PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff
küßte ihn mit einer Lust, die seine Hemmungen beseitigte und ihn dazu brachte, seine Finger über ihren sehnigen, nassen Rücken gleiten zu lassen und ihren Kuss zu erwidern; in der flackernden Dunkelheit und der Nässe, die an der Spannung zwischen ihren Körpern nichts änderte, sanken sie langsam zu Boden, auf das durchweichte Stück Sandboden, das für sie den einzigen Bezugspunkt in dieser mehr als irrsinnigen Situation bedeutete. Beide waren ausgehungert nach Zärtlichkeiten, Leidenschaft und Befriedigung. Beide wussten, dass bei Tagesanbruch alles wieder so sein würde wie in den schlimmen Tagen zuvor. Tasha streckte sich im strömenden Regen auf der Sandfläche aus, und ihr überschlanker, drängender Körper war für Rhodan das Einzige, woran er denken konnte, und im scharfen, erotischen Krachen des Donners, den Flashlights der Blitze begannen sie sich mit Leidenschaft zu lieben. Tasha stöhnte und zitterte unter ihm, stieß Laute des äußersten Wohlbehagens aus und machte ihm mit jeder Geste, mit jedem Zucken ihres Körpers bewusst, dass sie ihn als einzigen und stärksten, klügsten und am meisten erfolgversprechenden Partner anerkannte - für die kurze Spanne, die sie noch zu leben hatten.
Es regnete noch immer, nicht mehr so gewalttätig wie zuvor, als sich ihre Körper voneinander lösten. Sie streckten sich nebeneinander aus und genossen entspannt und schweigend den Regen, der auf sie herunterrieselte und die Haut kühlte. Die Umgebung war ihnen völlig unwichtig geworden. Im nachhallenden Donner bewegte sich Tasha wie ein träges, sattes Tier und versuchte gar nicht, ihre Hände von Rhodans Körper zu lassen. Er lag neben ihr, spürte Tropfen um Tropfen und schloss die Augen, um nicht geblendet zu werden.
*
Sheo Omek schien eine der Landschaften seiner Erinnerungen zu betreten, als er durch die weit projizierte Strukturöffnung kletterte. Er trug nichts als seine Jacke und eine Hose. Unter dem Arm hatte er eine eng zusammengerollte Spezialmatte, ein schwerer Beutel hing um seinen Hals. Im kreidigen Licht der Blitze hatte er aus dem Inneren des Riffs zugesehen, wie sich Aminti ihrer löchrigen Kleidung entledigte und im Regen zu waschen begann. Auf einem Stück nassen Sand rollte er die Matte auseinander und nahm den Beutel vom Hals.
»Hier ist alles drin, was ich finden konnte«, rief er unterdrückt und weidete sich am Anblick ihres nackten Körpers, der ihm in vielen blitzkurzen Abschnitten zuteil wurde. Aminti deutete auf die Matte und nickte; ihr Haar, schwer von Nässe, bewegte sich wie im Sturm. Sheo streifte die Jacke ab und drehte langsam den Kopf: Rings um sie herum, am Fuß des Energie-Riffs, war kein aufrecht stehender Körper zu sehen; alle Ausgesetzten
duckten sich unter dem Gewitter.
Aminti kam auf ihn zu, fingerte an der großen Gürtelschnalle herum und presste sich, als die Hose um seine Knöchel schlackerte, an ihn. Sie war ebenso erregt wie er, und ihre Hände wanderten ebenso gierig über seinen Körper wie seine Finger über ihren Hals, die Brüste und die Schenkel. Weder Aminti noch er dachten an mehr als Befriedigung; es wurde eine heftige, kurze Vereinigung im Keuchen, in Donnerschlägen, Nässe, heißen Sturmstössen und in Schleiern salzigen Regens. Der Sturm fiel über die Insel und deren Bewohner her wie eine heulende Meute hungriger Raubtiere. Aminti gab nicht vor, Sheos Zärtlichkeiten zu erwarten, aber nach einer Pause der Erschöpfung forderte sie seine Leidenschaft ein zweites Mal. Er vermochte ihr zu folgen und widmete sich bewusst und langsam ihrem Körper, der seinen Wünschen gehorchte und sich in gleitenden und zuckenden Bewegungen fügte. Zufrieden und erschöpft schoben sich die Körper auseinander. Sheo streckte sich auf der Matte aus und dachte an nichts anderes als an Wiederholung. Mehrere Male wandte er den Kopf und kontrollierte die Öffnung im Riff. Kein Licht, kein anderer Wächter zeigte sich dahinter, fast unsichtbar hing die Steuerung am kurzen Kabel aus der Strukturlücke. Als Sheo im nachlassenden Regen erkannte, dass Aminti die Kraft seines Körpers ein drittes Mal mit Griffen ihrer erfahrenen Hände herausforderte, ächzte er wohllüstig auf und nahm die Frau so, wie sie es wollte. Nachdem ein berstend krachender Schlag sie beide halb betäubt hatte, suchte Sheo im Schlamm tastend nach seiner Hose und rief unterdrückt: »Ich muss zurück. Morgen bin ich an einer anderen Öffnung. Weiß nicht, an welcher.«
Aminti antwortete, ohne zu
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