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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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einen fetten Phichi-Gabe-Leckerbissen zermalmt hatte: »Ich habe bereits entsprechende Befehle gegeben. Unsere Fernortung vermag Erstaunliches zu leisten.«
    »Das ist ausgezeichnet, aber auch notwendig, denn hier geht es um Rhodan, den designierten Strategen der Imperialen Königin.«
    Reginald Bull kämpfte jedesmal, wenn einer der Quochten-Offiziere einen fetten, lebendigen Käfer ver-zehrte, mit einer ruckartigen, schwefligsauren Übelkeit. Es widerte ihn in einem Maß an, das er schwer in Worte fassen konnte. Jedesmal bezwang er sich von neuem und dachte an Begriffe wie Xenophobie, Anti-Ekel, andere Planetarier, andere Sitten, gekotzt wird später, oder er vergegenwärtigte sich bei diesen Geräuschen manche Nachmittage an der Azurküste und das Sägen von Zikaden an schrundigen Pinienstämmen.
    Die glitzernden Verbindungskugeln der Uniform klickten und klirrten leise. Sie saßen als Knoten überall dort, wo sich die Maschen kreuzten. Viele der etwa fingerlangen Rauten waren mit dünnem Transglas, kleinen, rautenförmigen Behältnissen, einem Stück feuchtigkeitsabweisenden Gewebes oder einer metallisch glänzenden Platte ausgefüllt, die Schmuck, Rangabzeichen oder schamhafte Bedeckung irgendwelcher Körperteile zu sein schienen. Um die weiten, prallen Hüften trugen alle Offiziere ausnahmslos handbreite Gürtel aus einer Art Kettengewebe. Jede Bewegung rief in der Zentrale ein leises Knistern, Klirren oder Rasseln hervor; Reginald Bull war mittlerweile dagegen abgestumpft, aber noch immer nicht an diese Käfer-Fress-Geräusche. Bull wartete. Die Unruhe in der Zentrale und die Anzahl der Schaltungen, die er beobachten konnte, nahm zu. Er hoffte, dass die Quochten-Schiffen so weit außerhalb des Systems in den Normalraum zurückfielen, dass sie von den Nodronen nicht geortet werden konnten.
    Die Datumsanzeige seines Multifunktionsarmbandes blinkte seit einer Stunde mit den Ziffern des 4. August 1329 NGZ.
    Die gewohnte Erschütterung ging durch den riesigen Diskuskörper. Der kleine Schiffsverband war im virtuellen Ortungsschatten eines Gasplaneten aus dem Linearraum gefallen, und die Diskusschiffe bremsten ihre Fahrt ab. Die Monitore der Fernortung zeigten ein Bild, das Reginald Bull zu sehen befürchtet hatte: der Planet Pembur. Ein Mond unbekannten Namens. Zehn deutliche Echos, die nach Bulls Erfahrung von Leichten Sternenkreuzern stammten.
    Bull sank in seinen Sitz zurück. Die Enttäuschung traf ihn wie ein Hieb. Drei gegen zehn. Keine Chance. Zwischen ihm und der Rettung des Freundes schwebten zehn Sternenkreuzer. Sinnlos, an eine tollkühne Aktion denken zu wollen - sie wären alle tot, ehe sie in die Lufthülle Pemburs einfliegen würden.
    Er schluckte einen Fluch herunter und würgte einige Male, bis er seine Stimme wiederfand.
    »Pembur ist stark bewacht«, sagte Bull. Der Kommandant drehte sich halb herum und musterte ihn aus riesigen Augen.
    »Unverkennbar! Zehn leichte Sternenkreuzer«, sagte er niedergeschlagen, »gegen deren Menge und Feuerkraft unsere drei Schiffe nichts ausrichten können.«
    »Aber die Kreuzer fliegen unterlichtschnell, meinte Bull unschlüssig. Da, auf dem Monitor: seltsame Manöver. Es scheint, als ob ...« Er zuckte mit den Achseln und wischte Schweiß aus seinem Gesicht. Auf einem der holografischen Bildschirme, die über den Sitzen und Terminals angebracht war, war deutlich zu erkennen, dass sich die Raumschiffe bewegten. Raster und Entfernungslinien, vor denen die Echos dahinkrochen, zeigten Bull und den quochtischen Offizieren, dass die Kreuzer von sehr unterschiedlichen Positionen aus einem gemeinsamen Mittelpunkt entgegenflogen.
    Das kann etwas zu bedeuten haben, murmelte Bull im Selbstgespräch. Seine Niedergeschlagenheit, die er beim Anblick dieser Übermacht empfunden hatte, wich vorsichtigem Optimismus und einer Spur vager Hoffnung. Die Kreuzer schienen sich über einem Punkt versammeln zu wollen, der rechnerisch im Zentrum der sonnenbeschienenen Hemisphäre des Planeten stand.
    Die Quochten in den Sitzkreisen redeten aufgeregt miteinander und rasselten mit ihren Uniformen. In dem Stimmengewirr vermochte der Translator nicht zu arbeiten; Reizüberflutung.
    »Wir müssen noch näher herangehen«, sagte Bull. »Dann erst können wir sehen, was im System vor sich geht. Sie scheinen einen Angriff vorzubereiten.«
    »Wen sollten sie angreifen? Ihren eigenen Planeten?«, fragte der Dans Kattin Laop Bloerph herausfordernd.
    Ärgerlich entgegnete Bull: »Weiß ich auch

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