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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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seiner Uniformjacke, riss eine Handfeuerwaffe hervor.
    »Komm schon!« flüsterte er. Das Infrarotvisier schien sein Flehen zu erhören. Ein hellerer Schatten tastete sich zu ihm heran, nein, zwei. Axx erkannte nicht genau, worum es sich handelte, doch ihm genügte die Tatsache, dass sie sich bewegten.
    Er entsicherte die Waffe.
    Keine Sekunde zu früh. Aus der Finsternis schnellten zwei peitschenähnliche Stahltentakel auf ihn zu. Ohne das Visier hätten sie ihn mühelos gepackt. Axx warf sich zur Seite und schoss. Der eine Tentakel wurde in der Mitte durchtrennt, während der andere nur um Zentimeter an seiner Schulter vorbeipfiff.
    Ehe Axx erneut feuern konnte, zog der Metalltentakel sich wieder zurück. Das Infrarotvisier bildete die Greifarme nur schemenhaft ab. Er konnte nicht erkennen, woher sie gekommen waren.
    Als er erneut ein Geräusch hörte, diesmal ein dünnes Pfeifen, war es zu spät. Sein unsichtbarer Gegner hatte die Position gewechselt und griff von der Seite an. Axx schrie auf, als sich mit einem schmerzhaften Ruck der Tentakel um seinen Oberkörper wickelte und seine Arme an die Seite drückte. Er konnte nicht einmal den Strahler heben. Die Waffe fiel aus seinen kraftlosen Fingern und prallte scheppernd auf den Boden.
    Er versuchte, sich zur Seite zu werfen, aber der eiserne Greifarm hielt ihn unbarmherzig fest und verstärkte den Druck. Axx spürte, wie ihm langsam die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Er wappnete sich innerlich gegen den zu erwartenden Ruck, der ihn unweigerlich von den Beinen holen musste.
    Doch die heftige Bewegung blieb aus. Axx schrie auf, als ein glutroter Strahl die Finsternis zerteilte und den metallenen Tentakel keine zwanzig Zentimeter vor ihm durchtrennte.
    Und atmete dann tief durch, als eine nur zu vertraute Stimme durch die Dunkelheit hallte. »Dich kann man auch keinen Moment lang allein lassen, Axx.«
    Ankya Fatichai!
    Die Are'Sam stieß den leblosen Robottentakel mit dem Fuß aus dem Weg. »Das hätte leicht ins Auge gehen können.«
    »Es ist ins Auge gegangen«, sagte Axx. »Wir haben nicht schnell genug reagiert. Jetzt sind wir von den anderen getrennt und auf Gedeih und Verderb der Varsonik ausgeliefert, die hier alles unter Kontrolle hat. Kein angenehmer Gedanke.«
    »Nein. Aber wir können es im Augenblick nicht ändern. Lass mal sehen.« Sie kniete neben ihn, öffnete vorsichtig seine Uniformjacke und streifte behutsam den Ärmel zurück.
    Axx stöhnte vor Schmerz auf.
    »Du hast Glück gehabt«, sagte Ankya schließlich. »Scheint ein glatter Bruch zu sein. Tut es weh?«
    Axx knurrte etwas zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    »Glaub ich gern«, meinte Ankya und half ihm wieder in die Jacke. Sie holte ihr Erste-Hilfe-Set hervor und injizierte ihm ein schmerzstillendes Medikament, das gleichzeitig als Kreislaufstabilisator fungierte.
    Axx' Gesicht bekam wieder etwas Farbe. »Wo sind wir hier gelandet?«
    Sie lachte humorlos. »Das wüsste ich auch gern. Verdammt, musste das passieren?«
    Axx enthielt sich jeder Antwort. Was hätte er auch sagen sollen? »Hoffentlich sind die anderen ebenfalls so glimpflich davongekommen.« Er deutete auf den gebrochenen Arm, den Ankya gerade provisorisch schiente.
    »Das nennst du glimpflich?« Sie beendete ihre Arbeit und überprüfte den Verband mit einer kräftigeren Bewegung, als es eigentlich nötig gewesen wäre. »Geht es so?«
    Er biss die Zähne zusammen. »Wir hätten tot sein können.«
    Sie befestigte den geschienten Arm an Axx' Waffengürtel. Er stand vorsichtig auf, nun stöhnte er unterdrückt. »Verdammt, ich fühle mich, als hätte mich ein Bodengleiter überrollt.«
    Ankya runzelte verständnislos die Stirn.
    »Hast du noch nie von dieser Welt gehört?« fragte er und winkte dann ab. »Schon gut. Vergiss es. Bei Gelegenheit erkläre ich es dir. Es geht schon. Es muss gehen.«
    »Gut.« Er griff mit der unverletzten Hand in eine Tasche seiner Montur, zog die Hand wieder heraus, streckte den Arm aus, als wolle er sie berühren. »Danke.«
    Sie trat einen Schritt zurück, als wolle sie der Berührung ausweichen, drehte sich dann um. Seine Hand streifte lediglich ihre Schulter.
    Axx sah sich um. Sie standen in einer großen, fast leeren Halle. Hinter ihnen befand sich die Rampe, die sie hierher befördert hatte.
    »Da kommen wir nie rauf«, stellte er fest. »Aber da hinten scheint es einen Ausgang zu geben. Sieht aus wie ein Schott. Vielleicht lässt es sich öffnen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Werden wir

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