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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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eines halben Dutzends knapp unter der Decke angebrachter, ferngesteuerter Thermo-Gewehre richteten sich auf sie.
    »Ihr führt Waffen mit euch«, erklang plötzlich eine sonore, emotionslose Stimme. Möglicherweise derselbe Sprecher wie vorhin - aber vielleicht redeten die hier ja alle so. »Gemäß dem von euch akzeptierten Gesetzeskodex ist es Privatleuten nicht gestattet, die elfte Werkwerft von Wrischaila mit Schusswaffen zu betreten. Bringt diese sofort in euer Schiff zurück.«
    »Das hat uns niemand gesagt. Können wir die Strahler denn nicht irgendwo deponieren?«, fragte Perry Rhodan, leicht ungehalten, wie Fran fand.
    »Nein. Für die versuchte Missachtung des Kodex wird eine Strafe von elftausend Calculs pro Person festgesetzt, die von eurem Rechtsbeistand an das NOTARIAT zu überweisen ist. Geht jetzt. Wenn ihr diesen Raum nicht augenblicklich verlasst, wird das Feuer eröffnet.«
    Also zurück in die Schleuse, wieder die Röhre hoch, den ganzen langen Weg .
    »Nicht ärgern, nur wundern«, sagte Rhodan säuerlich.
    Bull grinste, als er die Strahler entgegennahm. »Das scheinen hier ja richtige Seelchen zu sein«, sagte er. »Bin schon neugierig, was denen noch so einfällt, um uns zu schikanieren und dabei zu schröpfen. Erinnert mich an gewisse Landstriche auf der Erde, damals, als wir beide noch jung und schön waren, was, Perry?«
    »Mh.«
    Und abermals die Röhre hinunter, durch die Schleuse, in den Raum mit den Thermostrahlern und den unmissverständlichen Schmauchspuren ...
    Und der stark abgenutzten, klotzigen Tastatur, die sich soeben aus der Wand schob.
    »Gebt Name, Adresse, Anderkonto und Zulassungsnummer eures Rechtsberaters ein«, verlangte die bekannte Stimme.
    »Verdammt, ihr wisst genau, dass wir nur über einen Pflichtbeistand verfügen«, sagte Perry genervt, »einen Advokatus namens Ter-Gün-Madian. Aber wir haben uns bereit erklärt, befristete Identitätsnachweise zu erwerben.«
    »Gut, dann steckt sie ins Lesegerät. Zugleich.«
    Neben der Tastatur stülpte sich ein Würfel aus der Wand, in dem sich zwei fingerlange Schlitze befanden.
    »Ich dachte, die bekämen wir hier«, sagte Perry durch die zusammengebissenen Zähne. »Aber lass mich raten - sie liegen oben am Einstieg für uns bereit, nicht wahr?«
    Wenn sich der Unsichtbare amüsierte, so ließ sich das dem Tonfall seiner Stimme nicht entnehmen. »Das ist richtig. Also holt sie endlich. Für wiederholte fahrlässige Dienstzeit-Verschwendung und sinnlose Belästigung der Portiersbeauftragten wird eine Gebühr von elftausend Calculs pro Person festgesetzt, die von eurem Rechtsbeistand an das NOTARIAT zu überweisen ist.«
    »Sehr, sehr lustig. Ha, ha, ha.«
    Zehn tödlich fade Minuten Flug die Röhre hinauf .
    »Schau, unsere Spezialagenten! Lange nicht mehr gesehen«, spöttelte Bully über Funk. »Wollt ihr nicht kurz auf einen Tee hereinkommen und von euren aufregenden Abenteuern berichten?«
    »Ach halt doch die Klappe, Dicker!«
    Tatsächlich fanden sie nun, gleich neben der Öffnung in der meterdicken Wand des Auslegers, eine kleine Nische, in welcher zwei schmutzigweiße Kärtchen lagen. Perry reichte Fran eines davon, das andere behielt er für sich.
    »Auf ein Neues!«, grummelte er.
    Erneut flogen sie die verfluchte Röhre hinab, steckten die ID-Nachweise in die Schlitze, zugleich, wie es die Stimme verlangt hatte. Prompt wurden sie verschluckt - und wären wohl auf Nimmerwiedersehen verschwunden, hätten Fran und Perry nicht dünne Schnüre an ihren Kärtchen befestigt, mit denen sie sie wieder herauszogen.
    Der Portiersbeauftragte gönnte ihnen nicht die Genugtuung, sich Enttäuschung anmerken zu lassen. »Ihr könnt passieren«, sagte er lapidar. »Willkommen in der elften Werkwerft von Wrischaila. Ich bin überzeugt, ihr werdet wenig Gelegenheiten haben, euren Besuch zu bereuen.«
     
    Erstaunlicherweise wiesen ihnen die Kärtchen tatsächlich den Weg, wie es versprochen worden war. Zwar boten sie keinen Übersichtsplan. Doch auf den Oberseiten der Ausweise erschienen grünlich schimmernde Pfeile und zeigten ihnen, in welche Richtung sie sich halten beziehungsweise welche Abzweigung sie jeweils nehmen sollten.
    Solche gab es wahrlich mehr als genug. Die elfte Werkwerft stellte eine einzige Industriestadt aus riesigen, ineinander verschachtelten Fabriken und unzähligen, vergleichsweise winzigen Werkstätten dar. Vom Himmel vermochte Perry genauso wenig zu erspähen wie von der ursprünglichen Mondoberfläche.

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