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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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schweigend zurück. Quart Homphé nahm kaum Notiz von seiner Umwelt, zu sehr war er mit sich selbst beschäftigt. Holo-Technik war von jeher das einzige Gebiet gewesen, in dem er sich anderen gleichwertig, ja überlegen fühlte. Und jetzt sollte sein Wissen wertlos sein? Die Welt war ungerecht, insbesondere ihm gegenüber, das hatte er seit geraumer Zeit akzeptiert. Aber es gab Momente, in denen er diese Erfahrung vergaß - nur um kurz darauf brutal erinnert zu werden. Es schmerzte.
    Die drei Terraner hatten beinahe den Landeplatz der Raumhafenshuttles erreicht, als sie laute Schreie hörten. Ihr Ursprung war schnell ausgemacht: Ein Mann in schwarzer Uniform - das Glitzern auf seiner Brust wies ihn als Are’Sam, als Leutnant der nodronischen Heimatflotte aus - zerrte eine Frau über die Straße. Die Frau stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn, warf sich herum, stieß in schneller Folge Verwünschungen aus. Es war vergeblich. Der Mann war beinahe doppelt so breit wie sein Opfer, und er zog sie mit der Unerbittlichkeit eines Bauroboters über das Pflaster.
    »Was geht hier vor?« rief Pratton Allgame. »Was will der Typ mit der Frau anstellen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Rhodan. »Nichts Gutes, fürchte ich.«
    »Das sehe ich auch.« Allgame blickte sich verstört um. Die Passanten gingen ihres Weges, als nähmen sie nicht wahr, was sich vor ihren Augen abspielte. »Wieso hilft niemand der Frau? Sind die Leute blind und taub? Oder zu feige?«
    Der Are’Sam machte Halt und versetzte der Frau mit der flachen Hand einen Schlag, der ihren Kopf ruckartig zur Seite fliegen ließ. Sie wimmerte.
    »Dieser Hund!« stieß Allgame hervor. »Behandelt man so eine Frau?« Er machte Anstalten, der Geschlagenen zu Hilfe zu eilen.
    Perry Rhodan hielt ihn fest. »Pratton, mir gefällt das genauso wenig wie dir, aber wir dürfen uns nicht einmischen. Wir kennen die Hintergründe nicht. Und wir dürfen auf keinen Fall Aufmerksamkeit auf uns lenken!«
    Die Frau hatte aufgehört zu wimmern. Der Are’Sam schleifte sie jetzt wie einen leblosen Sack über das Pflaster. Blut quoll aus aufgeriebenen Hautpartien, hinterließ eine rote Spur auf dem Pflaster.
    Quart Homphé konnte sich nicht erinnern, dem eitlen Allgame seit dem Beginn ihrer Odyssee ein einziges Mal in Gedanken, geschweige denn in Worten zugestimmt zu haben. Aber der Anblick der geschundenen Frau war zu viel für ihn. Allgame hatte Recht, sie durften die Hände nicht in den Schoß legen.
    Homphé rannte los.
    »Quart, nicht!« Rhodans Aufschrei blieb hinter ihm zurück. Die Sticheleien Allgames, seine eigene Angst, in dieser grausamen Zukunft zu stranden, sein Selbsthass, die Furcht vor den Nodronen - Quart Homphé war, als würde er all das in diesem Augenblick zurücklassen, ein neues Kapitel seiner Existenz aufschlagen.
    Er erreichte den Are’Sam. Der Mann hatte den Kopf abgewandt und den Angreifer noch nicht bemerkt. Quart tippte ihm auf die Schulter, bereit, seinem Schicksal ins Angesicht zu sehen.
    Es gelang ihm nicht.
    Noch bevor der Nodrone den Kopf herumgerissen hatte, wurde Quart Homphé von einem harten Schlag in die Seite gefällt. Ein stechender Schmerz stach von seiner Niere aus durch seinen gesamten Körper. Im Fallen sah er, wie eine schlanke Gestalt seinen Platz einnahm.
    Perry Rhodan.
    Der Nodrone musterte den Terraner, der sich vor ihm aufgebaut hatte, von oben bis unten. Er grinste. »Du Wicht willst mir streitig machen, was ich mir genommen habe?« Der Nodrone ließ die Frau los. Ihr Arm sackte kraftlos herunter. »Wie du willst - das Duell wird ein kurzes sein!«

Kapitel 5
    Die Mongaal hatten ihr Lager auf einem Platz auf halbem Weg zum Zentrum von Kion aufgeschlagen. Es war keiner der prachtvollen Plätze, wie Argha-cha sie auf dem Marsch durch die Stadt gesehen hatte. Diese hatten in ihrer Weitläufigkeit mit der Steppe gewetteifert. Auf zahllosen Podesten stellte das Empire von Nodro dort seine Trophäen zur Schau: die von Strahlersalven zerschmolzenen Reste von Kriegsgerät aller Art, um sie herum drapiert die präparierten Leichen der Elenden, die sie gesteuert hatten, Beutestücke, angefangen von edlen Kristallen bis zu glitzernden Hightech-Geräten, und natürlich die Siegessteine, die sprechenden Säulen, die tagaus tagein den Ruhm des Empires besangen. Überall war das Emblem der Zwillingsgötzen zugegen gewesen. Argha-cha hatte sich unwohl gefühlt, von kalten, grausamen Augen beobachtet.
    Nein, der Lagerplatz der Mongaal hatte nichts

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