PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton

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und in die Weiten der Galaxis Vaaligo und darüber hinaus zieht?
    Ich weiß es nicht. Ich bin ein Noy und habe einen Eid geleistet. Bei der Kraft meines Herzens habe ich den Herren von Nodro Treue geschworen, den Lenkern des nodronischen Empires, den Boten nodronischer Dominanz, den Zwillingsgötzen des Empires.
    Die Zwillingsgötzen sind tot, ermordet von feigen Attentätern. An die Stelle der Götzen ist ein neuer Herrscher getreten, Axx Cokroide, der bisherige Oberbefehlshaber sämtlicher Truppen des Empires. Er wird ihr Erbe bewahren. Ich werde ihm folgen, notfalls auch bis in den Tod.

3. Kapitel
    »Ortung! Eine Einheit der Nodronen!«
    Perry Rhodan achtete kaum noch auf die Meldungen des Orterchefs der KAPORNE und die Alarmtöne, die dann durch das Schiff hallten. Sie erklangen seit einer ganzen Weile fast im Zehn-Sekunden-Takt. Und das, obwohl die KAPORNE eigentlich noch gar nicht ins absolute Kerngebiet rings um Balance A eingedrungen war.
    Der Umstand, dass die Instrumente der KAPORNE offensichtlich viel empfindlicher waren als ihre Gegenstücke in den Kriegsschiffen der Nodronen, trug auch nur unwesentlich zu seiner Beruhigung bei. Doch bislang hatten sie jedes Mal Glück gehabt. Sie hatten jedes Mal aus weichen und beidrehen können, bevor die Nodronen sie entdeckt hatten.
    Auf Dauer wird dieses Spielchen nicht gut gehen, dachte Rhodan. Wir müssen uns etwas einfallen lassen.
    »Wir haben das ZentraBalance-System jetzt in der Fernortung«,
    sagte der Tambu, der links hinter Lishgeth on Paz saß, und rief ein Hologramm auf.
    Rhodan atmete tief ein, kniff die Augen zusammen und beugte sich vor. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Bull es ihm gleichgetan hatte. »Könnt ihr vergrößern?« flüsterte er heiser.
    Der Tambu tat ihm den Gefallen.
    Rhodan stieß den Atem wieder aus. Im ersten Augenblick nahm er nur die hellblaue Gigantsonne ZentraBalance wahr, ein Riese, der alles andere in den Schatten stellte und unbedeutend werden ließ. Sein Licht erfüllte das gesamte Holo, ließ es unwirklich erscheinen. Leerer Weltraum, in einen blauen Schein gehüllt.
    Eine optische Täuschung, wurde ihm klar. Das Licht der Korona...
    Eine weitere Vergrößerung, und nun konnte er deutlich den einzigen Planeten ausmachen, der um die blaue Riesensonne kreiste, Balance A.
    Ist sie es?, fragte er sich. Ist das unsere Erde?
    Die Erde in einer Milliarde Jahren.?
    Neben ihm bewegte sich Bull, reckte den Hals, als könne er die Welt dann besser sehen. Reginald schien etwas sagen zu wollen, doch heraus kam nur ein Krächzen.
    Die Erde.
    Rhodan warf einen Blick auf das Datenholo. Der Planet umkreiste den Blauen Riesen in einer Entfernung von 82 Milliarden Kilometern, im Gegensatz zu den 150 Millionen, die die Erde von der Sonne entfernt war. Gewesen war. Aber das hatte nichts zu bedeuten, der Himmelskörper war künstlich in die Umlaufbahn um sein Zentralgestirn gebracht worden. Daher konnte auch die Rotationsdauer keine weiteren Aufschlüsse geben, die hier 32,6 Stunden und nicht 24 wie bei der alten Erde betrug, genauso wenig wie die mittlere Temperatur von 29,5 Grad Celsius.
    Durchmesser 15.611 Kilometer, las er, im Gegensatz zu den 12.757, die die Erde damals gehabt hatte, und auch die Schwerkraft hatte
    sich verändert, war um 0,18 Gravos auf 1,18 gestiegen.
    »Ist das möglich?« flüsterte Rhodan. Konnte der Durchmesser einer Welt im Verlauf von einer Milliarde Jahren um 3.000 Kilometer zunehmen? Dass sich dann auch die Schwerkraft veränderte, war klar.
    Er konnte den Blick nicht von dem Holo lösen, sog ihn gierig auf. Ein blauer Planet, mit einer weißen Eiskappe am Südpol, über der sich langsam Wolkenwirbel drehten. Darüber ein Kontinent, bei dem es sich um Afrika handeln konnte, darüber wiederum das ehemalige Europa, beide grün und braun gefleckt.
    Rhodan wusste nicht, was er erwartet hatte. Vielleicht, dass sich eine innere Stimme bei ihm meldete, ihm sagte: Ja, das ist die Erde!, dass er den Planeten zweifelsfrei erkannte, nur weil er auf ihm geboren war? Dass sein Blut es ihm verriet, seine Gene?
    Enttäuscht lehnte er sich wieder zurück. Ja, diese Welt könnte durchaus mit der Erde identisch sein. Aber sie musste es nicht, die Werte waren doch zu unterschiedlich. Ob dies wirklich die Erde war oder nicht, würde sich ohne weitere Informationen, ohne weitere Daten nicht endgültig entscheiden lassen.
    Und diese Informationen und Daten waren im Verlauf von einer Milliarde Jahren untergegangen.
    Reginald sah ihn an.