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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Überlebens. Sie drehte sich um und lauschte. Shimmi und ihre Feliden-Familie, Pratton und Homphe schliefen hinter geschlossenen Energievorhängen im hinteren Teil der drei Meter breiten Konstruktion. Reginalds Jacke und sein Werkzeuggürtel hingen über seinem Platz. Homphes Niesen bewies, dass er selbst im Schlaf von seiner Katzenhaar-Allergie träumte: nächtliche Ruhe. Die einzigen Dauergeräusche waren die Klimaanlage und das nervtötende Tropfen.
    Unbeweglich ruhte der Liner im wasserdampfgesättigten Hangar. Sein Schwebe- und Prallfeldgestell war mit Saugnäpfen und Krallen aus vaaligischem Transplast am Boden des Hangars festgeklammert. Die Klauen ragten aus kleinen Tümpeln und der feuchten Erde hervor, die jeder, der den Bus betrat, hereinschleppte. Überdies roch das Zeug wie Schlamm aus einem jahrzehntealten Froschteich.
    Ach, Reginald, wisperte Fran und seufzte. Sie wagte nicht einmal an den Kosenamen zu denken, geschweige denn den auszusprechen, den sie für Bull gefunden hatte. Auf dem wirklichen Mars wäre alles viel einfacher als in dieser unwirklichen Zukunft.
    Obwohl das Museums-Vehikel für nahezu alle Bedürfnisse eines langen Aufenthalts einiger Personen ausgerüstet war - mit jedem erdenklichen Luxus, wie Pratton unüberhörbar sarkastisch bemerkte -, hätte sich Fran Imith im Augenblick an fast jeder anderen Stelle der Galaxis erheblich wohler gefühlt.
    Am wohlsten allerdings an Bullys Seite in einem klimatisierten Hotelzimmer mit wirklich jedem erdenklichen Luxus.
    Mit diesem Gedanken suchte sie die Hygienezelle auf. Sie säuberte sich, strich über ihren Körper, glitt voller Vorfreude auf seinen Besuch mit ihren Händen über den Wasserfilm, dann ließ sie sich trocknen und verließ die Hygienezelle wieder. Sie streifte einen türkisfarbenen
    Schlaf-Overall über und begann sich zu langweilen.
    Sie war noch nicht müde genug und setzte sich auf die Lehne des Sessels im Führerstand. Sie wollte einen neuen Anfang mit Reginald wagen. Er wusste es, sie hatte es ihm gesagt, aber würde er kommen? War ihre gegenseitige Anziehung stark genug?
    Wenn sie nur nicht so aufgewühlt wäre, so schrecklich nervös. War sie denn ein Teenager? Was machte dieser Mann mit ihr? Fran glitt von der Lehne, klappte den Sessel in Ruheposition und aktivierte achselzuckend den Holoschirm. Sie streifte das Multifunktionsarmband ab und stellte es hochkant auf das Armaturenbrett. Hinter ihrem Bild in der Frontscheibe erkannte sie schwach weitere düstere Einzelheiten des niedrigen Hangars.
    Als Fran in die Augen ihres Spiegelbildes sah, fiel ihr ein, dass sie die vier oder fünf Tage und Nächte - so lange etwa sollte der Flug der drei Schiffe dauern - zur Reflexion, Selbstanalyse und Ergründung der zärtlichen Begeisterung verwenden sollte, die sie zu Bully hinzog. Und zur Analyse der Störungen in ihrer kurzen, intensiven Beziehung, die sie keineswegs zu beenden gedachte. Ganz im Gegenteil, Reginald! Obwohl das erklärte Ziel des Flugs nur darin bestand, Perry Rhodan zu retten, blieb viel Zeit für selbstkritische Überlegungen. Perry, Bullys Freund: Wenn sie an ihn dachte, empfand sie völlig irrationale Eifersucht. Eifersüchtig auf einen Mann? Einen Unsterblichen? Ebenso unsterblich wie Reginald? Hier, ausgerechnet in der unwirk-lichen Welt der Zukunft oder der realen Zukunft eines Milliarden-Jahre-Traumes?
    Fran versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass ihre Verliebtheit in Reginald andere, erotische Gründe hatte, dass sie auf einer Ebene stattfand, die jedes Hindernis überwinden konnte, auch wenn sie selbst keineswegs potenziell unsterblich und kein Mann war, kein Freund, sondern eine verliebte Frau, die Reginalds Entschluss keineswegs für endgültig hielt.
    Seinen Entschluss? War es nicht ihr Vorschlag gewesen?
    Und dass Perry und Bully völlig andere Erinnerungen teilten, und dies über einen unvorstellbar langen Zeitraum hinweg, den sie nie einholen konnte, musste schließlich nicht ewig zwischen ihnen stehen. So war es am Anfang ihrer Romanze nicht gewesen, warum sollte es den wesentlichen, langjährigen Teil einer aufrichtigen Beziehung ausmachen?
    Ihre Romanze war bisher allzu kurz gewesen ...
    »Es ist nur schwierig, Fran«, flüsterte sie im Selbstgespräch. »Keineswegs hoffnungslos.«
    Sie gähnte zum erstenmal. Die Imperiale Quochtenkönigin Chi Waka hatte trotz lautstarker Proteste beschlossen, den Fremden Perry Rhodan das Amt des Raumschlachtenlenkers zu übertragen. Die mobile

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