Landkarte zeigte. »Gut sechshundert Kilometer entfernt gibt es eine unterirdische Wohnkuppel mit autarker Energieversorgung. Wir können uns dort für Monate verstecken, wenn es sein muss. Charron weiß, wo sie sich befindet.«
    Trotz der Erleichterung spürte Ageare einen unliebsamen Stich. Tineriaan hatte offensichtlich die bessere Beziehung zu Charron da Gonozal. Er wusste Dinge, die ihr vorenthalten worden waren. »Du hattest einen Plan B?«
    »Du weißt doch, ich bin gern gut vorbereitet.«
    Langsam nickte Ageare. »Okay. Ich kümmere mich um die Übertragung der Daten. Da Gonozal soll erfahren, wofür da Kirtol sterben musste.«
    Sie stand auf und wollte sich der Hauptkonsole zuwenden, als ihr ein beunruhigender Gedanke kam. Woher hatte Julef gewusst, dass er sich an sie hängen musste, um an da Kirtol heranzukommen?
    »Meinst du, dass Charron da Gonozal verdächtig geworden ist? Dass das Imperium deswegen einen Schläfer aktiviert hat, um uns zu überwachen?«
    Tineriaan betrachtete nachdenklich den toten da Kirtol. »Nein. Ich denke ...«
    »Warum redest du nicht weiter?«
    Sichtlich betroffen wandte Tineriaan sich von ihr ab. Er sagte nur zwei Worte: »Deine Geshur.«
    Die Erkenntnis tat weh. »Ja. Das könnte sein.«
    Wenn das Imperium wusste, was ihre Geshur wirklich trieb – dass sich hinter dem Vorwand der Xenobiologieforschung eine Organisation verbarg, die in Opposition zum Regenten stand –, gab es nur einen möglichen Schluss, ganz gleich wie ihr Auftrag auf Thersunt ausging: Ihre Zeiten als Agenten waren vorüber. Ebenso wie die Existenz ihrer Gemeinschaft. Wie Tineriaan war Ageare auf sich gestellt.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben.
    Tineriaan trat auf sie zu und legte ihr die Hand auf die Schulter, ganz leicht, dass sie aufrecht stehen bleiben konnte. »Wir geben nicht auf.« Es klang wie ein Versprechen.
    »Nein. Der Kampf hat erst begonnen.«

21.
    Was die Nacht nicht hören will
     
    Durch einen eingehenden Anruf aufgeschreckt, unterbrach This'Dher die Vorbereitung der nächsten Zeremonienrede: eine Richthyperfunkverbindung von der TAI'GONOZAL.
    »Auch das noch.« This'Dher überlegte, ob er ihn ignorieren sollte, aber konnte er sich das leisten?
    Der Xisrape Denurion war tot.
    Vor vier Tagen hatte sich das dramatische Unglück ereignet, und seitdem gab es keine Tonta, in der This'Dher es nicht bedauert hätte.
    Charron da Gonozal hatte ihm die Aufnahmen der Positronik der TAI'GONOZAL zugesandt, ebenso wie das Tier aus der Retorte, mit dem ein Celista den Xisrapen in die Tiefen der Nacht geschleudert hatte.
    Widerwillig ließ This'Dher die Verbindung zu und meldete sich mit seinem Außennamen. »Hoher Lotse Atis'Usk'Ath. Was wünschen Sie?«
    Auf dem Holo vor ihm baute sich die dreidimensionale Gestalt Charron da Gonozals auf. Als der Lotse ihn erblickte, wünschte er, der fettleibige Adelige würde sich wieder ausziehen. Charron da Gonozal trug etwas, für das Unmengen an rattengroßen Kleintieren gestorben sein mussten. Handtellergroße Flicken aus rotem und blauem Fell kontrastierten mit schreiendem Grün. Der Anzug hing locker herab, einteilig, und machte da Gonozal breiter, als er ohnehin schon war.
    Dafür blieb ihm zumindest der Anblick der lächerlichen Schuppen erspart, die der Adelige sechs Tage zuvor durch seine Nacktheit zur Schau

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