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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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gesehen? Pah! Selbst, wenn's wahr wäre - wer will das hören?
    Mich jedoch werden sie anbetteln, dass ich ihnen alles genau berichte, noch einmal und noch einmal, bis ins kleinste Detail. Deshalb schreibe ich alles auf, damit ich nichts vergesse. Du, liebes Tagebuch, wirst ein Vermögen wert sein, da bin ich mir jetzt schon sicher. Ein Augenzeugenbericht aus der Zukunft, sage und schreibe eine Milliarde Jahre entfernt! In Gold werden dich die Trivid-Sender aufwiegen, ach was: in Howalgonium.
    Falls wir jemals wieder nach Hause kommen, versteht sich.
    Shimmi hielt inne, kaute am Stift und horchte in sich hinein. Sie war nicht ganz sicher, ob sie Heimweh verspürte. Ihre Mutter fehlte ihr schon sehr, wiewohl es in letzter Zeit häufig Streit gegeben hatte. Ihr Vater seltsamerweise auch. Dabei hatte er wahrscheinlich noch gar nicht richtig mitbekommen, dass seine einzige Tochter verschwunden war.
    Jaki? Jaki vermisste sie nicht. Dem hatte sie sowieso schon längst den Laufpaß geben wollen, diesem Milchbubi! Der alles nachplapperte, was sein großes Vorbild Knudin ihm einredete. Nein, der ging ihr wirklich nicht ab. Und für die Angst, als alte Jungfer zu enden, war es wohl ein wenig zu früh.
    Ich bin zuversichtlich. Perry Rhodan wird das schaffen, schrieb sie weiter. Er ist einfach der Größte! So cool, so souverän, und dabei so nett! Mach, ich könnte ihn ... Aber das, liebes Tagebuch, weißt du ja bereits.
    Sie ließ den Stift sinken und seufzte herzhaft.
    Pratton Allgame, der es sich zwei Reihen weiter auf einem der Doppelsitze gemütlich gemacht hatte, sah von seinem Buch auf. »Kummer?«, fragte er.
    »Nein. Ja. Weiß nicht.«
    »Wenn du darüber reden willst, nur zu.«
    »Danke. Ich komme schon klar.«
    »Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, dass du mich störst. Ich habe dieses Buch sicher schon fünfzig Mal gelesen.«
    »Warum liest du es dann trotzdem wieder?«
    »Weil es für mich das Buch der Bücher ist. Die heilige Schrift.« Er hielt den dicken, abgegriffenen Wälzer hoch, sodass sie den Titel entziffern konnte.
    »>Vom Wesen des Weines<. - Und was ist daran so besonders?«
    »Das Plackesche Compendium wurde vor über zweitausend Jahren verfasst. Aber jedes Wort ist heute noch gültig.«
    »Aha.«
    Pratton war ihr sympathisch, doch seine Vorträge über irgendwelche halb vergammelten Eichenfässer musste sie nicht haben. Sie widmete sich wieder dem Tagebuch.
    Reginald Bull ist auch nicht ohne. Ein Superpilot, das weiß jedes Kind. Lernt man schließlich schon in der Grundschule. Und es ist wahr, ich kann es bezeugen!
    »Bull kann alles fliegen, was nur irgendwie fliegen kann«, hatte sogar Shimmis Papa immer gesagt. Und der ließ sonst keinen anderen Piloten neben sich gelten. Aber vor Bully, da hatte er Respekt. Der war fast sowas wie ein Idol für ihn.
    Nur diese Fran Imith geht mir auf die Nerven, weil sie ständig an mir herum nörgelt. Und der fette Quart sowieso. Wie der Schikago anschaut! Als ob sie ein Monster wäre .
    Apropos . Wo steckte eigentlich Schikago?
    Eben noch hatte sie auf Shimmis Schoß geschnurrt. Jetzt war die Katze verschwunden. Na, sie würde schon wieder auftauchen. Die beiden Schleusen des Mars-Liners waren fest geschlossen, also bestand keine Gefahr, dass Schikago ausbüchste.
    Ein Lautsprecher quäkte, doch Shimmi konnte nicht verstehen, was durchgesagt wurde. Sie sah Pratton fragend an. Der schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht Ende der Linear-Etappe«, mutmaßte der Weinbauer.
    Shimmi überlegte, ob sie in die Zentrale hochgehen sollte. Aber dort war sie nicht gern gesehen, schon gar nicht mit Schikago. Und alleine lassen wollte sie die Ferrol-Katze auch nicht. Wenn sie beleidigt war, konnte Schikago mit ihren scharfen Krallen ganz schöne Zerstörungen anrichten.
    Pratton schlug sein Buch zu. »Ich werde mich einmal oben schlau machen, was los ist«, sagte er. Er stand auf, streckte sich, gähnte ausgiebig, dann verstaute er sorgsam das Buch in seinem Gepäckfach.
    »Pass auf, dass Schikago nicht mit dir hinaushuscht!«
    »Keine Sorge, junge Dame. Mir ist noch nie etwas Wertvolles durch die Lappen gegangen.«
    Er schlüpfte in seine Stulpenstiefel, strich die weite, graue Hose glatt und überprüfte in der spiegelnden Fensterscheibe seine Frisur. Shimmi schmunzelte. So eitel wie Pratton war nicht einmal sie. Obwohl sie zugeben musste, dass der Aufwand sich lohnte. Allgame sah wirklich blendend aus. Zumindest für jemand, der nicht Perry Rhodan hieß.
    Der

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