Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
über der Stadt.
    Meine Schritte stockten. Nicht weit vor mir machte sich jemand an einem Gleiter zu schaffen. Ein Bulldoggengesicht, fand ich, als der Fremde zu mir herüber schaute. Der wilde, bis auf die Brust reichende Bart wirkte ungepflegt. Er rief mir etwas zu, was ich nicht verstand. Es klang aggressiv. Dann ließ er von seinem Gleiter ab und kam auf mich zu. Ich reagierte erleichtert, als Reginald Bull von hinten neben mich trat. Der Fremde machte auf dem Absatz kehrt, schwang sich in seine kleine Maschine und jagte mit wimmerndem Triebwerk auf der anderen Seite über die Plattform hinaus.
    »Entferne dich lieber nicht zu weit vom Bus«, mahnte Bull. Kein Vorwurf lag in seinen Worten, sondern nur Besorgnis.
    »Ich wollte den Sonnenaufgang sehen.«
    Er nickte stumm. Dann ging er vor mir her und blieb erst wenige Meter vor dem Ende der Plattform stehen. Es hatte nicht den Anschein, dass sie von Prallfeldern oder Ähnlichem gesichert wurde. Aber wahrscheinlich gab es hier ohnehin niemanden, der das Bedürfnis verspürte, seinen Blick über den Dschungel der Zivilisation schweifen zu lassen.
    In der Ferne spielten erste Sonnenstrahlen im »Geäst« der seltsamsten Bauten, die ich je gesehen hatte. Ein Wald aus Beton, Glas, Stahl und wer weiß was noch. Wir waren gestern schon daran vorbeigeflogen.
    Eine Handbreit daneben ging die Sonne auf. Sie hatte sich in der Zukunft nur wenig verändert. Etwas rötlicher empfand ich ihren Schein und den Glutball größer als er hätte sein dürfen. Über dem Horizont lag ein fahler Regenbogen.
    Wenigstens für einen Augenblick genoss ich die Stille. Dann glitt mein Blick weiter und suchte markante Punkte. »Wir könnten uns hier zurechtfinden«, sagte ich leise.
    »Das wird hoffentlich nicht nötig sein«, wehrte Reginald Bull ab.
    Ich folgte seinem Blick mit den Augen. Nach wie vor stand eine fahle, dunkle Rauchwolke am Horizont, wo sich gestern noch der Ordensturm der Wissenschaftler von Cor’morian erhoben hatte.
    »Wir lassen den Mars-Liner hier zurück«, eröffnete Bully.
    »Wieso das? Wir... «
    Er ließ mich nicht ausreden. »Wir müssen damit rechnen, dass die Angreifer im Nachhinein unsere Flucht aus dem Ordensturm bemerken. Schon deshalb können wir es uns nicht leisten, mit dem Bus weiterzufliegen.«
    »Und du willst ihn hier lassen?«, wandte ich ein.
    »Inmitten zehntausend anderer Fahrzeuge dürfte unser Museumsstück am wenigsten auffallen«, fuhr Reginald Bull fort. »Sobald die Nodronen die Ortungen ihrer Jäger auswerten, werden sie von uns wissen. Auch wenn sie sonst nichts herausfinden, den Bus werden sie im aktiven Zustand anhand seines energetischen Spektrums identifizieren können.«
    »Aber wohin sollen wir uns wenden?«
    »Die Wissenschaftler von Cor’morian wollten uns in einem sicheren Quartier unterbringen. Sie haben unsere Daten schon übermittelt.«
    »Welches Reisebüro?« Die Bemerkung konnte ich mir nicht verkneifen.
    »Keine Ahnung.«
    Ich muss ihn wohl ziemlich verwirrt angeschaut haben, denn er ließ ein leises Lachen vernehmen. »Wir machen es eben wie Touristen in allen galaktischen Metropolen - wir behaupten, wir hätten den Namen unseres Hotels vergessen.«
    So einfach sollte das sein? Ich schaute ihn skeptisch an. »Und wen fragen wir?«, wollte ich wissen. Trotzdem hatte er Recht, ganz bestimmt sogar. Sobald wir unsere Unterkunft erreichten, würden wir auch erneut Kontakt zu den Wissenschaftlern von Cor’morian bekommen. Und damit stand uns der Rückweg in unsere eigene Zeit offen.
    Wir hatten den Mars-Liner-01 fast wieder erreicht. Ich wandte mich noch einmal um - die ersten Sonnenstrahlen fielen bereits bis weit in das Parkdeck herein.
    »Wir fragen das öffentliche Verkehrsnetz«, antwortete Bully erst jetzt auf meine Frage. »Ich habe es schon probiert, funktioniert bestens.« Als er meinen Blick bemerkte, mit dem ich unseren Schwebebus taxierte, fügte er hinzu: »Wir dürfen ihn nicht zerstören und wir können ihn nicht einmal verschenken. Aber ebenso wenig wollen wir damit weiterfliegen.«
    »Trebb!« Perry Rhodan rief den Reporter zurück, als der Mann gerade den Bus verlassen wollte. »Hier, nimm das; vielleicht hast du Verwendung dafür. Ich hätte es beinahe vergessen.«
    Obwohl ich nur wenige Schritte entfernt stand, konnte ich nicht erkennen, was Rhodan Wilburn gab.
    »Meine Schwebeoptik.« Der Mann nahm den kleinen Gegenstand wie etwas sehr Wertvolles entgegen. »Danke.«
    »Ich denke, wir sind uns einig«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher