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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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mir das sagen. Offensichtlich habe ich mich getäuscht.«
    »Vielleicht«, wagte Perry Rhodan zu widersprechen, als er an Crests Botschaft dachte, »kann ich die Erkenntnis ja auf anderem Weg erlangen.«
    Kishori schaute ihn undeutbar an. Er blieb stehen, als müsse er all seine Kraft verwenden, um darüber nachzudenken. »Womöglich haben Sie recht«, sagte er schließlich. »Wenn ich auch noch nie von einem solchen Fall gehört habe. Bedeutende Erkenntnis außerhalb der Ark Summia? Es ist mir unvorstellbar, selbst in diesen modernen Zeiten unter dem Regenten, der gerne Althergebrachtes verändert.«
    »Wie denken Sie darüber?«, fragte Belinkhar. »Ganz offen gefragt: Was empfinden Sie, dass jemand wie ich auf diesem Weg schreitet und das Haus einer Hertasonin beziehen wird?«
    »Jemand wie Sie?«, wiederholte Kishori. »Es gibt niemanden, der so ist wie Sie. Sie sind einzigartig. Ein Individuum. Ein Arkonidenabkömmling. Sie sind es wert.«
     
    Kishori führte sie an den ersten Trichterbauten vorbei. Die Brücken spannten sich in teils schwindelerregenden Höhen über ihnen.
    Über ihnen.
    Genau das war es, was Perry Rhodan schon die ganze Zeit über falsch vorgekommen war. »Der Himmel, Kishori«, sagte er.
    »Was ist mit ihm?«
    »Als wir in der Wüste auf das Faehrl zumarschiert sind, habe ich etwas entdeckt, was die Mauern überragte. Hinter dem Gelände, von mir aus gesehen. Die Spitzen von hohen Türmen oder ...«
    »Ich weiß«, unterbrach der alte Lehrer. »Sie haben die oberen Teile der beiden Taa-Pyramiden gesehen.«
    »Und wieso sehe ich sie nun nicht mehr? Sie müssten die Trichterbauten überragen, solange wir nicht direkt davorstehen.«
    »Wir wollen die Pyramiden nicht sehen«, erklärte Kishori. »Das ist eine Entscheidung, die bereits viele Generationen vor mir getroffen worden ist. Was nicht heißen soll, dass ich sie missbillige.«
    »Wen?«, fragte Rhodan. »Die Taa?«
    »Die Entscheidung der Lehrer vor mir.«
    Belinkhar winkte ab. »Sie wollen die Pyramiden nicht sehen. Also haben Sie ... was getan?«
    »Können Sie es sich nicht denken, Hertasonin?«
    »Es muss sich um eine holografische Täuschung handeln.«
    Der alte Arkonide bestätigte diese Vermutung. »Der energetische Schirm über dem Gelände erstellt stets ein exaktes Abbild des Himmels und der Umgebung. Allerdings löscht er dabei die Wiedergabe der Pyramiden.«
    »Wieso?«, fragte Rhodan. »Sind Sie den Taa feindlich gesinnt?«
    »Feinde? Nein, das ist zu viel gesagt. Diese Insektoiden sind lästig. Mehr nicht. Oder selbst das ist eigentlich noch zu viel der Ehre für sie. Sie existieren eben, und mit ihren unübersehbaren Bauwerken schreien sie das geradezu heraus. Deshalb ist die Ausblendung der Pyramiden sozusagen ein Schalldämpfer, damit wir diesen Schrei nicht hören müssen. Hier im Faehrl kümmern wir uns um die Arkoniden, um den Extrasinn, um unsere Kultur. Nicht um die Taa.«
    »Ich verstehe«, behauptete Rhodan, der es in Wirklichkeit gar nicht verstand. Oder zumindest kein Verständnis dafür aufbrachte. Aber das durfte nicht sein Problem sein.
    Kishori ging weiter, zwischen einigen Trichterbauten hindurch. Nur ein winziger Pfad schlängelte sich durch die üppige Wiese. Im Gras kauerte ein Tier, einem Kaninchen nicht unähnlich, aber mit viel kleineren Ohren, und schaute sie an.
    Vor einem einstöckigen Trichterbau mit braungrauer Außenwand, in der es kein einziges Fenster gab, blieb der Arkonide stehen. »Hier werden Sie für die Dauer der Ark Summia wohnen. Ein Roboter wartet im Haus. Er versorgt Sie mit allem Nötigen und beantwortet all Ihre Fragen. Es ist Ihr persönliches Modell, auf das keiner Ihrer Hertasonen-Konkurrenten Zugriff hat. Sie können ihn also als Positronik für Ihre Prüfungsvorbereitungen nutzen.«
    »Wir danken Ihnen sehr für Ihre Führung«, sagte Belinkhar.
    »Das muss das Alter sein«, meinte Kishori. »Ich bekomme ein weiches Herz.«
     
    In ihrem eigenen kleinen Trichterbau empfing der angekündigte Roboter Belinkhar überschwänglich, Perry Rhodan jedoch mit distanzierter Höflichkeit; für Chabalh hatte er nur ein beiläufiges Wort übrig. Eine Meisterleistung an vorprogrammiertem Verhalten, das ganz klar den jeweiligen Stellenwert dieser Gäste des Faehrl zeigte. Doch damit konnte Rhodan gut leben.
    Der robotische Diener bildete äußerlich die Gestalt eines Arkoniden nach, war aber merklich kleiner. Er erinnerte an ein noch nicht ganz an der Schwelle zum Erwachsensein stehendes

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