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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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fröstelte. Er wünschte, er hätte eine Jacke mitgenommen, oder besser noch, er wäre in der Handelsniederlassung geblieben. Er wollte weg von den
    Nodronen.
    Pratton Allgame lag nichts ferner als das. Neidisch verfolgte Quart Homphé, wie sich sein Begleiter produzierte. Er stolzierte wie ein Pfau durch die Straßen, sah ungeniert den Frauen hinterher und war sich selbst für ein anerkennendes Pfeifen nicht zu schade, als ihnen eine Nodronin in einer Jaffage entgegenkam, dem halb durchsichtigen Schleiergewand, das Frauen auf Partnersuche anlegten. Quart Homphé war überzeugt davon, dass Allgame der Frau gefolgt wäre, hätte Rhodan nicht unbeirrt Schritt gehalten.
    Der Unsterbliche erschien ungerührt von den Nodronen, ganz auf seine Aufgabe konzentriert.
    Homphé fragte sich, wieso er nicht wie Rhodan sein konnte, ein kleines bisschen wenigstens, und sich mit ganzer Seele Dingen widmete, die größer waren als er selbst, anstatt sich in Selbstzerfleischung zu ergehen.
    Nach einer Zeit, die Quart Homphé wie eine halbe Ewigkeit erschienen war, aber laut Chronometer nur eine halbe Stunde umfasst hatte, hielt Rhodan an.
    »Hier muss es sein«, sagte der Unsterbliche.
    Die drei standen vor einem sich nach oben verjüngenden Zeltbau. Er unterschied sich von der übrigen Architektur des Viertels in dem, was ihm fehlte: den Energierampen in die oberen Stockwerke, den Schaufenstern, den Holos, die Käufer in die Läden locken sollten. Die schmalen, sich nach unten verbreiternden Fensteröffnungen erinnerten an Schießscharten. Sie waren abgedunkelt.
    »Sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus«, warf Allgame ein.
    Rhodan zuckte mit den Achseln. »Was hast du erwartet, Pratton? Große Werbeschilder?« Der Terraner trat auf den Eingang zu. »Hoffen wir, dass Erreks Informanten zuverlässig sind.«
    Rhodan hatte kaum zu Ende gesprochen, als einen Schritt vor ihm das Holo einer Sklavin entstand. Ihre Füße waren gefesselt.
    »Was wollt ihr hier?« Sie blickte Rhodan aus traurigen, blutunterlaufenen Augen an.
    Quart Homphé hatte Mühe, ihre dünne Stimme zu verstehen. Der Translator hätte sie für ihn verstärkt, aber sie hatten die Geräte zurückgelassen, da sie ihre Tarnung als Nodronen zunichte gemacht hätten.
    »Weisheit«, sagte Rhodan.
    »Weisheit? Dann seid ihr hier falsch. Weisheit ist unbezahlbar. Geht!«
    Rhodan machte keine Anstalten, ihrer Aufforderung zu folgen. Er griff in die Tasche an seiner Seite. »Nun, wir sind bescheidene Leute. Uns genügt bereits ein Hauch von Weisheit - und wir wissen um ihren Wert.« Der Terraner schob den Stoff der Tasche etwas zur Seite und gab den Blick auf die Clezmor-Schwämme frei, die sie ausfüllten.
    Das Holo flimmerte. »Wieso nicht gleich so?«
    Die Tür glitt zur Seite. Als sie eintraten, erwartete sie bereits das Holo der Sklavin. »Folgt mir!« Im Tippelschritt, das Seil um ihre Knöchel gab ihr nur wenig Spiel, führte sie die Terraner durch das Haus. Es stank. Nach Rauch und hundert anderen, unidentifizierbaren Dingen. Allerdings nicht schlimmer, stellte Quart Homphé fest, als in der AKISCH oder der Handelsniederlassung. Zum wiederholten Male musste er feststellen, dass die Nodronen offenbar eine andere Auffassung von Wohlgerüchen besaßen als Terraner.
    Die Sklavin führte sie in einen kleinen, fensterlosen Raum und löste sich auf. Der Raum war spärlich möbliert, eine Hand voll Truhen stand an einem Ende, der Boden war mit Teppichen ausgelegt. In der Mitte des Raums brannte ein Feuer, dessen Rauch von einer
    Energieglocke eingefangen und abgeleitet wurde. An dem Feuer saß ein Mann im Schneidersitz.
    Er winkte den Terranern zu. »Nur herein! Setzt euch!«
    Der Nodrone war glatt rasiert. Dicke Adern wölbten seine Kopfhaut. Dichtes Brusthaar drängte aus dem -absichtlich? - nachlässig zugeknöpften Hemd.
    »Ich bin Deberken«, sagte er dröhnend. Seine Stimme schien von mehreren Seiten zu kommen. »Was wollt ihr von mir?«
    »Man hat uns gesagt, dass du ein Mann von großem Wissen und noch größerer Umsicht bist«, sagte Perry Rhodan.
    »Ist das wahr?«
    »So wahr, wie wir hier sitzen. Du kennst den Raumhafen. Dort wird von vielen gesprochen, aber von keinem mit so großer Ehrfurcht wie von dir.«
    Quart Homphé folgte fasziniert dem Wortwechsel. Er selbst wäre mit der Tür ins Haus gefallen, seine Ungeduld hätte ihm keine Wahl gelassen. Perry Rhodan wirkte so entspannt, als besäße er alle Zeit der Welt.
    Nach einiger Zeit war Deberken der Schmeicheleien

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