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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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tief.
    »Deine Befehle?« fragte der Adjutant.
    »Wir stoßen direkt nach Nodro vor. Die Hauptmacht der Quochten folgt uns, sobald sie die Heimatflotte des Empires vollständig ausgeschaltet haben. Fünftausend Einheiten begleiten uns, das sollte genügen.«
    Der weitere Vorstoß glich einem Spaziergang. Die Traumfamnire leisteten ganze Arbeit. Die wenigen Schiffe, die sich ihnen entgegenstellten, taten dies aus Zufall. Ihre Mannschaften waren längst nicht mehr in der Lage, sie zu beherrschen. Bull gab den Befehl, sie links liegen zu lassen.
    Das Feuer der Wachforts war ziellos, und die wenigen Treffer verpufften in den Schirmen der Habitate. Die
    Kugel Nodros auf den Schirmen wuchs zusehends an. Nodro war ein Planet von Erdgröße, aber heißer und trockener. Aus dem All besaß das vorherrschende Braun einen rötlichen Stich, der Bull an den Mars seiner Zeit erinnerte. Mehrere Dutzend große Orbital-Stationen und Raumforts umkreisten den Planeten.
    Innerhalb von Minuten waren die Forts zerstört. Vor ihnen lag das Zentrum des Empires. Wehrlos.
    »Auf geostationären Orbit über der Hauptstadt einschwenken«, befahl Bull. »Landekommandos ausschleusen. Die übrigen Habitate verteilen sich über das restliche System, begleitet von Quochten-Eskorten. Stellt sicher, dass die Montageringe nicht in Aktion treten.«
    Bulls Anweisung hatte zwei Gründe: Er wollte sicherstellen, dass die Psi-Sphäre der Traumfamnire möglichst gleichmäßig über das System verteilt war und eventuell zur Verstärkung eintreffende empiretreue Raumer frühzeitig abgefangen wurden. Und er wollte verhindern, dass die Rebellen das Werk vollbrachten, an dem er eben die Quochten gehindert hatte, und Nodro verheerten. Rache und Vergeltung waren zentrale Kategorien der nodronischen Wertvorstellungen, und die Rebellen hatten dem Empire weiß Gott einiges heimzuzahlen.
    Die Stärke der Landetruppen war bewusst knapp berechnet. Errek hatte versichert, nur die treuesten und besonnensten seiner Männer und Frauen für die Aufgabe ausgewählt zu haben. Kämpfer, die Befehlen gehorchen würden. Wenn es darauf ankam, auch dem, nicht zu schießen.
    Die Landung nahm ihren Lauf. In Rochenjägern fielen die Rebellen über Kion her, und bald zeigten dicke, schwarze Rauchsäulen die Orte an, an denen Widerstand geleistet wurde.
    Die ersten Meldungen kamen herein. Alle Positionen waren wie geplant eingenommen. Nicht mehr lange, und Kion würde ihnen gehören.
    Zum ersten Mal seit Tagen konnte sich Reginald Bull zurücklehnen und sich Angelegenheiten von eher privater Natur widmen.
    Er wandte sich an den Adjutanten. »Bekommen wir das Peilsignal herein?«
    »Klar und deutlich.«
    »Lokalisieren und die Quelle sowie die Umgebung heranzoomen.«
    Es war ein wolkenloser Tag. Die Kameras des Habitats fanden mühelos den Punkt, von dem aus Fran Imiths Ringe ihr schwaches Peilsignal aussandten.
    Das Bild zoomte heran. Bull sah einen großen, runden Platz und in seiner Mitte.
    Er sprang so abrupt auf, dass er um ein Haar das Podest zum Umkippen gebracht hätte. »Das gefällt mir überhaupt nicht!« Er kletterte das Podest herunter. »Steht der Jäger bereit?«
    »Ja. Wie du befohlen hast.«
    »Gut. Wir sehen uns später!« Bull wandte sich zum Gehen.
    »Aber du kannst doch nicht einfach davonrennen!« rief der Adjutant. Zum ersten Mal sah Bull den Mann um Fassung ringen.
    »Tue ich ja auch nicht«, beschied ihm Bull. »Ich renne nicht von wo weg, ich renne wo hin - und zwar so schnell wie möglich!«
    »Aber was ist mit den Kämpfen?«
    »Verlaufen nach Plan. Und die Quochten machen sich in die Hosen vor mir. Führe einfach unsere Pläne durch, dann kann nichts schiefgehen. Und falls doch. meine Maschine hat Funk, Mann!«
    Minuten später löste sich ein Rochenjäger und fiel Kion entgegen.
    Der Ritt mit der toten Etor-tai durch Kion dauerte so lange, dass Argha-chas Trauerlied immer leiser wurde und sich schließlich in ein heiseres Krächzen wandelte, wie es die Sklaven von sich gaben, denen man, wenn durch ihre Nachlässigkeit ein Sturmtier verendete, als Bestrafung die Zunge herausgeschnitten hatte. Als das Mädchen das Lager erreichte, rutschte es entkräftet aus dem Sattel und fiel in Echrod-ors Arme, der an der Spitze der entgeisterten Clansleute auf sie zugerannt war.
    Argha-cha sah nicht, was danach geschah. Sie nahm ihre Umgebung nur noch verschwommen wahr, und Echrod-ors Kopf füllte fast ihr ganzes Sichtfeld aus. Tränen der Sorge flossen ihm aus den

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