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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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hatten. Die Bankreihen, der Gang.
    Das seltsame Energiefeld aus goldenem Funkenregen war endgültig erloschen, das goldene Schneetreiben verweht, die Sicht hatte sich normalisiert.
    Ein weiterer Schrei, diesmal vor Überraschung und Zorn. Bully! Der Mars-Liner kippte zur Seite. Mit einem grässlichen Kreischen schrammte Stahl über harten Fels. Der Aufprall warf Rhodan hoch, nur den Magnetgurten verdankte er es, dass er nicht von seinem Sitz geschleudert wurde. Rasend schnell schlitterte der Liner weiter, bäumte sich einmal auf, dass Rhodan schon befürchtete, er würde auseinander brechen, knallte wieder herunter und blieb endlich liegen.
    Rhodans Gedanken verliefen wieder so schnell und klar wie gewohnt. Sein alter Freund hatte unter dem Einfluss der Temporal-Teleportation die Kontrolle über die Steuerung des Mars-Liners verloren, und sie waren abgestürzt.
    Bedeutete das.?
    Er zerrte an den Magnetgurten, doch sie öffneten sich nicht. Er reckte den Hals, konnte hinter den Scheiben aber nur ein verwaschenes Gelbbraun ausmachen. Endlich fand er den Knopf, mit dem er den Gurt öffnen konnte, und drückte ihn.
    Vorn auf dem Pilotensitz machte er eine Bewegung aus. Reginald versuchte fluchend, sich ebenfalls zu befreien. Fran schüttelte sich benommen, Quart Homphé hing bewusstlos in seinem Gurt, atmete aber. Shimmi gab ein schwaches Stöhnen von sich, Schikago tobte geradezu in ihrem Korb.
    Der Mars-Liner stand schräg auf der Seite. Rhodan kletterte den Sitz hinauf, zog sich hoch, drückte die Nase gegen das Fenster, kniff die Augen zusammen.
    Das verwaschene Gelbbraun war Staub, der um den Liner aufgewirbelt worden war und sich nun langsam wieder senkte. Rhodan sah eine rote Wüste aus Gestein und Sand unter einem rosefarbenen Himmel, dahinter, wie zum Greifen nah, aber wohl etliche Kilometer weit entfernt, ein schroffes Gebirge.
    Der Schotter und das Geröll auf der Ebene waren rot, braun und beige gefärbt und warfen scharfkantige, blauschwarze Schatten. Die Sonne stand als kleine, verwaschene Scheibe nahezu im Zenit.
    Der Mars!, dachte Rhodan. Der Rote Planet!
    Aber er konnte sich nicht völlig sicher sein. Auf keinen Fall befanden sie sich noch auf Balance B, in Mantagir, auf dem Platz der Ewigen Wissenschaft.
    Und viel wichtiger war. wann waren sie? In welcher Zeit?
    Zuerst glaubte er sich zu täuschen, doch dann identifizierte er einen kleinen Punkt, der mit hoher Geschwindigkeit aus dem Gebirge zur Ebene flog, als Gleiter. Er schloss die Augen, öffnete sie wieder, und der Gleiter war noch immer da. Nun konnte er Einzelheiten ausmachen, erkannte er das Modell. Es war gerade einmal zwei Jahre alt.
    Die Gegenwart!
    Unwillkürlich stöhnte Rhodan erleichtert auf.
    Er ließ sich wieder hinab, stand schwankend zwischen den geneigten Sitzreihen, musste sich festhalten, um nicht zu stürzen. Er kämpfte sich zu den anderen vor, sah, dass Fran sich schon um Shimmi kümmerte. Reginald schüttelte sich wie ein verwundeter Stier, stampfte dann ebenfalls herbei.
    »Hilfe ist unterwegs«, sagte Rhodan. »Ich glaube, jetzt haben wir es tatsächlich geschafft.« Er fuhr herum, als ein Hämmern an der Tür erklang, zuckte dann zusammen, als sie aufgerissen wurde und ein Schwall kalter, dünner, aber durchaus atembarer Luft ihn erreichte. Ein junger Mann steckte den Kopf zur Tür herein, sah sie aus großen Augen an.
    »Resident! Das halbe Solsystem befindet sich auf der Suche nach euch! Tifflor und die Unsterblichen.«
    »Was für einen Tag schreiben wir?« unterbrach Rhodan den Soldaten.
    »Ich habe Tifflor bereits informiert, er ist auf dem Weg.« »Tag, Monat, Jahr!« herrschte Rhodan den Mann an.
    »Was.?«
    »Welchen Tag haben wir heute? Ist das so schwer zu verstehen?«
    »Den. den sechzehnten Juli. «
    »Und das Jahr?«
    »Dreizehnhundertneunundzwanzig. Aber.«
    Rhodan hörte nicht mehr, was der Mann sagte. Einen Monat, dachte er. Sie waren nur einen Monat lang fort gewesen.
    Er blickte hinauf in den von zweihundert Kunstsonnen erhellten Himmel. Wir haben es tatsächlich geschafft!
    Seine Erleichterung war grenzenlos, aber auch ein wenig Wehmut überkam ihn. Sie würden nun niemals erfahren, ob der Start des Vaaligischen Schwarms in einer fernen, fernen Zukunft wirklich gelang.
    Falls es sich wirklich um ihre Zukunft handelte, was er nach dem Gespräch mit Lishgeth on Paz immer stärker bezweifelte.
    Sie wussten nicht, wie es in der fernen Zukunft um die Aktivitäten der Kosmokraten bestellt war, ob sie den

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