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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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ausgefallen oder zumindest gestört zu sein, jedenfalls reagierte sie nicht schnell genug, und so hatte Axx das Gefühl, als würde er in rabenschwarzer Nacht unvermittelt in eine explodierende Sonne blicken.
    Er hoffte kurz, dass Ankya etwas mehr Glück als er gehabt hatte. Da sie einige Schritte hinter ihm gestanden hatte, musste sein Körper einen Großteil des Lichts von ihr abgeschirmt haben. Sie musste zwar auch geblendet worden sein, vielleicht aber nicht im gleichen Ausmaß wie er. Und vielleicht würde dieser Umstand ihr Leben retten.
    Schemenhaft sah Axx die beiden Kampfroboter, die noch immer auf sie schossen. Und aus dem Augenwinkel erhaschte er einen Blick auf Ankya. Kaltblütig kauerte sie sich nieder, um ein kleineres Ziel zu bieten. Gleichzeitig riss sie den Handstrahler aus dem Gürtel und feuerte.
    Und traf.
    Der erste Hochenergiestrahl durchbohrte das breite Brustteil des Kampfroboters und zerstörte wichtige Aggregate im Inneren der Maschine. Der zweite Schuss gab dem Roboter den Rest. Etwas ex-plodierte in ihm, Trümmer flogen, und die Kampfmaschine kippte langsam, wie in Zeitlupe, zur Seite und schlug dann krachend auf dem Boden auf.
    Axx blieb auch nicht untätig. Als er sich zur Seite warf, prallte er fast gegen den zweiten Kampfroboter. Er streifte die Maschine mit dem linken Oberschenkel, kam dann auf dem Rücken zu liegen. Trotz des Schmerzmittels schien der gebrochene Arm glühende Lava durch seinen gesamten Körper schießen zu lassen.
    Der Kampfroboter folgte seinen Bewegungen und drehte sich auf der Stelle, bis seine eingebauten Waffen ihr sich windendes Ziel erneut anvisiert hatten. Diese Sekundenbruchteile genügten Axx. Obwohl er noch immer kaum etwas erkannte, hatte er sich eingeprägt, wo sein Gegner stand. Mehr noch, irgendwie schien er es zu ahnen, mit einer instinktiven Sicherheit, die ihn selbst überraschte, als verfüge er in dieser kritischen Situation über einen sechsten Sinn, dessen einziges Interesse sein Überleben war.
    Schon längst hatte er die Waffe gezogen. Er erwiderte das Feuer. Der erste Schuss verfehlte den Roboter, erhellte die Umgebung aber so weit, dass er die Umrisse einer massigen Gestalt ausmachen konnte.
    Der nächste Schuss saß.
    Der Strahl fuhr in den >Unterleib< des humanoiden Roboters. Einen Moment lang geschah gar nichts, doch dann kam es zu einer Explosion, die den gesamten Torso zerfetzte. Trümmer schossen durch die Luft, und der zweite Kampfroboter teilte das Schicksal seines Gefährten und sackte in sich zusammen, praktisch nur noch aus Armen, Beinen und Kopf bestehend.
    Das war zu einfach, fand Axx. Wieso verfügten die Kampfmaschinen nicht über Schutzschirme? Zwar konnten 5-D-Schirme bei kleinen Objekten wie Beibooten oder auch Kampfrobotern in dieser Größe nicht mehr mit Energie versorgt werden und waren somit nicht praktikabel, doch ein konventioneller Schutzschirm hätte es hier auch getan.
    Als rauchendes Wrack schlug der Roboter auf dem Boden auf.
    Axx atmete tief durch.
    »Das war knapp«, vernahm er Ankyas Stimme.
    Nur langsam gewöhnten sich seine Augen wieder an die Dunkelheit des Raums, die von dem durch das Schott fallende Licht nicht mehr erhellt wurde. In der Infrarotortung zeichneten sich die Trümmer des Roboters als hell leuchtende Illuminationspunkte ab, aber der Rest der Örtlichkeit schien weiterhin aus wabernden Schlieren zu bestehen.
    Und warum versagt die Anzugtechnik genau im entscheidenden Augenblick?
    Ankya stieg vorsichtig über die beiden zerstörten Kampfroboter hinweg. Langsam schien sich ihr Blick zu klären. »Ungebräuchliche Modelle«, sagte sie. »Rebellentechnik. Die Blechkumpel haben annähernd humanoide Form. Zwei Arme, zwei Beine. Allerdings bewegen sie sich auf Rollen. Die sind bestimmt ganz schön flink, nicht wahr, Axx?«
    Er stöhnte unterdrückt. »Im Moment ist mir das ziemlich egal.« Er richtete sich auf dem Boden in eine sitzende Position auf und nahm seinen Kampfhelm ab. Vorsichtig betastete er seine Augen, blinzelte mehrmals, um Tränenflüssigkeit abzusondern.
    Ankya kniete neben ihm nieder und nahm seinen Kopf in beide Hände. »Lass mal sehen. Scheint aber alles in Ordnung zu sein. Augenblick mal.« Sie kramte aus einer Tasche eine kleine Stablampe hervor und hielt sie vor sein Gesicht. Auf ihren Fingerdruck leuchtete die Lampe auf.
    Axx zuckte zurück. »Bist du verrückt geworden?«
    »Keinesfalls«, entgegnete Ankya. Sie klang irgendwie zufrieden. »Deine Pupillen reagieren. Die

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