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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Nodronen saßen; Wächter aus Pembur-Station.
    »Ist es das erste Mal«, fragte Rhodan, »dass die Kerle mit ihren Gleitern hier auftauchen?« Er flüsterte, obwohl der Lärm der Umgebung jeden Laut verschluckte. Jetzt verstand er, warum die Deportierten sich und alles, was auf ihre Anwesenheit auf Hedrumeth hindeutete, versteckt hielten. »Vielleicht vor einem halben Jahr waren sie zum letzten Mal hier«, lautete die Antwort. »Sie halten ihre Rennen hier ab.«
    Die Gleiter hatten die ersten Felsen erreicht, weit außerhalb der Lagune. Sie verringerten ihre Geschwindigkeit und sanken, nachdem sie aus dem Bereich der hohen Wellen herausgeschwebt waren, ins stillere Wasser.
    Jeder Bug warf eine hoch schäumende Doppelwelle auf.
    »Rennen? Wettfahrt?« fragte sich Rhodan laut. »Hier? Zwischen den Magnoraunden?«
    »Sieh zu. Dann verstehst du es.«
    Die Gleiter hatten sich dadurch, dass die Piloten die Antigravprojektoren deaktivierten, in Boote verwandelt. Langsam trieben sie zwischen zwei niedrigen Klippen aufeinander zu und bildeten eine unregelmäßige Startlinie. Ein Insasse brüllte etwas Unverständliches, schwenkte einen Arm über dem Kopf und feuerte ins Wasser. Der Startschuss warf eine kochende Wassersäule in die Höhe.
    Die Gleiter beschleunigten nebeneinander fast aus dem Stand, nahmen rasch Fahrt auf und wurden immer schneller. Zuerst hoben sich die Buge aus dem Wasser, die Bugwellen wanderten nach hinten, einige Boots-gleiter lösten sich aus dem Pulk und setzten sich an die Spitze. Die Männer schrien und johlten und feuerten ihre Strahler ab. Die ersten Fahrzeuge näherten sich einer Gruppe der jungen Magnoraunden, zwischen deren Körpern die Energieeinschläge das Wasser verdampften.
    »Sie sind verrückt!«, ächzte Rhodan und schirmte die Augen mit der flachen Hand. Sie bringen die Tiere um!
    »Eine Sache, die ihnen blutigen Spaß macht. Aus Langeweile...!« Einige Elterntiere hoben ihre langen Hälse, aus den Rachen kamen trompetende Schreie, die bis zur Insel hallten, und mit mächtigen Bugwellen setzten sich die Magnoraunden in Bewegung, auf die Strecke zwischen zwei auffälligen Klippen zu. Die Kleinen erkannten offensichtlich die Gefahr und versuchten durcheinander schwimmend zu tauchen oder im seichten Ebbewasser zu flüchten, aber sie stellten sich ungeschickt an. Inzwischen hatte ein vorwiegend rot dekorierter Gleiter die Spitze übernommen, zog in einer leichten Kurve auf den Spielplatz zu und raste auf ein Junges zu, das unbeholfen zur Seite paddelte und mit dem Schwanz die Luft peitschte. Der scharfe Kiel des Bootsgleiters schnitt, während das Gefährt mit dem Bug aus dem Wasser sprang, eine riesige Wunde in den Rücken des Tieres. Hinter dem Heck des Gleiters färbte sich der Schaum blutig.
    Seltsam unbetont sagte der Ausguck neben Rhodan: »Schau es dir ganz genau an! Sie töten aus Langeweile.«
    Die ersten drei Gleiterjagten mit geringem Abstand auf die Öffnung eines großen, natürlichen Torbogens in einer silbergrauen, schrundigen Klippe zu. Der Rest der kleinen Flotte folgte in einigem Abstand und weit auseinandergezogen. Das scharfe Summen der überforderten Antriebe drang bis an Rhodans Ohren.
    Ein Eltern-Magnoraunde griff eines der Boote mit weit aufgerissenem Rachen an, aber der Pilot wich in einer Doppelkurve aus. Mit mächtigen bogenförmigen Heckwellen jagten die ersten durch das Tor, nahmen die Geschwindigkeit zurück und fuhren eine enge Kurve, beschleunigten wieder und gingen auf Gegenkurs.
    Ungefähr eine Viertelstunde lang versuchte die Hälfte der Bootsgleiter-Besatzungen, in dem wilden Rennen zu gewinnen. Sie rasten zwischen den am weitesten entfernten Wendepunkten hin und her und schienen nicht auf die Leiber der jungen Meeresbewohner zu zielen.
    Die Piloten der anderen Hälfte fuhren Schleifen und waaghalsige Manöver, wichen den großen Magnoraunden aus, und versuchten, die Kleinen mit gezielten Schüssen ins Meer und den aufzuckenden Gischtfontänen zu erschrecken, um sie leichter rammen zu können; deutlich sahen die Beobachter von der Insel aus, an wie vielen Stellen blutende und sterbende Kreaturen versanken, wieder auftauchten, sich auf den Rücken drehten, und wie sich im weiten Umkreis das Wasser rot färbte. Einige Wächter feuerten Energiestrahlen in die Körper, die zu brennen begannen und gelbgrauen Rauch absonderten, den der Wind inselaufwärts trieb. Ab und zu glaubte Rhodan in dem chaotischen Wettrennen die schlanken Körper von Raubtauchern zu

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