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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Kleine, als ihn die Medienleute zurückdrängten.
    Der eine oder andere feixte inzwischen. Das war die Abwechslung, die wir brauchten, um nicht über unsere Situation nachdenken zu müssen.
    Auf einmal stand die Frau, die schon mehrfach mit Reginald Bull geredet hatte, neben dem Mann. Vielleicht hatte sie vor, sich an Bull heranzumachen, ich wusste es nicht und erlaubte mir auch kein Urteil. Aber irgendwie hatte es danach ausgesehen. Fran Imith hieß sie, sofern ich den Namen richtig behalten hatte, und sie packte unvermittelt mit der linken Hand zu und zog den Kleinen einfach mit sich. Mit Nachdruck setzte sie ihn auf seinen Einzelplatz zurück.
    »Was Perry Rhodan gesagt hat, war unmissverständlich«, erinnerte sie. »Wir bleiben im Bus, und er und Bull führen die Verhandlungen. Oder ist jemand anderer Ansicht und traut sich mehr zu?«
    Ich schaute mich um. Nur noch zwei Männer standen unschlüssig zwischen den Sitzreihen. Gurgelnd wuchtete sich Quart Homphé in die Höhe, dann trat und schlug er unkontrolliert um sich.
    Er nieste schallend und schimpfte wie ein Raumtramp; die Katze fauchte und Shim Caratech glaubte, sich lautstark gegen den Dicken behaupten zu müssen - wahrscheinlich hatte sie da nicht einmal so Unrecht. Wir waren wirklich ein bunt zusammengewürfelter Haufen.
    »Bull kommt zurück!«
    Vorübergehend hatte ich mich ablenken lassen. Vielleicht hätte ich besser diesem Homphé meinen Platz angeboten, damit er aus der unmittelbaren Nähe der Katze wegkam. Shim hatte wohl einen triftigen Grund vorweisen können, dass ihr gestattet worden war, das wertvolle Tier mitzunehmen.
    Reginald Bull trat durch die Schleuse. Sofort herrschte wieder angespannte Aufmerksamkeit. Er ließ seinen Blick schweifen.
    »Diese Stadt heißt Mantagir«, sagte er übergangslos. »Sie liegt auf dem Planeten Balance B - Details dazu später. Es hat den Anschein, dass wir einige Tage hier verbringen werden, als Gäste der Wissenschaftler von Cor’morian. Sie haben uns auf ihre Welt geholt, aber sie werden uns auch wieder zurückschicken. Soviel dazu. Das Volk der Tambu bittet um unsere Hilfe.«
    »Was wollen sie von uns?«
    Bull schüttelte den Kopf. »Sie warten auf jemanden, der uns das erklären wird. Danach sollen wir unsere Entscheidung treffen. Einstweilen sind wir Gäste im Ordensturm der Wissenschaftler. Das heißt, jeder kann sich innerhalb des Gebäudes frei bewegen.«
    »Und in der Stadt?«
    »Ohne ortskundige Begleitung halte ich das nicht für ratsam.«
    »Wird auch Zeit, dass wir diese Sardinenbüchse verlassen können.« Quart Homphé drängte sich nach vorne. »Mir ist hundeübel. Das Katzenvieh stinkt... «
    »...überhaupt nicht!«, protestierte Shimmi.
    Homphé wandte sich zu ihr um und winkte ungehalten ab. »Das kann ich besser beurteilen. Aber jetzt brauche ich frische Luft, sonst ersticke ich.« Er wälzte sich an Bull und den Reportern vorbei. Für einen Moment sah es so aus, als wolle er noch etwas sagen, dann schüttelte er verbissen den Kopf und schwang sich seufzend durch die Schleuse.
    Inzwischen drängten alle auf den Mittelgang. Um Aufmerksamkeit heischend, hob Bull die Arme. »Niemand wird gezwungen, den Bus zu verlassen. Wer an Bord bleiben will...«
    »Sollen wir uns diese Gelegenheit entgehen lassen?« Eine ältere, grauhaarige Dame blieb vor Bull stehen und musterte ihn von oben bis unten. »Wann hat einer von uns schon die Gelegenheit, die Unsterblichen zu begleiten? Das ist interessanter als der öde Mars; von dem werden wir noch genug sehen.« Ich stand unmittelbar hinter ihr. Sie wandte sich zu mir um. »Was sagst du dazu? Stimmt das, oder nicht? Na los, worauf wartest du noch?«
    »Äh... ja... «
    »Das war alles?« Sie schien es nicht fassen zu können. »Ich bin wahrscheinlich doppelt so alt wie du, mein Junge, aber so wortkarg...«, sie schüttelte den Kopf, »nein, das war ich nie. Du musst das Leben hinterfragen, sonst erinnerst du dich später nicht einmal mehr, wofür du überhaupt gelebt hast. Ist es nicht so?«
    Ich wich so weit wie möglich zur Seite. Bulls Blick wollte mich durchbohren. Natürlich hatte er bemerkt, dass mir momentan alles andere als nach tief schürfenden Gesprächen war.
    Vor der Schleuse standen die Passagiere dicht gedrängt, als ich als einer der Letzten den Bus verließ. Einige diskutierten laut, andere blickte nur staunend um sich. Dabei war es herzlich wenig, was wir zu sehen bekamen. Nur ein Hangar, dessen Decke schätzungsweise fünfzehn Meter

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