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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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hier verrotten.« Keine gute Alternative, Axx!
    »Also los! Mal sehen, was sich die Varsonik noch alles für uns ausgedacht hat. Ich fürchte, es wird uns nicht gefallen.«
    »Falls es diese Varsonik überhaupt gibt.« Axx versuchte, den Schmerz in seinem Arm zu ignorieren, trotz des Medikaments gelang es ihm nicht vollständig. »Außerdem. Varsoniken müssen programmiert werden. Warum sollten die Rebellen diese Station mit zwei Varsoniken ausgerüstet haben, von denen eine nur eine Attrappe ist? Um zwei Dutzend Noy der Zwillingsgötzen in eine Falle zu locken? Das ergibt doch nicht den geringsten Sinn. Nein, hier stimmt etwas nicht.«
    Ankya nagte an ihrer Unterlippe und nickte dann düster. »Ich kann mich deinen Argumenten nicht entziehen. Und in einem Punkt gebe ich dir Recht: Ich sehe nicht den geringsten Sinn darin.«
    »Aber es hilft alles nichts, wir müssen hier raus. Wenn wir uns freikämpfen, können wir den anderen vielleicht helfen.« Und hinter das Geheimnis dieser Station und dieser seltsamen Mission kommen, fügte er in Gedanken hinzu, denn dem galt nun sein eigentliches Interesse. Und wenn ich dabei mein Leben verlieren sollte - ich will erfahren, was hier gespielt wird.
    Ankya atmete tief ein. »Worauf wartest du?« Sie nickte ihm aufmunternd zu.
    Axx ging langsam los. So schwer es ihm auch fiel, er versuchte, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Er nahm sie nur verschwommen wahr, wie durch einen Filter, der sämtliche Helligkeit unnatürlich dämpfte.
    Seine Partnerin blieb einige Schritte links hinter ihm zurück. So konnte sie ihn decken und ihm, wenn nötig, den Rücken freihalten -eine altbewährte Strategie, die sie schon in den ersten Tagen ihrer Ausbildung eingeübt hatten.
    Noch immer vermochte Axx lediglich dank seines Infrarotvisiers zu sehen, es herrschte fast völlige Finsternis. Er konnte nicht einmal abschätzen, wie groß der Raum war, in den es sie unfreiwillig ver-schlagen hatte.
    Unvermittelt tauchte eine graue Mauer vor ihm auf, ein Wall aus etwas dunkleren Schwaden als denen, die sein Sichtfeld bestimmten. »Eine Wand«, murmelte er und k niff die Augen zusammen.
    Er hatte dem Umstand, dass Nodronen schlechtere Augen als die meisten anderen Völker Vaaligos hatten, nie große Bedeutung beigemessen. Ihre Fernsicht war nicht besonders gut, und sie konnten weniger Farben voneinander unterscheiden als Angehörige anderer Spezies. Diese Tatsache machte sich zwar kaum im Alltag, aber doch in Grenzsituationen wie dieser bemerkbar.
    Jetzt wünschte er sich, dem wäre nicht so.
    Vor ihm schien sich tatsächlich eine fugenlose, durchgehende Fläche zu erstrecken. Vorsichtig näherte er sich ihr, bis er sie berührte. »Mal sehen, welche Form unser Gefängnis hat«, murmelte er, hauptsächlich, um sich selbst Mut zu machen, und tastete sich mit der linken Hand an der Wand entlang. Ankya hielt einen Meter Abstand und folgte ihm.
    Die Handschuhe behinderten ihn zwar, aber Axx glaubte nach einigen Metern trotzdem, eine Fuge zu ertasten. »Hier ist etwas«, murmelte er. »Vielleicht ein Schott!«
    »Sei vorsichtig«, sagte Ankya, doch ihre Worte wurden schon von einem dumpfen Grollen überdeckt. Axx spürte eine Bewegung und sprang zurück. Eine gleißende Lichtflut schien über ihn hinwegzuspülen.
    Er riss die Hände vors Gesicht, um nicht geblendet zu werden, aber es war bereits zu spät. Die ausgefeilte Technik der Infrarotvisiere, die es ihm ermöglichte, in der Dunkelheit des Raums zu sehen, konnte die plötzliche Helligkeit nicht dämpfen. Einen Moment lang war Axx praktisch blind.
    Er zwang sich, die Augen wieder zu öffnen. Unter einem Tränenschleier machte er eine wuchtige Maschine aus, die sich aus dem gerade geöffneten Schott schob. Ein Kampfroboter, über zwei Meter groß, und hinter ihm zeichnete sich der Umriss eines zweiten ab.
    Axx stieß noch einen Warnschrei aus, doch schon eröffneten beide Roboter das Feuer. Eine todbringende Energieflut peitschte Axx und Ankya entgegen. Er machte sie als grelles Licht inmitten einer verschwommenen, grauen Umgebung aus.
    Er reagierte instinktiv. Blindlings warf er sich vor, krümmte sich zusammen und rollte sich ab. Der Strahl verfehlte ihn um Zentimeter. Ehe der Kampfroboter das Ziel erneut anvisieren konnte, kam Axx wieder auf die Füße und warf sich zur Seite, noch vom Schwung seiner Rolle getragen.
    Er war noch immer so gut wie blind. Rote Schlieren tanzten vor seinen tränenden Augen. Die Automatik des Infrarotvisiers schien

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