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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Fall bleib bei der Wahrheit, okay? Immerhin sind sie Feinde der Nodronen. Möglicherweise kommen wir sogar durch sie an die Cor'morian ran.«
    »Soviel ich weiß, essen Quochten fast alles, aber keiiine Intelligenzwesen«, versuchte Sneber Grax sie zu trösten, während sie langsam durch den Mittelgang zur Schleuse schritt. »Also stell dich besser nicht blöööd.«
    Sie streckte dem kaum von der Polsterung zu unterscheidenden Yuchten die Zunge heraus, was Sneber umgehend erwiderte. Na schön, in dieser Disziplin war er ihr über.
    Als sie an Pratton Allgame vorbeikam, raunte der Meisterdieb ihr zu: »Schalt das Empfangsgerät deiner Haarspange ein. Vielleicht kannst du etwas vom Bordfunk belauschen, hm? Viel Glück, Shimmi!«
    Sie nickte dankbar. Das konnte sie brauchen.
    Ein Schwall feuchtwarmer Luft schlug ihr entgegen, sobald sie die Schleusentür geöffnet hatte. Sie stieg die Stufen hinunter, rutschte auf etwas Glitschigem aus. Der Quochte fing sie auf. Seine Finger gruben sich wie Stahlklauen in ihren Oberarm.
    »Au! Du tust mir weh!«
    »Verzeihung.«
    Hm. Höflichkeit, wenn auch in ruppigem Tonfall vorgebracht, war kein ganz schlechtes Zeichen. Er schubste sie weiter, relativ vorsichtig, wie ihr schien. Sehen konnte sie fast nichts, riechen umso mehr. Der Gestank war atemberaubend. Fäulnis, weit schlimmer noch als der Komposthaufen ihrer Tante und Schikagos Katzenklo zusammengenommen. Plus sauer gewordene Milch, gärendes Obst, verrottete Kadaver. Sie wollte gar nicht wissen, woraus der Bodenbelag bestand. Bei jedem Schritt quatschte Schlamm durch die Öffnungen ihrer Ledersandalen, blieb klebrig zwischen ihren Zehen hängen. Bäh! Nur der Gedanke daran, wie sie all das in ihrem Tagebuch beschreiben würde, hielt sie davon ab, in Panik zu verfallen.
    Sie durchquerten den Wachkordon und wenig später den Schutzschirm. Das fühlte sich an wie ein hauchdünner Schleier aus nassen Spinnweben. Dahinter war es noch heißer, wie in einer Dampfkammer. Hemd und
    Hose klebten ihr am Körper. Von der Decke tropfte es herab. Na prima, das würde ihre Frisur endgültig ruinieren. Und sie besaß nur noch eine einzige Mini-Dose Haarspray .
    Seltsamerweise baute dieser Gedanke sie auf. So lange sie solche Sorgen hatte, konnte noch nicht alles zu spät sein, oder? Fast hätte sie laut aufgelacht.
    Das verging ihr sogleich wieder, als sie die Käfer bemerkte.
    Mittlerweile hatten sich ihre Augen an das Dunkel angepasst. Sie bogen gerade aus der großen Grotte in einen niedrigeren Tunnel, als etwas über Shimmis Fuß huschte. Und gleich darauf wieder. Ein fetter, schwarz glänzender Mistkäfer. Ein zweiter, größerer. Zehn weitere, zwanzig, hundert ... Sie waren überall. Tausende, in allen Größen, von wenigen Millimetern bis zu daumenlang. Mit Beinen und Scheren und Fühlern ...
    So, dachte Shimmi. Jetzt hast du zwei Möglichkeiten, Prinzessin. Entweder du fällst in Ohnmacht - mitten hinein in Schlamm und Gekrabbel - oder du hüpfst schreiend dem Quochten auf die Arme. Oder du ... Drei Möglichkeiten. Ohnmacht, Hysterie oder Aufwachen. Weil das nämlich nur ein böser Traum ist. Oder ... Vier Möglichkeiten. Ohnmacht, Hysterie, Selbsttäuschung - oder du stehst das durch.
    Wie eine Terranerin. Wie eine Heldin. Wie eine vollwertige Gefährtin von Pratton, Bull und Perry Rhodan.
    »Interessante Fauna«, presste sie hervor.
    »Phichi-Gabe«, bestätigte ihr froschgesichtiger Begleiter. »Gut. Wichtig. Auch schmackhaft. Willst du?«
    Er bückte sich, ergriff mit einer Schnelligkeit, die sie dem plumpen, schwerfälligen Kerl gar nicht zugetraut hätte, einen der Käfer und hielt ihn ihr hin. Die Beinchen bewegten sich auf eine irgendwie obszöne, Übelkeit erregende Weise.
    »Nnn ... nein danke. Jetzt nicht. Ich bin auf Diät.«
    Der Quochte knurrte etwas Unverständliches, dann warf er den Mistkäfer hoch, stülpte den breiten Unterkiefer vor und fing das Kerbtier damit auf. Es knackte, als er den Panzer zerbiss. Er kaute genüsslich, schluckte, rülpste.
    »Ah. Immer wieder toll.«
    Shimmi räusperte sich. Ihre Kehle war plötzlich wie ausgedörrt, trotz der Feuchtigkeit ringsum. »Sag mal ... Wo bringst du mich eigentlich hin?«
     
    »>Zum Kurs<, knurrt er. Worauf ich mir denke: Sprachkurs. Die wollen mir Vaaligonde beibringen. Soll sein. Hoffentlich per Hypnoschulung, erspare ich mir wenigstens das öde Büffeln. Oder? Ich meine, ich weiß, ich sollte mich mehr anstrengen, was das betrifft. Aber ich bin das nicht

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