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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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erheitert. Dabei riss er die Kiefer so weit auf, dass Shimmis Kopf problemlos dazwischen Platz gehabt hätte.
    Die Quochten sind Jäger, dachte Fran. Und Katzen passen anscheinend sehr gut in ihr Beuteschema ...
    Nachdem ihre Eskorte das äußere Schott hinter sich geschlossen hatte, öffnete Perry das innere. Und stieß einen Pfiff aus.
    »Das«, sagte er, »ist ja mal eine positive Überraschung.«
     
    Das Quartier war riesig, und sehr luxuriös eingerichtet. Vor allem aber: trocken, käferfrei, ganz offensichtlich an nodronische Bedürfnisse angepasst.
    »Sieh einer an«, sagte Bull. »Sie haben also doch Kontakt.«
    »Oder eher: gehabt«, korrigierte Fran. »Das dürfte einige Zeit zurückliegen.«
    Auf den reich verzierten Möbeln lag eine Staubschicht. Es roch muffig. Gerade sprang knatternd eine Luftumwälzungsanlage an.
    »Diplomatische Beziehungen mit dem Empire von Nodro?« überlegte Pratton, während er Staub von einer Kommode wischte und sein Gepäck darauf ablegte.
    »Das kann ich mir niiicht wirkelich vorstellen.«
    »Also mit den Rebellen. Aber warum sind diese Kontakte wieder eingeschlafen? «
    Perry zuckte mit den Achseln. Sie brauchten, so viel stand fest, dringend mehr Informationen. »Wir müssen alles daransetzen, mit jemand ins Gespräch zu kommen, der hier das Sagen hat. Jemand aus der Führungsschicht. Je weiter oben, desto besser.«
    Sie richteten sich einigermaßen wohnlich ein. Die Zimmer hatten sie rasch aufgeteilt, da mehr als genug davon vorhanden waren. Es gab auch, gleich neben dem großen Salon mit dem offenen Kamin, eine Küche. Das Wasser rann zuerst bräunlich aus den Hähnen, klärte sich aber bald. Bully analysierte es mit einem Gerät aus seinem Werkzeuggürtel.
    »Trinkwasser, mineralienreich, allerdings lauwarm.«
    In den ansonsten völlig leeren Kühlbehältern fanden sie Kunststoffflaschen, die sie mit Leitungswasser auffüllten und wieder hineinstellten. Auch ihre verderblichen Vorräte brachten sie darin unter. Viel war das nicht, da sie hauptsächlich Konzentratriegel mitgenommen hatten.
    Diesen einfachen Tätigkeiten wohnte etwas Beruhigendes inne. Das gab ihnen ein wenig Sicherheit zurück, im doppelten Sinn festen Boden unter den Füßen. Dennoch vergaß Perry keine Sekunde lang, welch bizarre Welt außerhalb ihrer trügerisch vertrauten Enklave lag. Fran war anzusehen, dass es ihr ebenso erging, nur noch verschärft durch die Höhlenphobie. Ihre Bewegungen waren etwas zu kontrolliert. Ab und an flatterte eines ihrer Augenlider. Bull schlich um sie herum wie ein junger Hund, bis sie sich in ihr Zimmer begab.
    Etwas später bekamen sie Besuch.
    Ter-Gün-Madian steckte in einem Raumanzug, einer Art Futteral mit Exoskelett und kurzen mechanischen Greifarmen.
    »Meine lieben Freunde«, rief er, verstärkt durch einen scheppernden Außenlautsprecher. »Welch schönes Wiedersehen! Ich bin gekommen, um letzte Missverständnisse auszuräumen - falls überhaupt noch solche bestehen.«
    »Du hast Nerven«, erwiderte Bully, »dich allein hierher zu trauen -nach allem, was du uns eingebrockt hast!«
    »Ach, meine Sorge, von euren Geschenken und sonstigen Beweisen der Zuneigung erdrückt zu werden, hält sich in Grenzen.«
    Er richtete seine Hülle senkrecht auf und öffnete die obere Hälfte des kugelförmigen Helms. Darunter schwappte Flüssigkeit. »Ihr gestattet?« Ohne eine Antwort abzuwarten, entzündete er eine Zigarette.
    »Nenn uns einen Grund«, sagte Perry, »warum wir dich nicht als Geisel nehmen und auf diese Weise unsere Freilassung erpressen sollten.«
    »Auch zwei oder drei, Freund Rhodan. Erstens, ich bin für die Quochten vollkommen wertlos, ihnen eher sogar lästig - als Druckmittel also denkbar ungeeignet. Zweitens, ich biete euch die Gelegenheit, euch mit Ruhm und Reichtum zu bedecken. Drittens, ich bin euer Verbindungsglied zum Hof der Imperialen Königin. Ich halte dich nicht für so unvernünftig, diese Argumente in die Flutwelle zu schlagen.«
    Perry musste ihm wohl oder übel Recht geben.
    »Also los, erzähle«, forderte er den Advokatus auf. »Was steckt dahinter? Wo sind wir? Warum wurden wir entführt, und was erwartet man von uns?«
     
    Ter-Gün-Madian ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken. Er hatte die Fremden richtig eingeschätzt. Echte Nodronen hätten zuerst zur Peitsche gegriffen und erst danach Fragen gestellt. Sein Anzug verfügte zwar über einen leichten Individualschirm. Dennoch hatte er sich gefürchtet, ihnen unter die Augen zu

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