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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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gewohnt, nur so aus Dateien. In der Schule hatten wir ...«
    »Ist gut, Shimmi«, sagte Perry Rhodan sanft. »Komm zur Sache, ja?«
    Die Quochten hatten sie acht Stunden später wieder abgeliefert. Bewusstlos. Vollkommen erschöpft, aber äußerlich unverletzt. Sie hatten sich schon die größten Sorgen gemacht, obwohl laut Fran, die das Mädchen hinter dem Trennvorhang untersucht hatte, keinerlei Spuren von Folter oder dergleichen feststellbar gewesen waren.
    Also hatten sie, einigermaßen erleichtert, wenn auch voll bohrender Ungewissheit, Shimmi schlafen lassen, bis sie von selbst wieder aufgewacht war. Dann hatte sie zu erzählen begonnen.
    Nicht ohne immer wieder abzuschweifen.
    Sie ist noch ein halbes Kind, vergiss das nicht, ermahnte sich Perry. Mitten in der Pubertät aus ihrem vertrauten Umfeld herausgerissen, in eine Situation geworfen, die auch weitaus Älteren den Verstand rauben würde. Eine Milliarde Jahre in die Zukunft versetzt. Eine Milliarde, das sind tausend Millionen, oder zehnmal hunderttausendmal Hunderttausend. Da siedet dir doch das Hirn. Dafür hält sie sich ohnehin unglaublich gut.
    »Was ist danaaach geschehen?«, fragte Sneber Grax. Der Yuchte hatte sich im hintersten Winkel des Mars-Liners verkrochen, aber seine Ausdünstungen erfüllten so oder so den ganzen Passagierraum. Die Klimaanlage des Museumsvehikels war merklich überfordert.
    »Ich meine, ich hab ein paarmal daran gedacht auszubüchsen«, setzte Shimmi Caratech fort. »Wir hatten Selbstverteidigung in der Schule. Eins gegen eins, da gibt es normalerweise schon ein paar Tricks. Nur, ich weiß ja nicht einmal, wo bei diesen Typen die empfindlichen Stellen sind. Und der hat sich komplett eigenartig bewegt. Die meiste Zeit so langsam, dass mir fast die Füße eingeschlafen sind. Dann aber wieder plötzlich irrsinnig schnell, sobald ich eine unbedachte Bewegung gemacht habe.«
    »Sie sind Kaltblüter«, sagte Bull, »und dafür ziemlich voluminös, bei relativ geringer Oberfläche. Ein Körper wie der ihre ist, immer vorausgesetzt, dass hier - jetzt - dieselben Evolutionsgesetze gelten, durchaus schwierig mit Energie zu versorgen. Wir dürfen nicht in den Fehler verfallen, alles terrazentrisch zu analogisieren, aber denkt mal an unsere Frösche: Die hocken auch die meiste Zeit reglos herum, können jedoch bei Bedarf in für uns kaum vorstellbarer Weise quasi explodieren.«
    »Die haben aber im Vergleich zum Korpus extrem lange Hinterbeine«, warf Fran Imith ein. »Die Quochten nicht.«
    »Naja, vielleicht sprinten sie stattdessen los«, sagte Pratton Allgame. »Ihr natürliches Umfeld scheint unter der Erde zu liegen. In niedrigen Höhlen ist Hüpfen nicht unbedingt gefragt.«
    Fran verdrehte die Augen.
    »He, das hier ist immer noch ein Raumschiff«, beruhigte Bully, während er zögernd den Arm um sie legte.
    Fran lehnte sich an ihn. »Weiß schon. Nur - wohin fliegt es?«
    Quart nieste und furzte im Schlaf.
    »Weiter«, forderte Sneber. »Dieser so genannte Kuuurs - was war das wirkelich?«
    »Ein Labyrinth«, sagte Shimmi matt. »Ein dreidimensionaler Irrgarten aus lauter Gängen voll mit stinkendem Schlamm und wuselnden Käfern. Und sie wollten von mir, dass ich das Goldene Ei finde, bevor mich die Jäger erwischen. Lach nicht!«, fuhr sie Pratton an, der daraufhin prompt errötete. »Ich weiß selbst, dass das wie ein billiges Retro-Syntronspiel klingt. Aber sie haben mir eingeschärft, dass sie mich ohne dieses blöde Ei nie wieder da rauslassen, und dass die Jäger eine Belohnung kriegen, wenn sie mich vorher abfangen. Also bin ich gerannt auf allen Vieren, so schnell ich nur konnte.«
    »Und?«, fragte Fran.
    »Sie haben mich erwischt. Nicht einmal, zehnmal. Und immer wieder losgeschickt. Natürlich war der Kurs nie gleich.«
    »Variable Raumelemente«, vermutete Bull. »In Kombination mit veränderten Schwerkraftvektoren ... Damit kann man auf relativ kleinem Raum einen immer wieder neuen Parcours generieren. Aber wozu?«
    »Woher soll ich das wissen?« Shimmi wischte sich die verklebten Haarsträhnen aus den Augen. »Ehrlich, ich wollte nur noch meine Ruhe. Die gaben sie mir aber nicht. >Bring das Goldene Ei!<, haben sie immer wieder geknurrt.«
    »Ein Spiel«, überlegte Perry. »Oder eher eine Sportart. Sie wollten sehen, wie gut du dich dafür eignest. Haben sie dich bestraft, weil du versagt hast?«
    »Moment mal. Wer sagt, dass ich es nicht geschafft hätte? Ich habe das verdammte Goldene Ei geholt!«
    Perry Rhodan

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