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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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das gesagt?«
    »Rainer Maria Rilke. Ein Zeitgenosse meiner Großeltern.«
    »Seufz. Damals besaßen die Leute eben noch Sinn für die Kunst.«
    »Täusche dich nicht, mein Lieber. Jene Epoche war eine der grauenvollsten in der Geschichte der Menschheit. Und das will etwas heißen.«
    Rhodan wischte sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich muss wieder hinunter zu Bully. Willst du dich nicht lieber in einer der Kabinen ein wenig hinlegen? Oder Shimmi und Pratton im Mars-Liner Gesellschaft leisten?«
    »Nein. In den Kabinen stinkt es erbärmlich, und im Liner ist diese grässliche Katze, bei deren bloßem Anblick ich schon Hautausschläge bekomme. Wenn es euch nichts ausmacht, bleibe ich lieber hier.«
    »Wie du meinst, Meister Homphé. Aber versenk dich nicht allzu sehr in den Halbraum. Dabei sollen schon Leute ins Koma gefallen sein.«
    »Was - ernsthaft?«
    Perry hob die Schultern. Er grinste. »Vielleicht ist es ja nur Raumfahrerlatein. Aber lass es lieber nicht darauf ankommen, okay?«
    Der Aktivatorträger stieg leichtfüßig die Treppenstufen hinunter. Quart blinzelte. Jetzt erst bemerkte er, wie sehr seine Augen brannten. Außerdem war er total verspannt. Er ließ den Kopf kreisen, um seine Halsmuskulatur zu lockern.
    Die Zentrale des Frachters besaß die Form einer runden, sechs Meter hohen und an der Decke zwölf Meter durchmessenden Schüssel. Also wie ein Zirkus, oder eine kleine Arena. Der Mann, den seine gewiss wohlmeinenden, wenngleich etwas exzentrischen Eltern Quartodezimus Filidor Edlervon getauft hatten, befand sich auf der oberen der beiden ringförmigen Galerien, an einem Leitstand, dessen Funktion er nicht im Mindesten begriff. Er hatte seinen großen, unförmigen Körper in einen Schalensessel gequetscht und sah auf das Kommandopult hinunter, das die Mitte und zugleich den tiefsten Punkt des Raumes einnahm.
    Dort war Reginald Bull zugange. Er mühte sich nach Kräften, dem Frachtschiff, das sie kurz nach dem Start vom Mars gekapert hatten, die Geheimnisse seiner Bedienung zu entlocken. Fran Imith, als TLD-Agentin ebenfalls solide kosmonautisch ausgebildet, unterstützte ihn bei diesem schwierigen Unterfangen. Gerade gesellte sich Rhodan wieder zu ihnen.
    Quart, oben auf seiner Galerie, schnaufte. Die anderen drei Überlebenden des Mars-Rundflugs, der zu einem Höllentrip geworden war, konnten leider nur Däumchen drehen. Zu mehr waren sie an Bord nicht zu gebrauchen. Ein Weinbauer, eine minderjährige Göre und, Nutzlosester der Nutzlosen, er selbst: Quartodezimus Filidor Edlervon Homphé, der berühmte bildende Künstler, bekannt - wenn auch nicht unbedingt beliebt - für seine avantgardistischen, garantiert unver-ständlichen holografischen Installationen. Übergewichtig, nervenschwach, mit zwei linken Händen und einer Katzenhaarallergie.
    Kurz: der geborene Held.
    Zum hundertsten Mal haderte er mit dem Schicksal, das ihn hierher in die Zukunft verschlagen hatte. Warum ausgerechnet ihn? Einen unnützeren Klotz am Bein hätte man Bull und Perry wohl kaum aufbürden können. Shimmi Caratech war wenigstens sportlich und geschickt; Pratton Allgame kannte sich zumindest in Fragen der Ernährung aus.
    Und Fran Imith, die rothaarige, blauäugige, blasshäutige Schönheit, die sich als TLD-Agentin entpuppt hatte, war sowieso eine Kanone. Wie beiläufig sie einen Gutteil der nodronischen Besatzungsmitglieder ausgeschaltet hatte - alle Achtung! Kein Wunder, dass die beiden Zellaktivatorträger sie praktisch längst wie ihresgleichen behandelten.
    Während andererseits Quart mit ziemlich genau denselben Blicken bedacht wurde wie Schikago, die vermaledeite Katze .
    Seit Beginn der Linearetappe waren bereits fünf Stunden vergangen. Mittlerweile hatte Bull die Funktionsweise des Bordrechners durchschaut. So viel Quart von dem technischen Kauderwelsch verstanden hatte, handelte es sich um eine so genannte Varsonik, bei der statt Elektronen Positronen zum Einsatz kamen. Und dann war da noch was mit irgendwelchen Hyperkristallen .
    Endlich konnten sie auch eine Art Bedienungs-Manual für die Navigation und den Überlicht-Antrieb ausfindig machen. Allerdings nur bruchstückhaft, auf viele Dateien verteilt. Und vor allem, klarer Weise, in Vaaligonde, dem Idiom, das hier - beziehungsweise: jetzt, in dieser Zeit -von allen Völkern gesprochen wurde.
    Das machte die Sache nicht unbedingt einfacher. Zwar verfügten die Terraner über Mini-Translatoren. Diese waren Teil der Ausrüstung, die sie von den Cor'morian

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