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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Vaaligischen Schwarm überhaupt dulden oder seine Reise schon nach kurzer Zeit unterbinden würden. Allein die Zeitdifferenz ließ keinerlei gültige Vorhersage zu.
    Angesichts der langen Reaktionszeiten aber, die kosmischen Entitäten nun einmal zu eigen waren, könnte die Reise des Vaaligischen Schwarms buchstäblich sehr, sehr lange dauern.
    Rhodan trat aus dem Gleiter. Seine Schuhe wirbelten Staub auf, ansonsten fühlte der Boden sich nicht anders an als der von Balance B.
    Shimmi folgte ihm hinaus, gestützt von Quart Homphé, den Korb mit Schikago fest umklammernd. Und dann kamen Reginald Bull und Fran Imith, Hand in Hand.
    Rhodan lächelte. Der Anblick entschädigte nicht für alles, aber für vieles. Er bezweifelte nicht, dass die beiden die nächste Gelegenheit nutzen würden, um einfach zu verschwinden und ein paar Tage unbelastet und privat gemeinsam zu verbringen.
    Auch wenn er befürchtete, dass diese Gelegenheit noch etwas auf sich warten lassen würde. Der Alltag des Jahres 1329 NGZ hatte sie wieder.

Epilog
    Errek Mookmher war erleichtert, den Befehl erteilt zu haben, die Ortungsinstrumente der STERN VON NODRO entsprechend zu justieren. Der nodronische Verstand konnte zwar Berechnungen anstellen, was dieses Ereignis bedeutete und für Folgen haben würde, vorstellen konnte er es sich aber nicht.
    Der Hyperraum riss auf, und das Dröhnen der Triebwerke und Energieanlagen war plötzlich nicht mehr zu hören. Ein anderes, viel mächtigeres Geräusch brach wie eine Sturmflut über das Schiff herein. Die in der Zentrale stationierten Strukturtaster schlugen unter ohrenbetäubendem Krachen bis zum Anschlag und darüber hinaus an. Wären sie nicht mehrfach gesichert worden, wären sie durchgeschlagen und explodiert.
    Das Schiff vibrierte so heftig, dass die Zelle der STERN VON NODRO bis an die Grenzen der Bruchfestigkeit belastet wurde. Es war, als begännen Tausende von Glocken gleichzeitig auf engstem Raum zu schlagen.
    Und das, obwohl wir einen angeblich ausreichenden Abstand halten, dachte der ehemalige Rebell.
    Die gewaltigen Hiebe ständig neuer Strukturerschütterungen schienen das gesamte Gefüge von Raum und Zeit zum Zusammenbruch zu bringen, als in mehreren Wellen Zehntausende Sonnen, Planeten und Raumschiffe aus dem Hyperraum ins Standarduniversum eindrangen und Stofflichkeit zurückgewannen. Ein Gebilde von 6.326 Lichtjahren Länge entstand. Es war umgeben von einem schwachen Schimmer, der sich aus zahllosen Blasen und Halb-sowie sonstigen Kugeln zusammensetzte.
    Da die STERN VON NODRO sich nun innerhalb des Gebildes befand, hätte Errek es auch mit bloßem Auge ausmachen können, denn sein gesamtes Raum-Zeit-Gefüge war ja transportiert worden, nicht nur die einzelnen Sonnen, Planeten und Raumschiffe darin. Aber er gab sich mit den Holodarstellungen zufrieden. Bei ihnen sorgten Filter dafür, dass das Gleißen, das abrupt die gerade noch vorherrschende Schwärze des Alls ersetzt hatte, einigermaßen erträglich blieb.
    Die schimmernden Halb- und Viertelkugeln reihten sich in lichtjahregroßen Ballungen aneinander, umgaben Sterne und gruppierten sich erneut um.
    Errek Mookmher empfand Ehrfurcht davor, wie präzise und punktgenau der Sternenschwarm sein vorbestimmtes Etappenziel erreicht hatte. Und das nach all den Unbilden, den Schwierigkeiten, die sie gerade erst überwunden hatten!
    Das Gebilde bewegte sich nun mit der Hälfte der Lichtgeschwindigkeit parallel zur Hauptebene der Galaxis, aber 13.000 Lichtjahre unter ihr, ein kristalliner Wurm ungeheuren Ausmaßes, der sich in das Glitzern des Sternenmeers bohrte, erfüllt und durchdrungen vom Leuchten der integrierten Sonnen, bis er dann von einem neuen Lichtspiel umgeben wurde, einem grünlichen Flirren, das in den Augen schmerzte.
    Noch größere Ehrfurcht flößte der Schwarm selbst ihm ein. Um nichts in der Welt hätte er sich das unglaubliche Erlebnis entgehen lassen, wie der Schwarm materialisierte und das Nodro-System in sich aufnahm.
    Dafür hatten sie gekämpft, sie alle, die Karmuuch, die Treikiden, die Rmedi, die Riana, die Jifften, die Irchy-Ba, die Abosselua, die T'manake. In erster Linie natürlich die Wissenschaftler von
    Cor'morian, aber auch ein Großteil der Nodronen, all jene, die sich nicht von wenigen Blendern hatten mitreißen lassen, die für ein Miteinander aller Völker Vaaligos eintraten und nicht die Herrschaft über die anderen suchten.
    Die Lebensboten, dachte er. Sie alle waren die Lebensboten, die Intelligenz

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