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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Vereinbarung hielten, die er mit einem dieser Wesen getroffen hatte.
    »Wir werden euch zur ausgemachten Zeit zum Riff über dem Strand bringen. Endlos oft sind wir alle zwischen den Inseln geschwommen. Sage deinen Männern, Zweibeiner Perry, dass sie kommen sollen. Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    Rhodan wartete, bis das Knarren aufgehört hatte. Die Wogenzerteiler kamen durch die Brandungswellen und hoben ihre Saurierhälse, senkten die Schädel tief herab und legten sie flach auf den Sand. Die schlaffen Kehl-säcke schoben den Sand zur Seite. Ein Rachen nach dem anderen klappte mit feucht-krachendem Schmatzen und dem Aufeinanderklirren der Zähne auf.
    Rhodan rief den wartenden Männern zu: »Geht einfach über die Zunge hinein und setzt euch in den Kehl-sack. Dort drinnen riecht es nicht gut, aber die Wellenzerteiler werden auf dem Weg nach Tapasand ihre Rachen offenhalten.«
    »Los!«, brüllte Darracq. »Stellt euch nicht so an! Und erinnert euch, welche Schritte wir abgesprochen haben! Schneller! Das ist unsere erste, einzige und letzte Chance!«
    Die Nodronen hatten gezögert, blieben vor den Riesenrachen stehen, fassten schließlich Mut und verschwanden, als keiner der Magnoraunden sie angriff oder den Rachen schloss, nacheinander in den tropfenden Höhlungen der Saurierköpfe.
    Einige Hundert Deportierte warteten im Schatten vor den Bäumen und sahen schweigend und mit ungläubigen Gesichtern zu: Jeweils acht, neun oder zehn Männer fanden Platz im Kehlsack. Als sich der untere Abschnitt des Strandes geleert hatte, hoben die Großen Wogenzerteiler ihre Schädel, bogen die Hälse und begannen ihren schwerfälligen Marsch bis zum offenen Wasser.
    »Es ist eine Sache, sozusagen gefressen zu werden und dann festzustellen, man ist gerettet«, meinte Darracq und sah erleichtert zu, wie der Erste Wellenzerteiler mit dem Kopf über den Wogen nach Norden zu schwimmen begann. »Und eine andere, sich freiwillig in den stinkenden Kehlsack zu hocken.«
    »Irgendwie ist mir der Flug mit dem Gleiter auch lieber.« Rhodan betrachtete abschätzend seinen Schatten. Die fünf nodronischen Gefährten schüttelten Sand aus den Uniformteilen und säuberten mit Tuchfetzen das Innere der Stiefel.
    Der Ausguck war, wie immer, doppelt besetzt, denn wenn jetzt ein anderes Team von Tapasand sich in den Kopf gesetzt hätte, Magnoraunden-Jungtiere zu jagen, bräche auf Hedrumeth die Hölle los. Mindesten zwei Stunden lang mußten Darracq, Rhodan und die vier falschen Wächter noch warten ...
    »Ich gehe in den Schatten«, murmelte Rhodan und wischte sich Schweiß von der Stirn. »Es ist nicht einzusehen, warum wir die Wartezeit schwitzend verbringen müssen.«
    »Du hast Recht, Terraner«, antwortete Darracq. »Kommt, Männer. Es genügt, wenn wir kämpfen; wir müssen nicht auch noch Unmengen Schweiß vergießen.«
    Die sechs Männer zogen sich an den Waldrand zurück und ließen sich frisches Wasser bringen. Rhodan trank, schloss die Augen und durchdachte noch ein Mal - das zehnte Mal? - den Plan, der ihn wieder zu Bull und den anderen und damit an eine Stelle bringen sollte, wo er aussichtsreich gegen Cokroide, die Nodronen und ihren galaktischen Herrschaftsanspruch kämpfen konnte.
    Immerhin, dachte er in einem Anflug von Sarkasmus, hatte er einen Gleiter, eine Uniform und einen Thermo-strahler.
    Er war wieder zurückgekehrt in eine Art zivilisierter Umgebung, aber noch lange nicht in die gewünschte Form der Kultur, mit der er etwas anfangen konnte.
    *
    Das Rudel der Großen Wogenzerteiler pflügte in gleichmäßiger Geschwindigkeit durch das Meer, auf die Lagune und die Insel Tapasand zu. Die Körper tauchten unter die Wellen, schoben sich wieder heraus, die Schwänze und die Flossen trieben die Wesen Schlag um Schlag weiter. Die Schädel hoben sich aus dem Wasser, und der Hals und die Brust schoben aufrauschende Wellenberge vor sich her.
    Die Scheibe Draynares begann sich kupfern zu färben und senkte sich in das abendlich aufsteigende Wolkengebirge.
    Weit hinter den Kolossen schwebten beide Gleiter etwa ein Dutzend Meter über dem tiefblauen Meer. Auf einzelnen Wellen erschienen kleine Schaumkronen und vergingen wieder. Der Fahrtwind kühlte die Gesichter der Gleiterinsassen, die schweigend nach vorn starrten und die silbergrauen Wälle des Energie-Riffs zu erkennen versuchten.
    Noch hatten Rhodan und Mogmorgh, die in den feuchten Pilotensitzen vor den Instrumenten saßen, die Wellenzerteiler nicht überholt. Die Gleiter

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