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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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ausbrüten lassen und die Tangfelder abgeweidet. Wir vermissen diese wertvolle Nahrung. Auch unsere Jungen ernähren sich von den jungen Fäden des Tangs. Wenn wir die Flutstrände rund um Tapasand für unsere Eierhöhlen zurück bekämen, würde unsere Zahl wieder zunehmen.«
    Der mächtige Raubechsenschädel, die hornigen Lefzen über den Zahnreihen, die knöchernen Wülste über den Augen und der Geruch aus dem Rachen vermittelten den Eindruck von Gewalt und Gefahr. Wahrscheinlich waren die Wogenzerteiler omnivor, sagte sich Perry, brauchten pflanzliche Nahrung und ernährten sich ebenso von Fischen und anderem Meeresgetier. Die Sprache des Magnoraunden kam aus der Tiefe des Halses und wurde hinter dem Kehlsack erzeugt, der in die plätschernden Wellen hing. Die Augen, deren Pupillen sich ständig in alle Richtungen drehten, waren groß, aber ausdruckslos.
    Rhodan war versucht, sich unter diesem Blick als Beute zu fühlen, aber er sagte über Wasser: »Haben wir dich richtig verstanden, Großer Wogen- und Wellenzer-teiler? Ist es unser fester Wunsch, eurer und unser, dass Pembur-Station und das Energie-Riff bekämpft und ausgelöscht werden müssen? Sie sind böse Eindringlinge und unsere Feinde, jetzt haben wir es klar erkannt.«
    Rhodan erinnerte sich daran, dass die Verständigungslaute terranischer Wale und anderer Wasser-Lebewesen, die er kannte, sich im Meer ungehindert und erstaunlich weit fortsetzten. Darracq und er konnten damit rechnen, dass viele, wenn nicht alle anderen Wogen- und Brandungszerteiler jedes Wort dieses seltsamen Dialogs gehört und verstanden hatten. Perry beriet sich mit Darracq, dann sagte er entschlossen: »Ihr Wellenzerteiler und wir, die Rebellen, können mit viel List und nach reiflicher Überlegung die Pembur-Station stürmen.«
    Er wusste, dass sie einen kühnen Plan entwickeln mussten. Das Wesen vor ihm war wichtiger Bestandteil dieses Planes; ohne die aktive Mitwirkung der Wogenzer-teiler ging es nicht.
    »Zunächst auch ohne Waffen«, fügte er hinzu. »Sind wir Verbündete in diesem Kampf, wir Rebellen und ihr, die Wellenzerteiler?« »Wir sind verbündet. Wir tun, was ihr wollt, wenn wir unsere Wasserwelt wieder für uns allein haben können.«
    »Du willst der Basis des Empire Nodros einen schweren Schlag versetzen? Womit beginnt dein Plan?« Darracqs Gesichtsausdruck war unverändert halb skeptisch, halb angespannt.
    »Wie immer mit geduldigem Warten«, antwortete der Terraner, obwohl er innerlich vor Ungeduld fieberte. Auf den ersten Blick wirkte Hedrumeth wie ein Idyll, und verglichen mit Tapasand war das Überleben weniger beschwerlich, aber auch ein geglückter Überfall auf Pembur-Station würde seine Lage nicht entscheidend ändern. Er sah durchaus die Lücke in seiner und Darracqs kühner Planung.
    »Wenn du, Großer Wogenzerteiler, am Abend wiederkommst, wissen wir, was wir als Nächstes zu unternehmen haben.« Rhodan wartete, bis der Translator geendet hatte. »In der Zwischenzeit bitten euch die Nodronen, einige große Fische an Land zu treiben. Das Essen ist knapp geworden.«
    Fisch verdirbt schnell und beginnt am Kopf zu stinken, dachte er in grimmigem Humor.
    Der Magnoraunde antwortete: »Wir tun alles, um unseren neuen Verbündeten das Leben zu erleichtern.« Er klappte krachend die Kiefer zusammen, drehte sich schwerfällig auf der Stelle und begann zu den Klippentürmen hinauszuschwimmen.
    Der Magnoraunde mit den ungleichen Augenflecken hob den Schädel, füllte seine Lungen mit viel Luft und ließ sich an der Stelle, wo der Strand steil in die Tiefe abfiel, langsam absinken. Zuerst streckte der Große Wogenzer-teiler den Hals gerade aus, dann schob er den Körper mit wenigen Bewegungen des Schwanzes und der Flossen vorwärts. In der Tiefe, bei den Muschelhügeln, die sich im Dunkeln erhoben, führte eine der dünnen Strömungsadern vorbei. Sie mündete weit vor dem Schelf der Insel in den mächtigen warmen Strom, der um die Welt führte.
    Ruhig schwamm der Große Wogenzerteiler weiter hinauf und sank tiefer. Als er die Strömung spürte, ließ er sich mitziehen und öffnete, als er im Sog trieb, den Rachen. So laut er konnte, begann er zu reden. Jedes Wort nahm die Strömungsader auf; das tiefe, langsame Knarren begann mit der kleinen Strömung in den großen Meeresstrom zu wandern, der es weiter und weiter mit sich nahm und das Meer damit erfüllte.
    Andere Große Wogenzerteiler hörten die Rufe und verstanden, was der mit den ungleichen Augenflecken

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