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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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gerade so nett ... Ihr solltet euch gut ausruhen, meine Freunde. Die Spiele beginnen in wenigen Einheiten, und ihr seid bald dran. Euer erster Gegner ist eine Mannschaft, die zu den Favoriten gezählt wird. Entsprechend hoch entwickelt sich das Zuschauerinteresse. Ich bin überzeugt, dass ihr euch dessen würdig erweisen werdet.«
    Hastig schloss er den Helm, damit ihm nicht im letzten Moment doch noch jemand eine Kopfnuss verpassen konnte, und verließ das schrecklich trockene, unterkühlte Gemach.
    Geleitet von seinem quochtischen ID-Pass, begab er sich zu den Zeremonialgewölben am Eingang der Takurischen Kavernen. Ungleich lieber hätte er endlich Ler-Loy in der Spezialklinik aufgesucht. Aber Zimbrr Gutz hatte es ihm verwehrt. »Erst nach den Spielen«, hatte er geknurrt. »Wenn unsere Leute gewonnen haben, trage ich dich auf Händen dorthin. Sonst aber ... Ich denke, wir verstehen uns. Sieh also zu, Advokatus, dass die Fremden ihr Bestes geben und mit vollem Einsatz dabei sind.«
    Der hatte leicht reden!
    Als Ter-Gün-Madian die mit feinstens verfaulten Gräsern, vermorschten Hölzern und vermoderten Früchten geschmückten Gewölbe erreichte, waren die Eröffnungsfeierlichkeiten bereits in vollem Gang. Er fand Zimbrr an einer Theke, an der speziell gezüchtete Phichi-Gabe-Käfer in verschiedenen Geschmacksrichtungen feilgeboten wurden.
    »Du kommst gerade richtig«, begrüßte ihn der Agent. »Traditionell präsidiert bei dieser Zeremonie nicht die Imperatrix, sondern deren Vizekönigin und Stellvertreterin. Die derzeitige heißt Irn Tekkme. Wir sind alle schon sehr gespannt auf ihre Rede.«
    Die Eröffnung der Imperialen Spiele, erläuterte Gutz kauend, stellte für die Vizekönigin den politischen Höhepunkt des Jahres dar. Die Feier bot ihr Gelegenheit, vor größtmöglichem Publikum Kritik an der Amtsführung ihrer Konkurrentin zu üben. Selbstverständlich in höfischer, also raffiniertest verschlüsselter Form. Irn Tekkme war eine Meisterin darin, Kritikpunkte nicht auszusprechen, sondern elegant und dennoch unmissverständlich auf sie anzuspielen.
    Als sie ins Redebassin stieg, verebbten alle Gespräche. Sie glich äußerlich, abgesehen von dem unfassbar aufwändig geknüpften NetzKleid, einer gewöhnlichen Quochtin. Jedoch trug sie, wie Zimbrr Gutz flüsternd erklärte, alle Anlagen zur Königin in sich, um selbige notfalls binnen relativ kurzer Zeit ersetzen zu können.
    »Aha.«
    Ter-Gün-Madian war nicht recht bei der Sache. Schon nach den ersten Sätzen der weitschweifigen Rede verlor er das Interesse. Er konnte ohnehin nicht verstehen, warum die Zuhörer an manchen Stellen raunten, an anderen lautstark aufgrollten, an wieder anderen sich vielsagend zunickten. Dabei sprach die Vizekönigin scheinbar bloß über die Aufzucht von Speisefischen, deren Fortpflanzungsverhalten und die Bekämpfung von Schädlingen.
    Madians Gedanken glitten ab, zu seiner geliebten Tochter und ihrer schrecklichen Krankheit . Erst, als laute, langgezogene, in den MikroTonhöhen gekonnt modulierte Hornstöße erklangen, sah er wieder zum Ehrenbassin.
    Irn Tekkme warf mit einer lässigen und zugleich majestätischen Geste ein Goldenes Ei in den Einstieg zu den Kavernen von Takuri.
    Nachdem das tosende Applausknacken verstummt war, rief sie: »Die Imperialen Spiele sind eröffnet! Mögen die Besten gewinnen!«
     
    15. Juli 1329 + E09. Heute ist der erste Ruhetag der Wettkämpfe, und ich komme endlich dazu, die Ereignisse der letzten Tage nachzutragen. Bisher bin ich jedes Mal, kaum dass wir wieder in unserem Quartier waren und uns den stinkenden Dreck abgewaschen haben, todmüde in mein Bett gefallen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie das ist, liebes Tagebuch, nach der ganzen langen Zeit auf den Sitzbänken des Mars-Liners wieder in einem Bett zu schlafen. Herrlich! Auch Schikago genießt es, in den vielen Räumen dieses Gebäudes herumstreunen zu können (obwohl sie trotzdem noch nicht wesentlich abgenommen hat). Das kann sie gefahrlos, denn alle Ausgänge sind felsenfest versperrt, nicht einmal einer dieser Käfer käme raus. Und, den Himmeln sei Dank, es kann auch keiner rein. Die Millionen von Krabbelviechern in den Kavernen stehen uns allen schon bis hier.
    Die bisherigen Runden waren erstaunlich einfach. Bis auf das erste Match haben wir alle klar gewonnen. Beim ersten hatten wir gewisse Anlaufschwierigkeiten, auch untereinander, und dadurch wurde es ganz schön knapp. Und über gewisse schmutzige Tricks, die bei

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