Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
gehörende Plasmawesen und der Quochte, der es begleitete. Sie steuerten ebenfalls auf Pratton und die beiden zu.
    Damit war praktisch vorgezeichnet, wie die erste Konfrontation verlaufen würde: Alle gegen die Terraner.
    Perry spürte, dass sich seine Pulsfrequenz erhöhte. Er informierte über Funk seine Teammitglieder, dann schickte er Shimmi Caratech ins Rennen.
    Mit dem Goldenen Ei.
    Die Siebzehnjährige setzte ihre ganze Schnelligkeit ein. Sie schwamm mehr durch die von Mistkäfern und Schlamm gefüllten Kavernen, als sie lief. Ihre Bewegungsrichtung zielte eindeutig auf die Königin der Quattenadscher. Erneut verstärkte sich das Getöse aus den Lautsprechern.
    Die Strategen auf den Gegenseiten ließen sich nicht beirren. Pulk und Stoßtrupp würden die drei Nyquodronen zwar erst später erreichen als deren Alleingängerin die Barrikade der Schlammmaurer, wegen der niedrigen Normalgeschwindigkeit der Quochten. Aber was sollte eine Einzelne gegen drei quochtische Athleten und einen schier unbezwingbaren Plasmoiden ausrichten?
    Noch dazu verfing sich Shimmis Fuß auf den letzten Metern in einem aus dem tiefen, sumpfigen Boden ragenden Algenbündel. Sie stürzte. Die Zuschauer brüllten auf, als ihr der goldene Ball entglitt. Er rollte nicht weit, blieb wenige Meter vor dem Plasmawesen im Schlamm stecken. Dieses streckte sich flach nach vorn und bildete dünne, weißliche Tentakel aus.
    Perry hielt den Atem an. Wer das Ei eines Gegners eroberte, beraubte ihn für die Dauer dieses Viertels nahezu jeder Möglichkeit, Punkte zu erzielen.
    Einen Lidschlag, bevor die Tentakel den Ball erreichten, schoss von der Decke eine lange Zunge herab. Sneber Grax fischte sich das Goldene Ei, sprang in einem mächtigen Satz über den Plasmoiden hinweg in die Grotte dahinter, warf - und traf die Königin, noch ehe sein Körper unter den Blicken der Quochten erlahmte.
    Zwei zu null zu minus zwei für uns, dachte Perry. Und, was viel wichtiger ist: keine Verletzten.
    Leider sollte es nicht dabei bleiben.
     
    Jedes Mal, wenn eine Seite gepunktet hatte, wurde das Spiel unterbrochen, und die Kombattanten kehrten in die Nester zurück. Shimmi und Sneber zeigten sich entsprechend stolz auf ihre Leistung, die anderen drei erleichtert, dass sie gerade noch mal davongekommen waren. Von einer solchen Übermacht körperlich überlegener Gegner hätten sie gewiss schreckliche Prügel bezogen.
    »Gewagt und gewonnen«, gratulierte sogar der sonst so sauertöpfische Quart Homphé. »Möge es so weitergehen!«
    Tat es aber nicht.
    Zwar war ihnen mit ihrem Überraschungsangriff gelungen, die Quattenadscher aus der Reserve zu locken und zu mehr Offensive zu zwingen. Dennoch fand Perrys Team in der ganzen ersten Halbzeit keine weitere Lücke in deren Verteidigung. Die Terraner hatten mehr als genug damit zu tun, die immer heftiger vorgetragenen Attacken abzuwehren. Wieder und wieder entkamen sie den Plasmoiden nur äußerst knapp.
    Einmal wurde Fran von deren Goldenem Ei gestreift, doch die Schiedsrichter gaben den Treffer aus unerfindlichen Gründen nicht.
    Immerhin gelang es den Terranern zweimal, die gegnerischen Parteien aufeinander zuzulocken und im wahrsten Sinn des Wortes abzutauchen, während sich die anderen gegenseitig vermöbelten. Mit gnadenloser Härte: Die Rieseneidechsen und der Jiffte zerrissen eines der Plasmawesen buchstäblich in der Luft. Die beiden verbliebenen Teile waren zwar, wie sich herausstellte, getrennt lebensfähig, aber quasi auf die Stufe von Neugeborenen zurückgeworfen. Sie wurden von ihrem Artgenossen während der Spielunterbrechung vom Gelände gebracht.
    Kurz vor Ende des zweiten Viertels fiel einer der Irchy-Ba dem Hypnoseblick zum Opfer. Paralysiert vermochte er sich gegen die Bisse und Hiebe der feindlichen Quochten nicht mehr zur Wehr zu setzen und musste ebenfalls schwer verletzt ausscheiden.
    Quart Homphé, der die grausliche Szene im Holobild mit ansah, übergab sich neben Perry - was die Atmosphäre im Nest nicht unbedingt verbesserte.
    Im Getümmel dieser Gewaltorgie schlich sich Pratton Allgame wagemutig an den Jifften heran. Er konnte ihn mit dem Ei berühren und fünf weitere Punkte gutschreiben. Aber der Weinbauer und Meisterdieb bezahlte einen hohen Preis dafür. Der dornenbesetzte Schwanz des Umweltangepassten erwischte ihn, eindeutig nach dem Hornsignal, also regelwidrig, jedoch um nichts weniger folgenschwer. Prattons rechte Schulter war ausgekugelt, ein Arm gebrochen, das Gesicht eine blutige

Weitere Kostenlose Bücher