PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
über uns hing, leicht nach oben gewölbt und der entstehende Hohlraum von einer Art Gestänge abgegrenzt. Wie ein Spinnennetz mit stabilisierender Funktion.
Endlich stiegen auch Bull und der Pilot aus. Zugleich stakten zwei Tambu heran. Ihre Bewegungen zu verfolgen, machte schwindlig. Ich ertappte mich dabei, dass ich an mir hinabblickte und mir vorzustellen versuchte, wie sich so hoch angesetzte Kniegelenke auswirken würden.
»Das Fahrzeug ist hier gut untergebracht. Noch ist der Ordensturm der sicherste Ort in ganz Mantagir.«
Ich verstand, was der Tambu sagte. Er benutzte einen eigenen Translator.
»Wenn du allerdings glaubst, du müsstest den Einstieg absichern...«
»Was würdest du an meiner Stelle tun?«, fragte Bull.
»Alle Sicherheitsvorkehrungen treffen, auch wenn sie unnütz erscheinen«, antwortete der Gefiederte.
Reginald Bull nickte. »Ich verzichte darauf. Wer den Bus betreten will, der schafft es ohnehin.« Er wandte sich uns Passagieren zu: »Perry und mir wurde versichert, dass sich jeder frei bewegen kann. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, wenn wir zusammenbleiben. Hier im Hangar ist sowieso die Katze gefr... ich meine, es ist nichts geboten. - Entschuldige, Shimmi, das ist so eine Redensart von mir.«
»Deswegen muss man sich nicht entschuldigen.« Quart Homphé stand einige Schritte weit abseits und wedelte mit den Händen in der Luft herum, als versuche er, in Gedanken eine Statue zu positionieren.
In dem Moment erklang ein drohendes Fauchen. »Nein, Schikago -neeiiin!« Das war Shim Caratechs Stimme. Unruhe entstand. Wo die Passagiere am dichtesten beieinander standen, zeichnete sich hastige Bewegung ab.
»Haltet sie doch fest!«
»Verdammt, ist die schnell! Und wendig.«
»Das Biest kratzt.«
»Schikago, hierher!« Ein türkisfarbener Blitz fegte zwischen den vielen Beinen hervor und verschwand unter der Schleusentreppe. Sekunden später sah ich die Ferrol-Katze in Angriffshaltung. Ihr weißer Schwanz, langsam von einer Seite zur anderen zuckend, und die weißen Barthaare waren der einzige Kontrast.
Die Tambu schienen sich versteift zu haben. Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Interessiert schauten sie zu, wie Shim vergeblich versuchte, die Katze aus ihrem Versteck hervorzulocken. Schikago zog sich indes nur weiter zurück, und dann war sie plötzlich verschwunden, hatte vermutlich einen Durchschlupf unter den Bus gefunden.
Shimmi setzte sich auf die Stufen, stellte den Korb ab und schmollte. Mit beiden Händen raufte sie sich ihr kurzes blondes Haar, das ohnehin schon in alle Richtungen abstand. »Ich gehe nicht mit!«, verkündete sie laut. »Ich bleibe hier.«
Einige lachten, andere glaubten, Ratschläge geben zu müssen. Sogar Perry Rhodan kam näher. »Shim...«, begann er, kam aber nicht weiter. Ein lautes Kreischen erklang und Schikago fegte unter dem Podest hervor. Nur wenige Sätze brauchte sie, die Tambu zu erreichen und ihre Zähne in eines der dünnen Vogelbeine zu schlagen.
Das geschah so schnell, dass es niemand hätte verhindern können. Und schon fegte Schikago zurück. Lediglich Reginald Bull reagierte und packte konsequent zu. Weder Schikagos Fauchen, noch ihr Zähnefletschen beeindruckten ihn.
»Pass künftig besser auf deinen Schützling auf«, sagte er tadelnd, als er Shim die Katze zurückgab.
»Das Biest wird bald alle auf dem Gewissen haben«, ächzte Homphé. »Katzen machen mich krank. Wenn ich doch nie auf die Idee gekommen wäre, den Mars aufzusuchen.«
Ich achtete nicht länger auf ihn. Der Tambu, den Schikago gebissen hatte, musste von zwei Artgenossen gestützt werden. Hinter mir murmelte jemand halblaut etwas von Katzen und Vögeln und dass es unverantwortlich sei, ein Tier in den Bus mitzunehmen. Wenn der dicke Künstler das gehört hätte, wären ihm die Halsadern noch einige Zentimeter mehr geschwollen.
Perry Rhodan entschuldigte sich bei dem Gefiederten. Die Antwort ließ mich spontan aufhorchen. »Wir sind uns der Gefahr bewusst, die Terraner darstellen können«, sagte der Tambu. »Aber uns bleibt keine andere Wahl. Um nicht unterzugehen, müssen wir zu ungewöhnlichen Mitteln greifen. Im schlimmsten Fall... «
»Sprich nicht weiter!«, unterbrach ein anderer.
»Im schlimmsten Fall verbündet ihr euch mit den Nodronen. Aber wir hoffen, dass das nicht geschehen wird, wenn ihr sie erst kennen lernt.«
Ich fragte mich, in was für eine Welt wir verschlagen worden waren.
Die Aussicht war atemberaubend. Nicht, weil
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