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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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nicht mehr der Bote der Zwillingsgötzen, die Zwillingsgötzen sind tot. Ich bin nicht mehr der Beherrscher des Schwarms, der Herr über Intelligenz oder Dummheit, der Schwarm wird umkämpft. Aber ich bin noch Axx von den Cokroiden. Wie sonst soll sie mich also anreden?
    »Was willst du?« sagte er nachsichtig. »Mir mitteilen, dass die Desertionswelle unter meinen Leuten zu einer Flut angewachsen ist, die meine Herrschaft in den Schaltanlagen von Balance B hinwegschwemmt?«
    »Clansführer, uns.«
    Er hob die Hand, damit sie verstummte, und rief einige Holos auf. Die letzten Nodronengarden, die ihm verblieben waren, räumten soeben das Feld. »Wie heißt du eigentlich?«
    »Tonka, Herr.«
    Tonka. Wie Pelmids Freundin, die er zur Justizministerin gemacht hatte, nachdem ihr Vorgänger im Amt bei einem ganz ähnlichen. Unfall ums Leben gekommen war. Und die dann bei einem Verkehrsunfall gestorben war, noch bevor sie ihr Amt antreten konnte.
    Vielleicht habe ich den Bogen überspannt, dachte er. Vielleicht war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Vielleicht ist Pelmid deshalb verschwunden.
    Wenn er sie je wieder in die Finger kriegen würde. Aber er glaubte nicht mehr daran.
    Nun ja. Er sah kein Zeichen darin. Tonka war ein gebräuchlicher
    Name unter den Nodronen. »Und was willst du mir sagen, Tonka?«
    Die Ordonanz sah ihn an, und ihr Gesicht hellte sich ein wenig auf.
    Es können also keine ganz schlechten Nachrichten sein, dachte Cokroide.
    »Ich bringe gute Nachrichten, Herr. Errek Mookmher hat die Invasionstruppen persönlich geführt, und einer uns noch treu ergebenen Einheit ist es gelungen, ihn in einen Hinterhalt zu locken. Der Rebellenführer ist uns unverletzt in die Hände gefallen!«
    Nun lächelte auch Cokroide. Das änderte alles!
    ***
    Ich bin Gydxaz Raccux, ein T'manake. Wir sind eines der Erbauer-Völker des Vaaligischen Schwarms. Wir werden gemeinsam mit den Treikiden und Karmuuch die Flotte der Blockaderäumer bemannen.
    Wir sind anders als die anderen, doch das gilt für uns alle. So unterschiedlich wir auch sind, gemeinsam werden wir etwas schaffen, das größer ist als die Summe seiner einzelnen Bestandteile.
    Wir T'manake sind Sauerstoff atmende und Eier legende Echsenwesen. Im Schnitt erreichen wir eine Größe von einem Meter und sechzig und werden ungefähr 90 Jahre alt. Unsere Köpfe sind schlangenartig breit gedrückt, unsere hervorquellenden Kugelaugen sehr beweglich.
    Unsere Arme enden in achtfingrigen, schlanken, extrem geschickten Händen, unsere Beine sind kräftig, der Schwanz ist jedoch verkümmert und zappelt mit etwa dreißig Zentimetern Länge ziemlich nutzlos am Steißbereich herum.
    Was wird geschehen, wenn der Schwarm in Betrieb genommen wird und in die Weiten der Galaxis Vaaligo und darüber hinaus zieht?
    Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eines: Der Vaaligische Schwarm macht mir in seiner Gesamtheit Angst. Kann man solch ein Gebilde überhaupt kontrollieren, beherrschen? Ist es nicht so gewaltig, dass es unweigerlich wuchern muss, wie ein Organismus, dessen Zellen außer Kontrolle geraten sind?
    Was wird geschehen, wenn die Erbauer-Völker in ihrer Auffassung uneins werden? Wenn eines der Völker versucht, den Schwarm nur zu seinem Vorteil einzusetzen? Wenn es den Schwarm als Machtmittel für seine ureigenen Zwecke missbraucht?
    Mag sein, dass wir T'manaken von unserem Naturell her besonders ängstlich sind. Aber mich beeindruckt einerseits das gewaltige Unterfangen, das wir uns vorgenommen haben, während es andererseits eine starke Beklemmung in mir auslöst.

9. Kapitel
    »Zwei Tage«, sagte Lishgeth on Paz. »Seit zwei Tagen befindet Errek Mookmher sich in Axx Cokroides Gewalt, und der Usurpator hat noch keine Forderungen gestellt. Das ist unlogisch.«
    Rhodan runzelte die Stirn. Der Wissenschaftler von Cor'morian hatte offensichtlich noch nie etwas von psychologischer Kriegsführung gehört. Sein arkonidischer Freund Atlan hätte dem Vogelabkömmling einige Vorlesungen darüber halten können. Wahrscheinlich hätte er aber keine Zeit dafür gehabt, weil er die Botschaft von Nodro schon längst hätte stürmen lassen und dabei in vorderster Front vorangeeilt wäre.
    »Warum?« fragte Rhodan. »Cokroide hat einen Energieschirm um die Botschaft errichtet. Niemand kommt herein, niemand kommt heraus. Er kann in aller Ruhe die weitere Entwicklung abwarten und uns dabei gleichzeitig weich kochen.«
    »Sein Zögern gibt uns Gelegenheit, unsere Position zu

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