Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Schutzschirm des Zielobjektes punktuell durchschlug, selbst wenn es sich um einen fünfdimensionalen Klasse-III-Schirm handelte. Überdies wandelte das Feld den ihn durchlaufenden Thermostrahl so um, dass er ohne Streuverluste das Ziel erreichte. Die dort freigesetzte Energie konnte deutlich feiner dosiert werden als bei anderen Waffensystemen, ein Raumschiff daher gezielt wrack geschossen werden. Eine Bipuls-Kanone gab in äußerst kurzem Abstand jeweils zweimal Salven auf exakt dasselbe Ziel ab. Die erste schwächte in der Regel die Schirmstruktur des Gegners so stark, dass die zweite durchdrang, bevor der gegnerische Schirm sich vollständig regenerieren konnte.
    Tripuls-Kanonen feuerten, wie der Name schon sagte, in derselben Zeit dreimal. Sie ließen sich dabei aber weniger genau dosieren und galten deshalb als »Killersystem«.
    Das Empire von Nodro erzeugte sogar so genannte Quartor-Geschütze mit noch gewaltigerer Durchschlagskraft. Doch diese wurden ausschließlich planetengebunden oder auf großen Raumforts eingesetzt. Sie nahmen zu viel Platz in Anspruch und verbrauchten viel zu viel Energie, um sich in Raumschiffen verwenden zu lassen.
    Für den Frachter würde Pelmid jedenfalls keine Quartor-Kanone benötigen. Sie nahm sich vor, ihn mit einer einzigen Bipuls-Salve außer Gefecht zu setzen. Das würde Axx Cokroide beeindrucken. Sie wusste genau, wo und wie sie die Triebwerke treffen musste, damit kein weiteres Linearmanöver mehr möglich war.
    In ihren Fingern begann es zu kribbeln; je näher sie dem gekaperten Schiff kamen, desto mehr. Sie entsicherte genüßlich den Feuerknopf.
    Momente wie diesen liebte Pelmid Sulcatob.
     
    Situationen wie diese hasste Fran Imith.
    Ein Routineauftrag. Mhm.
    Hätte sie sich bloß nicht breitschlagen lassen! Sie könnte jetzt am Strand liegen, auf irgendeinem warmen, idyllischen Planeten weitab der gängigen Raumfahrtrouten, und bedenkenlos in der Sonne schmoren. Sich alle zwei Stunden von einem gut gewachsenen Rettungsschwimmer den Rücken eincremen lassen . Ab und an einen leichten, fruchtigen Cocktail schlürfen .
    Stattdessen schlich sie, unendlich weit entfernt von Erdbeer-Daiquiri und Sandstrand, durch stickige Gänge, alle Sinne angespannt im
    Bewusstsein, dass hinter jeder Biegung ein mörderischer Gegner lauern konnte.
    Perry und sie hatten sich am zentralen Antigravschaft getrennt. Das Schiff war eine zylindrische Konstruktion, hundertzwanzig Meter im Durchmesser und dreimal so lang. Weit über neunzig Prozent des Rauminhalts wurden von diversen Aggregaten und Frachträumen voller Container eingenommen. Der einzige leere Hangar, in dem sie die Nodronen eingesperrt hatten, befand sich ungefähr in der Mitte der Walze, die Zentrale wie auch die kleine Mannschaftssektion im Bug. Der Mars-Liner war bei den Beibooten im Heck untergebracht worden, vom Antigravschacht aus gesehen also unten.
    Ohne viele Worte hatten sie sich darauf verständigt, dass Perry den Weg nach oben einschlagen würde. So konnte er Bull gegebenenfalls in der Zentrale zu Hilfe kommen. Fran hingegen war hinunter geschwebt, den Strahler im Anschlag, feuerbereit. Auf der vorletzten Ebene hatte sie den Schacht verlassen und die Nottreppe genommen, um in den Beiboothangar zu gelangen.
    Bemüht, kein Geräusch zu verursachen, huschte sie durch die niedrigen, spärlich beleuchteten Gänge. Sie zermarterte sich den Kopf darüber, was der nodronische Kapitän unternehmen würde. Ohne dabei in ihrer Aufmerksamkeit nachzulassen, versuchte sie, sich in seine Lage zu versetzen. Wie würde sie an seiner Statt agieren? Allein gegen eine Übermacht von Feinden, deren genaue Anzahl ihm unbekannt war.
    Seine größte Trumpfkarte stellte zweifellos seine Kenntnis des Schiffs dar.
    Aber wo würde er diese am besten ausspielen können?
     
    In der Zentrale wimmelte es höchstwahrscheinlich von Rebellen, die noch dazu inzwischen über seinen Ausbruch informiert worden waren. Dort warteten sie gewiss schon auf ihn. Also hatte sich Varrn Vardak dem abwärts gepolten Antigrav anvertraut.
    Nur kurz. Im Schacht bot man ein allzu leichtes Ziel. Nach fünf Decks war er ausgestiegen und hatte sich über Wartungs- und Lüftungsröhren weiter nach unten gearbeitet.
    An einer Gerätekammer hielt er an, um zu verschnaufen. Er lauschte. Außer dem vertrauten, tiefen Summen der Aggregate war nichts zu vernehmen.
    Gut.
    Er durchsuchte die Kammer nach Waffen. Alles, was er fand, waren ein langes Metallrohr und ein

Weitere Kostenlose Bücher