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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Königin Chi Waka.«
    »Das hast du gesagt. Und, wenn ich dir einen Rat geben darf: Sag es nie wieder. Beim Leben deiner Tochter: Schweig.«
    Ter-Gün-Madian schwieg.
    Die Hörner erklangen, final, triumphal. Das offizielle Endergebnis wurde bekanntgegeben. Als Sieger, als Gewinner der Takurischen Jagd, als Erringer der höchsten Trophäe der Imperialen Spiele wurde die Mannschaft der Nyquodronen ausgerufen.
    »Was«, fragte der ehemalige Advokatus müde, »passiert eigentlich mit den Verlierern?«

Kapitel 12
    Von der Kunst des Teilens und des Herrschens
     
    Die Hinrichtung fand an einem wunderschönen, sonnigen Tag statt, unter einem strahlend blauen, wolkenlosen Himmel.
    Niemand, der nicht Bereitschaftsdienst an Bord eines der Sternen-kreuzer schieben musste, ließ es sich nehmen, dem Spektakel beizuwohnen. Die auf Mantagir stationierten Raumsoldaten und ihre Angehörigen füllten die riesige Arena bis zum Rand.
    Ihr angeregtes Gemurmel und vorfreudiges Lachen drang bis in die Zellen unter den Tribünen. Hier hockten, nur durch einfache Gitterstäbe getrennt, auf harten Steinbänken der Attaché Mokoefa Ottakroide und seine Familie, Varrn Vardak mitsamt der dreizehnköpfigen Mannschaft des gekaperten Frachters, und Pelmid Sulcatob. Niemand sprach, alle hingen ihren trüben Gedanken nach.
    Ich wollte schon lange wieder einmal eine Hinrichtung besuchen, dachte die Waffenmeisterin sarkastisch. Freilich hätte es nicht unbedingt meine eigene sein müssen.
    Sie zweifelte nicht daran, dass dieser Tag ihr letzter sein würde. Obwohl sie noch nicht verurteilt war. Axx Cokroide hatte das militärische Standgericht, dem selbstverständlich er persönlich vorsaß, für die Mittagsstunde angesetzt. Unmittelbar nach der Verkündung der Urteile sollte gegebenenfalls der Henker in Aktion treten.
    Und die Peitsche wird ihre Opfer fordern, ganz sicher. Das ist Axx Cokroides Tag, seine große Show. Undenkbar, dass er nicht ein Exempel statuieren und zugleich für einen krönenden Abschluss sorgen wird.
    Das Publikum verstummte. Dann erklangen die wohlmodulierten Stimmen einiger Herolde. In Form von kurzen Balladen, Erzählungen und Dialogszenen riefen sie die Geschehnisse in Erinnerung, die zur heutigen Gerichtsverhandlung geführt hatten.
    Wie ein Todeskommando der Rebellen einen Militärfrachter von Balance B entführt hatte.
    Wie ein Verband unter dem Kommando von Son'Trokete Axx Cokroide sofort die Verfolgung aufgenommen hatte.
    Wie es den Rebellen durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle dennoch gelungen war, sich mitsamt dem Lastenraumer nach Wrischaila abzusetzen.
    Wie der offizielle Botschafter der Zwillingsgötzen sich daraufhin persönlich in das berüchtigte Werftwerk begeben, praktisch im Alleingang den Frachter für das Empire zurückerobert und wieder nach Mantagir gebracht hatte.
    Pelmid Sulcatob war nicht die einzige in den Zellen, die an dieser Stelle verächtlich auflachte. Die Nodronen draußen auf den Rängen hingegen reagierten, wie es von der Regie beabsichtigt war. Sie huldigten, gewiss angeheizt von unauffällig postierten Claqueuren, Axx Cokroide mit nicht enden wollenden Sprechchören.
    Leider, beendeten die Herolde danach ihre hymnischen Lobpreisungen, konnten sich die Rebellen durch feigen Selbstmord der nodronischen Justiz entziehen. Wer Schuld daran trug, dass ihnen dies gelang, sollte das nun folgende Standgericht klären.
    Pelmid und die anderen Angeklagten wurden ins Rund der Arena verbracht, vor die Bühne, auf der Axx und seine Beisitzer thronten. Bei diesen handelte es sich um ranghohe Offiziere, dem Empire treu ergeben - und ganz besonders dessen Repräsentanten, Axx Cokroide.
    Marionetten, dachte Pelmid angewidert. Strohmänner. Erbärmliche Speichellecker.
    Die von ihnen durchgeführte, ausgiebige Befragung der Angeklagten diente ebenfalls hauptsächlich dazu, Cokroides Ruhm zu mehren, ihn als einen wahren Superhelden erscheinen zu lassen.
    Fast alle Fragen wurden suggestiv gestellt: »Zeugt es nicht von besonderer Liebe zu seinen Truppen, dass der Botschafter und Son'Trokete euch zuerst aus Raumnot rettete und erst dann die Verfolgung fortsetzte?«
    »Oh ja. Unbedingt. Auf jeden Fall.«
    »Antworte in ganzen Sätzen, Angeklagter Varrn Vardak!«
    »Gern. Äh ... Ich finde, es zeugt von besonderer Liebe zu seinen Truppen, dass der Botschafter und Son'Trokete uns zuerst aus Raumnot rettete und erst dann die Verfolgung fortsetzte.«
    Und so weiter, während die Schatten länger und länger

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