Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
ihrem Ziel entgegen. Weniger grobschlächtig kanonenhaft sind die Zeitumformer der Akonen, mit denen sich lokal allerlei subtile und boshafte Eingriffe in die Vergangenheit erzeugen lassen, um den Lauf der Geschichte zu ändern. Die Terraner wiederum versuchen mit einem Zeitumformer - allerdings vergeblich - eine Zeitbombe in den Robotregenten auf Arkon III zu schmuggeln, um den Rechner vor seiner Fertigstellung zu zerstören. Eine gezielte Zeitkorrektur mit Hilfe eines Nullzeit-Deformators ist auch Perry Rhodans einziges Mittel, den Untergang der Menschheit durch die von der Superintelligenz Anti-ES geschickte PAD-Seuche (Psychosomatische Abstraktdeformation, eine durch Viren erzeugte Mentalitätsveränderung) zu verhindern. Nullzeit-
    Deformatoren haben schon die Meister der Insel als Zeitfallen eingesetzt, um unliebsame Gegner in eine ferne Vergangenheit zu verbannen. In eine solche Falle ist Rhodans Raumschiff CREST III auf dem Planeten Vario getappt.
    • Doch womöglich sind Zeitreisen - sehr langfristig gedacht - auch die einzige Lebensversicherung intelligenter Wesen. Denn irgendwann wird es ungemütlich im Universum. Die Sterne erlöschen, die Materie könnte zerfallen, und vielleicht stürzt der Weltraum in einen Punkt zusammen oder aber wird so schnell auseinander gerissen, dass nicht einmal Atome fortdauern. Pedro F. Gonzâlez-Diaz vom Institut für Mathematik und Grundlagenphysik im spanischen Madrid schlug deshalb 2003 vor, mit Wurmloch-Zeitmaschinen dem Untergang unseres Universums zu entrinnen.
    Solche Szenarien sind nur ein Beispiel für ein allgemeineres Ziel, das Zeitarchitekten verfolgen könnten: Die Erstellung einer neuen, besseren Zukunft. Aber vielleicht verdanken wir ja auch unsere Vergangenheit -oder sogar buchstäblich alles - einer Zeitreise.
    Die Selbsterzeugung des Universums
    Gott erschuf den ganzen Kosmos mit einigen komplizierten Gleichungen. Jedenfalls als eine Hypothese. Denn dieser Gott heißt John Richard mit Vornamen und arbeitet nicht im Himmel, sondern an der Princeton University in New Jersey, und sein Helfershelfer ist nicht Luzifer, sondern der aus China stammende Physiker Li-Xin Li. Auf der Grundlage der Allgemeinen Relativitätstheorie ersannen die beiden Wissenschaftler ein raffiniertes Ursprungsmodell unserer Welt, das sowohl die Schwierigkeit einer Entstehung aus dem Nichts< als auch das gleichermaßen problematische Postulat einer Ewigkeit der Zeit vermeidet, und das doch eine durchgängiges Ursache-Wirkungs-Gefüge voraussetzen kann.
    These der beiden Forscher: Das Universum erzeugte sich selbst mit Hilfe einer Zeitschleife - also quasi durch einen Rückgriff in seine eigene Vergangenheit. »Das Universum ist gewissermaßen seine eigene Mutter«, pointiert es Gott. »Wir glauben, dass das Universum nicht aus dem Nichts entstand, sondern von etwas abstammt, und dieses Etwas ist es selbst.« Wie ist das möglich? »Durch eine Zeitreise. Das Universum könnte eine Geometrie haben, die es erlaubt, in die Vergangenheit zu gehen und sich selbst zu erschaffen.« Unter dem Titel Can the Universe create Itself? veröffentlichte die renommierte Fachzeitschrift Physical Review 1998 tatsächlich die abenteuerliche Überlegung. Der Artikel hatte 155 Gleichungen und 187 Literaturangaben. Aber die Grundidee ist einfach: »In unserem Modell gibt es keinen ersten Moment«, sagt Gott. »Die Allgemeine Relativitätstheorie kann gekrümmte Geometrien beschreiben, in denen ein Universum einen Anfang haben kann ohne einen ersten Moment.«
    Wenn die Zeitschleife eine Nanosekunde währte, besaß
    das Vakuum die Planck-Dichte von 5*10 93 Gramm pro Kubikzentimeter. Bei einer Zeitschleife von lediglich 10 36 Sekunden wäre die Dichte schon so niedrig, dass die
    - noch nicht berechenbaren - Quantengravitationseffekte keine Rolle mehr spielen würden. Auch zeigte sich, dass die Lösung stabil ist. Nachdem sich das Universum selbst erschuf, muss es freilich seine Zeitmaschine irgendwie abgeschaltet haben.
    Bemerkenswert ist, dass die Idee einer Erzeugung des Universums aus seiner Zukunft auch wieder eine Idee ist, die in der Science Fiction schon früher durchgespielt wurde. Stanislaw Lems legendärer Raumfahrer Ijon Tichy beschreibt in der 18. Reise seiner Sterntagebücher (1971), wie er mit ein paar anderen Wissenschaftlern den Kosmos geschaffen hatte, indem er ein Uratom in die Vergangenheit sandte und es explodieren ließ. Weil bekanntlich zu viele Köche den Brei verderben, ist das Universum

Weitere Kostenlose Bücher