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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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schlanke, braungebrannte Winzer hatte vorgehabt, die angeblich so große Tradition marsianischer Weine wiederzubeleben. Nun, davon konnte vorerst keine Rede sein. Auf Balance B, wie der Mars jetzt hieß, wurden gänzlich andere Ziele verfolgt. Für Wein herrschte genau so wenig Bedarf wie für Quart Homphés Kunstwerke. Pratton jedoch trug es mit Fassung und Stil, während Quart, der eklige, furchtbar schlecht angezogene Fettsack, pausenlos lamentierte.
    Endlich zufrieden mit seinem Erscheinungsbild, deutete Allgame eine Verbeugung an, dann machte er sich auf den Weg.
    Kurz, bevor er an der Schleuse war, wurde diese von außen geöffnet.
    Jemand stand hinter ihr.
    Auch ohne sich umzudrehen, wusste Pelmid, um wen es sich handelte. Axx Cokroide. Sie spürte seinen Atem, als er seinen Mund ganz nah an ihr Ohr brachte.
    »Erst feuern, wenn ich den Befehl dazu gebe«, sagte er. »Und halte dich im Zaum, schöne Are'Nos vom Clan der Sulcatob. Schieß sie nur manövrierunfähig. Ich will unbedingt Überlebende, die ich verhören kann.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, Son'Trokete. Aber dazu müssen wir erst mal näher heran. Warum bist du eigentlich so erpicht darauf, diese Typen zu kriegen, dass du persönlich die Verfolgung leitest?«
    Der Botschafter der Zwillingsgötzen zögerte. Wenn er wollte, konnte er sie für ihre Vorwitzigkeit abstrafen. Subalternen stand es streng genommen nicht zu, die Motive eines Oberkommandierenden in Frage zu stellen.
    Er stieß ein kurzes, bellendes Lachen aus. »Bist du immer so neugierig, Feuerleitoffizierin?«
    »Ich denke schon. Leben wir denn nicht, um Wissen und Erfahrungen zu sammeln?«
    »Wir leben, um dem Empire und den Zwillingsgötzen zu dienen«, versetzte Axx Cokroide schroff. Seine Hand umklammerte ihre Schulter so fest, dass sie einen Aufschrei unterdrücken musste. »Vergiss das nie, Pelmid Sulcatob.«
    Sieh an, er kannte ihren Vornamen; also hatte er sich inzwischen über sie erkundigt. Sein Griff lockerte sich. Als er die Hand von ihrer Schulter nahm, strichen seine Fingerspitzen wie unabsichtlich über ihre Wange.
    »Ich will dir gleichwohl sagen, warum ich diese Fremden selbst einfangen werde. Erstens: Niemand entkommt Axx Cokroide, klar? Niemand! Zweitens, die Cor'morian haben sicherlich nicht umsonst mit ihnen Kontakt aufgenommen. Dahinter steckt irgendeine geheime Teufelei. Welche, werde ich erfahren, wenn ich zumindest einen von ihnen lebend in die Hand bekomme. Also demnächst - falls die Besatzung dieses Schiffes etwas taugt.«
    Pelmid fröstelte. Sie fühlte sich von Cokroides ungenierter Zurschaustellung seiner Macht abgestoßen und angezogen zugleich. Dass er in seiner Domäne Herr über Leben und Tod war, verbarg er genau so wenig wie seinen herben, männlichen Körpergeruch.
    Gnade den Fremden, wenn er ihrer habhaft wird! Axx verfügt mit Sicherheit über Mittel, die jeden zum Reden bringen. Er ist nicht zufällig Gesandter der Zwillingsgötzen am wichtigsten Brennpunkt der Galaxis - sondern deshalb, weil er Resultate erzielt. Rasch; und ohne die geringsten Skrupel.
    »Sei unbesorgt, Son'Trokete«, sagte sie. »Ich verstehe mein Fach. Du kannst dir aussuchen, in wie viele Teile ich diesen Kahn zerlegen soll, sobald ich ihn groß genug im Visier habe.«
    Cokroide würdigte sie keiner weiteren Antwort. Er trat ans Kommandopult und verfolgte wortlos die Annäherung ihrer Flotte an den gekaperten Raumer.
    Wer immer das kleine Frachtschiff steuerte - reichlich ruckartig, wie Pelmid fand -, er behielt genügend Unterlichtfahrt bei, um sofort wieder in den Halbraum wechseln zu können, sobald er eine neue Linearetappe programmiert hatte. Die Zeit, die er dafür benötigte, sollte allerdings ausreichen, die Distanz zu ihm auf Kernschussweite zu verringern. Wenn sich auch ihre maximal erzielbaren Überlicht-Faktoren nicht wesentlich unterschieden - in puncto Sublicht-Beschleunigung waren die Schweren Sternenkreuzer dem Frachter weit überlegen.
    Desgleichen, was die offensiven und defensiven Waffensysteme betraf. Pelmid kontrollierte mit ihrer »Feuerorgel« nicht weniger als 220 Bipuls-und 110 Tripuls-Geschütze, erstere in den Bug, letztere ins Heck des Schlachtschiffs integriert. Dem hatte der Frachter nur Energieschirme der Klassen I und II entgegenzusetzen. Die verkrafteten höchstens einen Streifschuss aus einer Bipuls-Kanone, und auch das nur mit viel Glück.
    Bipuls-Geschütze erzeugten ein überlichtschnelles Röhrenfeld, das bei einem Volltreffer den

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