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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Art, wie Gherdo Cal Stogg ihm die Hand entgegenhielt, irritierte Bull. Erst bei genauerem Hinsehen bemerkte er die hauchdünne transparente Scheibe auf der Kuppe des Mittelfingers. Ohne eine schwache Lichtreflexion wäre ihm das Gebilde vermutlich gar nicht aufgefallen.
    »Was ist das?«
    »Ein Translator.«
    Die Scheibe war so groß wie eine Zwei-Galax-Münze, also etwa wie seine Daumenkuppe. In ihrer Konsistenz erinnerte sie an Folienmaterial. Sie mochte gleichermaßen als Miniatur-Monitor wie als Datenspeicher dienen. Ob die äußerst umfangreichen Funktionen eines Übersetzungsgeräts darauf Platz fanden, von denen der Datenspeicher noch das geringste Volumen beanspruchte, erschien fraglich. Die logischen Funktionen der Spracherkennung und Interpretation sowie der Lernfähigkeit benötigten üblicherweise ein mehrfaches Volumen.
    »Ein schönes Spielzeug.« Seine Zweifel waren keineswegs geringer geworden. »Vor allem wurde das Gerät schon auf Interkosmo programmiert.«
    »Das ist selbstverständlich«, bestätigte einer der Wissenschaftler. »Wir sind gezwungen, professionell und effektiv zu arbeiten.«
    Reginald Bull akzeptierte es, dass der Tambu ihm das Plättchen auf die Wange drückte. Es haftete sofort, und als er selbst mit den Fingern darüber strich, nahm er es fast nicht als Fremdkörper wahr. Er spürte nur eine kaum tastbare Hautunebenheit. Zudem war dieser Translator nur bei peinlich genauem Hinsehen zu entdecken, das stellte er fest, als Perry Rhodan ebenfalls ein solches Gerät erhielt.
    »Vaaligonde ist die Verkehrssprache unserer Galaxis. Alle lokalen Varianten stehen euch hiermit zur Verfügung.«
    Reginald Bull war nahe daran, die Vermutung eines Zeitsprungs zu revidieren. »Das Interkosmo wurde alten Archiven entnommen?«, fragte er. Lebende Sprachen, die von nahezu allen raumfahrenden Völkern einer Galaxis benutzt wurden, verschwanden nicht innerhalb weniger Jahrtausende. Dazu hätte es extremer Veränderungen bedurft.
    »Nicht einmal unsere am weitesten zurückreichenden Datensammlungen kennen fonetische oder schriftliche Beispiele eurer
    Sprache«, antwortete der Tambu. »Lediglich ein einziger Hinweis auf eine vor Äonen verschollene Umgangssprache existiert. Die Quelle ist aber nachgewiesenermaßen unzuverlässig.«
    Sekundenlang starrte Reginald Bull die Fremden an, dann schüttelte er sich, als müsse er eine plötzliche Benommenheit vertreiben. »Noch einmal, und zwar langsam und zum Mitschreiben«, forderte er. »Wie alt ist diese Quelle?«
    »Sehr alt.«
    »So geht das nicht.« Er glaubte zu spüren, dass die Blicke der Buspassagiere ihn förmlich sezierten. Für einen Augenblick war er versucht, sich umzudrehen und ihnen zu sagen... Was eigentlich?
    »Eine genaue Zahl!«, verlangte Perry Rhodan in dem Moment.
    »Nahezu eine Milliarde eurer Jahre.«
    Eine Milliarde... Perry Rhodans Gedanken überschlugen sich. Das war selbst für ihn mehr, als er auf Anhieb verkraften konnte. Schwindel erfasste ihn. Er beugte sich vor und stützte die Hände auf den Knien auf. Tief atmete er ein, konzentrierte sich zugleich auf die Impulse des Zellaktivators, die ihm halfen, die Übelkeit zu überwinden. Eigentlich, dachte er, ist es unerheblich, ob wir tausend Jahre in die Zukunft versetzt wurden oder eine Milliarde. Der Vorgang an sich ist identisch.
    »Mein Gott!« Neben ihm fuhr sich Reginald Bull mit beiden Händen durch das Stoppelhaar. »Gibt es die Erde überhaupt noch?«
    »Sie erfüllt einen wichtigen Zweck«, antwortete Gherdon Cal Stogg.
    »Wie schön.« Bully wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Jetzt würden wir gerne wissen, was hinter alldem steckt.«
    »Wir befinden uns noch auf dem Mars?«, fragte Perry Rhodan.
    »Diese Welt heißt heute Balance B.«
    »Hm.« Bully verbiss sich jeglichen Kommentar. Es war nicht die Zeit dafür.
    »Wir sind dreißig Personen«, fuhr Rhodan fort. »Was sollen wir den anderen sagen? Dass die Wissenschaftler von Cor’morian uns entführt haben?«
    »Dass wir eure Hilfe benötigen. Allein sind wir endgültig verloren.« Es war Perry Rhodans Blick, der Gherdon Cal Stogg aufforderte, weiter zu reden. »Uns Tambu bleibt keine andere Hoffnung mehr. Wenn ihr euch verweigert, werden wir die Zeitversetzung rückgängig machen. Wir wollen andere Wesen nicht in Bedrängnis bringen.«
    »Das zu hören, tut gut«, murmelte Reginald Bull.
    Einer der anderen Wissenschaftler sagte: »Vor einiger Zeit haben wir festgestellt, dass Balance B im

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