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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Hinrichtungen war ebenfalls die Peitsche von Nodro - die für Exekutionen jedoch mit speziellen, lediglich einem Molekül dicken Schnüren bezogen wurde. Der Henker, der mit der Peitsche von Nodro arbeitete, zerlegte mit dem ersten Schlag seinen Delinquenten regelrecht in Scheiben.
    Cokroide holte mit der Peitsche aus.
    Und sah Verzweiflung im Gesicht der Ordonanz. Verzweiflung, und eine Spur von Hoffnung.
    Die Ordonanz hatte zwei Chancen.
    Einerseits, dass es sich um eine normale Peitsche handelte.
    Andererseits, dass Axx Cokroide kein Meister seines Fachs war, denn wenn man als Henker mit der tödlichen Peitsche arbeitete, musste man schon ein ausgebildeter Experte sein. Die Schnüre der Peitsche waren nicht gesichert. Wer zu stark schlug, riskierte, den eigenen Arm zu treffen und zu zerfetzen.
    Was praktisch niemals geschah. Aber für die Delinquenten galt es als einzige Chance. Wer die Peitsche überlebte, war frei.
    Die Angst im Gesicht der Ordonanz war widerlich.
    Cokroide schlug zu.
    Was mag dieser unwürdige, kleine Nodrone jetzt denken?, fragte sich Cokroide. Vielleicht ist es eine normale Peitsche? Vielleicht schlägt er zu stark zu?
    Axx Cokroide lächelte verächtlich. Er wusste genau, was er tat.
    Der Schlag traf perfekt. Und die Peitsche war natürlich mit lediglich einem Molekül dicken Schnüren bezogen.
    Die Ordonanz stand einen Augenblick lang da wie erstarrt. Sie nahm den eleganten Schwung der Peitsche einfach nur wahr, sah den Boten an.
    Voller Hoffnung.
    Und Verzweiflung.
    Noch lange, nachdem die Peitsche die Ordonanz getroffen hatte, stand der Mann schier reglos da. Cokroide fragte sich, ob in seinem Blick die Hoffnung oder die Verzweiflung überwog.
    Dann brach der Nodrone in Streifen geschnitten zusammen. Unnatürlich langsam, wie in einem Trick-Holo für kleine Kinder.
    Cokroide wandte sich von den Fleischbrocken ab, betrachtete die Holos des Schwarms und stellte fest, ganz kurz und beiläufig, dass er nicht einmal wusste, wie der Name dieser Ordonanz war.
    Oder gewesen war.
    Ich bin Coshwan on Ker, ein Tambu. Man nennt uns auch >die Wissenschaftler von Cor'morian<. Wir sind eines der Erbauer-Völker des Vaaligischen Schwarms, vorgesehen als Wächter des Schwarms, als graue Eminenzen im Hintergrund.
    Wir sind anders als die anderen, doch das gilt für uns alle. So unterschiedlich wir auch sind, gemeinsam werden wir etwas schaffen, das größer ist als die Summe seiner einzelnen Bestandteile.
    Wir Tambu sind ein friedliches Volk. Wir wirken manchmal sogar sehr, sehr müde und kraftlos. Wir sind fragile Vogelabkömmlinge mit breiten Schultern, einer Tonnenbrust und dünnen Beinen, werden bis zu einen Meter und achtzig groß und bis zu 500 Jahre alt. Wir gelten als höchste moralische Instanz im Schwarm. Nur uns ist es möglich, sechsdimensionale Vorgänge bis zu einem gewissen Grad zu begreifen. Schon die Beherrschung der fünfdimensionalen Technik macht uns zu den technologisch führenden Intelligenzen von Vaaligo.
    Was wird geschehen, wenn der Schwarm in Betrieb genommen wird und in die Weiten der Galaxis Vaaligo und darüber hinaus zieht? Es gibt Legenden, denen vielleicht ein Fünkchen Wahrheit zugrunde liegt. So soll es immer wieder Schwärme gegeben haben, die durch das Universum ziehen. Erbaut wurden sie angeblich im Auftrag übergeordneter Instanzen, deren Wesen sich unserem Verständnis entzieht, und ihre Aufgabe war es, Intelligenz zu fördern und zu verbreiten. Dazu sollte die Manipulation der fünfdimensionalen Feldlinien-Gravitationskonstante dienen.
    Das ist mein Traum. Ich glaube, dass unsere Galaxis zu einem Teil des Universums gehört, in dem das Leben langsam ausstirbt. Wenn es uns gelingen sollte, neues Leben zu schaffen und mit Intelligenz zu versehen, erfüllen wir womöglich einen Schöpfungsplan, den zu erfüllen wir vielleicht überhaupt nur geschaffen wurden.

1. Kapitel
    In der KAPORNE sah es wie in einem Nest aus. Jedenfalls kam Perry Rhodan sich vor wie in einem Nest.
    Nicht, dass die Räume des Kreuzers mit Zweigen oder weichem Flaum gepolstert gewesen wären. Aber sämtliche Räume und Gänge schienen gerundet zu sein. Rhodan war eckige Boden- und Deckenwinkel gewöhnt, hier fand er Rundungen vor, die zwar verhinderten, dass man den Raum optimal nutzen konnte, aber einen Eindruck von Behaglichkeit vermittelten, der auf den Terraner irgendwie anheimelnd wirkte.
    Ansonsten erblickte Rhodan, wie in jedem anderen Raumschiff auch, Metall, aber auch Vaaligisches

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