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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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aufgetaucht sind.
    Ich, wie ich schnalle, dass die nicht zufällig hier sind, will sofort das Notsignal absetzen. Geht aber nicht. Der Vorderste schaut mich einfach an, mit seinen handtellergroßen Glubschaugen, und plötzlich kann ich mich nicht mehr bewegen. Keinen Millimeter. Schikago hüpft auf meinen Rücken, erstarrt ebenfalls. Hängt auf mir oben, nur noch von den Krallen gehalten, die sich in mein Fleisch gebohrt haben. Das war ehrlich nicht lustig.
    Shim erinnerte sich noch genau, was der Froschgesichtige gerufen hatte, mit einer sehr tiefen, knurrigen Stimme: »Entriegle die Schleuse, oder wir paralysieren dich, bis du bei lebendigem Leib verfaulst.«
    Ich meine, was hätte ich tun sollen? Die Kerle sahen nicht aus, als machten sie Witze.
    Dieser Trick mit dem Versteinern hat dann später auch bei Quart und Pratton gewirkt. Bei Perry, Reginald und Frannie (hihi!) weniger gut. Die sind bekanntlich mentalstabilisiert. Gegen die Übermacht der Quochten hatten sie freilich keine Chance.
    Nachdem alle eingestiegen sind, hat der eklige Aal noch ein paar kryptische Bemerkungen abgesondert.
    »Ruht euch aus, solange ihr könnt. Das Training wird euch alles abverlangen, und die Kavernen von Takuri erst recht. Macht mir keine Schande. Strengt euch an, ich habe ein Leben auf euch verwettet!«
    Dann hat er sich verzogen. Wir wurden mitsamt dem Mars-Liner tief unter die Mondoberfläche verfrachtet, in eine riesige Höhle, wo dieses Raumschiff stand. Wir sahen es nur von oben, bevor der Liner eingeschleust wurde. Scheibenförmig, gut sechshundert Meter im Durchmesser, schätzte Perry. Im Raumschiff war auch wieder eine Höhle, oder eher eine Art Grotte. Viel können wir davon nicht sehen, weil es kein Licht gibt außer dem, das durch unsere Fenster hinausdringt. Seither ist Sense. Rings um den Liner steht bei Tag und bei Nacht - was hier eh nicht den geringsten Unterschied macht - ein dichter Kordon dunkler Gestalten mit großen Knarren. Außerdem haben sie einen Schutzschirm um unseren Bus gelegt und diesen arretiert, vermutlich sowohl mechanisch als auch mit Traktorstrahlen. An einen Ausbruch ist nicht zu denken. Auf Kontaktversuche haben sie nicht reagiert.
    Bully meint, dass das Schiff längst gestartet ist und schon mehrere Linearetappen absolviert hat. Woher er das wissen will, ist mir schleierhaft. Ich habe jedenfalls keine Veränderung bemerkt, und die anderen, glaube ich, auch nicht. Aber Reginald sagt, er spürt das im Urin.
    Shimmi blickte auf. Bull lümmelte in einer der Eckgruppen, zu denen sie die Sitze umfunktioniert hatten, und studierte zusammen mit Fran Imith die hiesige Verkehrssprache Vaaligonde. Dafür, dass ihm die Haut bei der Rückkehr in Fetzen von der Schulter gehangen war, hatte er sich bemerkenswert gut erholt. Klar, der Zeilaktivator beschleunigte den Heilungsprozess, so wie er auch gegen Gifte immunisierte.
    Pratton spielte wieder einmal Ballfangen mit Schikago. Das war Gold wert, denn Snebers Ausdünstungen machten die Katze ganz kirre. Trotzdem verfettete sie zusehends. Bald würde sie daherkommen wie eine vierbeinige Ausgabe von Quart Homphé. Igitt!
    Ganz im Gegensatz zu ihrem Haustier hatte Shimmi abgenommen. Obwohl Pratton Allgame sich rechtschaffen bemühte, die in den Stauräumen unterhalb des Passagierdecks vorrätigen Lebensmittel in immer neuen Variationen zu kombinieren, stand ihr das kalte Essen bis zum Hals. Verhungern würden sie aber noch lange nicht. Die ersten MarsKolonisten hatten stets reichlich Proviant mitgeführt, und auch diesbezüglich war das aus dem Museum geholte Vehikel originalgetreu ausstaffiert worden.
    Was bedeutete: Riegel mit Wurstgeschmack, Riegel mit Käsegeschmack, Riegel mit Waldbeergeschmack .
    Mittlerweile ist mir völlig schnuppe, wohin wir gebracht werden, schrieb Shimmi weiter. Hauptsache, die lassen uns hier raus.
    Die. Die Quochten.
    Sneber Grax war bass erstaunt, dass wir nichts über dieses Volk wussten, welches, behauptet er, als einziges den Nodronen noch ernsthaft Paroli bietet. Wie auch - in den Nachrichtenmedien von Mantagir war keine Rede von einem Krieg. Und doch tobt ein solcher. Ein heimlicher, totgeschwiegener, sagt Sneber. Nicht einmal auf Wrischaila erfährt man viel darüber. Dabei hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die wahren Herrscher des Werftwerks Quochten sind. Aus dem Untergrund heraus, im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Hypodingsbums, die durch unsere Erlebnisse nicht gerade entkräftet wird.
    Shimmi legte den Stift

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