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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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hatte. Sie hatte ihre Position nicht nur per Amtsübernahme angetreten, sondern war zu einer echten Königin geworden. Die Quochten standen mehrheitlich hinter ihr; deren hormonelle Ausdünstungen hatten Irn Tekkme die Verwandlung ja überhaupt erst ermöglicht.
    »Bist du zufrieden?«, fragte Bull heiser. »Das wolltest du doch immer, nicht wahr? Darauf waren deine Intrigen ausgelegt. Wir und Perry dienten dir bloß als Mittel zum Zweck.«
    »Es ist«, antwortete sie, mit einer tief grollenden, teils akustischen, teils mentalen Stimme, die jener ihrer Vorgängerin frappierend ähnelte, »sinnvoll und richtig, dass das Alte vom Jungen abgelöst wird. Nur auf diese Weise vermag unser Volk zu bestehen und sich auf geänderte Bedingungen einzustellen.«
    Bully nahm die wimmelnden Phichi-Gabe, die feuchte Schwüle und den gärend-fauligen Geruch nur am Rande wahr. Irn Tekkme war zu einem Ebenbild der toten Königin Chi Waka geworden. Statt der »normalen« Quochtin, als die er sie kennengelernt hatte, fand er nun im Imperialen Nest ein doppelt so großes Geschöpf vor. Dieser Massezugewinn innerhalb weniger Tage ließ sich normalphysikalisch nicht erklären.
    Aber was war hier und jetzt schon normal?
    »Mir ist das herzlich egal«, sagte er schroff. »Ich fordere von dir, dass du sofort eine schlagkräftige Flotte unter meinem Befehl ausschickst, um Perry Rhodan zu befreien.«
    »Du forderst. Mit welchem Recht?«
    »Perry hat euch den Hintern gerettet, Königin. Ohne ihn wären von den über fünfzigtausend Einheiten, die DORDO'KYEION angegriffen haben -
    trotz unserer Warnungen -, höchstens noch eine Handvoll Blitzpaats übrig.«
    »Er stand im Dienst der verblendeten Chi Waka und hat seine Schuldigkeit getan. Du erwartest hoffentlich nicht von mir, dass ich angesichts der äußerst kritischen Frontstellung eine Vielzahl von Schiffen abziehe, um ein einziges Lebewesen zu retten?«
    »He, auf dieser Sträflingswelt befinden sich außerdem zahlreiche nodronische Rebellen. Die sollten doch nach aller Logik auf eurer Seite stehen!«
    »Der Feind meines Feindes ist mein Freund, meinst du? Ich sage dir, Bull, du hast immer noch keine Ahnung von den Verhältnissen in Vaaligo.«
    Fran brachte sich mit der ihr eigenen Energie ins Gespräch ein. »Seid ihr wirklich so verbockt und verblödet?«, rief sie. »Die Bedrohung geht vom Empire von Nodro aus. Und da die Rebellen ebenfalls dagegen kämpfen, seid ihr zwangsweise Verbündete.«
    Irn Tekkme, essend und gebärend, entgegnete ungerührt: »Die Mentalität der Rebellen liegt uns nicht. Sie betrachten uns nicht als Freunde, sondern als unberechenbare Rivalen. Es gibt keinen gemeinsamen Kampf. Wir ignorieren einander. Wir schweigen uns tot.«
    »Da ist doch ...«, stieß Fran hervor.
    » ... was faul!«, ergänzte Bully unwillkürlich.
    Einen Lidschlag lang fanden sich ihre Blicke.
    »Das könnt ihr nicht beurteilen«, grollte Irn Tekkme, den magischen, viel zu kurzen Moment rüde zerstörend.
    Etwas in Bull machte »Klick«. Von da an fuhr er wie auf Schienen. Quasi im Fernsteuer-Modus. Er sah und hörte sich selbst dabei zu, wie er der neuen Königin kalt offenbarte, dass Fran und er bei ihrem Ausflug an die Oberfläche anhand der wenigen sichtbaren Sternbilder die kosmonautische Position des Planeten Quocht ermittelt hatten.
    »Vergiss nicht, wir kennen diese Galaxis. Und die ehemalige Eastside ganz besonders. Auch Rhodan und ich haben hier einmal einen Krieg geführt. Er weiß jetzt die Koordinaten eurer Zentralwelt. Perry ist ein harter Brocken, und außerdem mentalstabilisert. Dennoch ...«
    »Du bluffst, Bull.«
    »Lass es darauf ankommen, Königin.«
    Irn Tekkme schlug einem Lakaien das Tablett vom Arm, dass es quer durchs Imperiale Nest flog.
    »Ich könnte, ja sollte dich für diese Anmaßung töten lassen«, dröhnte sie. »Doch ich gebe dir drei Schiffe. Den schweren Kampfpaat QUORISH und die Paateoms QUARNA und QUARM. Damit magst du dein Glück versuchen.«
    Drei Schiffe. Ein Witz, dachte Reginald Bull.
    Aber besser ein Witz als nichts.
    101
    Für den wenig wahrscheinlichen Fall einer erfolgreichen Befreiung Rhodans von Pembur wurde als Treffpunkt der unbedeutende Quochten-Außenposten Zaphitti vereinbart, wo die drei Schiffe an die Königin zurückgegeben werden sollten.
    Angesichts des hohen Risikos - man konnte gut und gern von einem Himmelfahrtskommando sprechen - schlug Reginald Bull vor, die übrigen Terraner vorerst in der relativen Sicherheit der Kavernen zu

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